
Karrion Kross über Jon Moxley, symbolische Botschaft und seine unterschätzte Rolle in der WWE
In einem Interview im Battleground Podcast hat Karrion Kross offen darüber gesprochen, dass er sich eine Rückkehr von Jon Moxley zur WWE wünscht. Der frühere WWE-Star Moxley, der bis 2019 als Dean Ambrose fester Bestandteil des Main Rosters war und mit Roman Reigns und Seth Rollins als Teil von The Shield große Erfolge feierte, verließ das Unternehmen im April desselben Jahres. Kurz darauf feierte er sein Debüt bei AEW Double or Nothing und wurde rasch zu einem der Aushängeschilder der Promotion von Tony Khan.
Trotz Moxleys klaren Wechsel und seiner anhaltenden Loyalität gegenüber AEW scheint der Wunsch, eines Tages zur WWE zurückzukehren, bei einigen Kollegen und Fans nicht verflogen. Karrion Kross gehört zu denen, die eine Rückkehr nicht nur begrüßen, sondern aktiv herbeisehnen – aus persönlicher und kreativer Überzeugung.
„Ich möchte, dass Jon glücklich ist, wo auch immer er ist“, so Kross. „Aber ich hoffe, dass er eines Tages zur WWE zurückkommt, denn ich denke, das wäre der Wahnsinn. Ich würde gerne und ich glaube, viele andere Leute auch – mit ihm hier im Ring stehen, um zu beenden, was wir angefangen haben. Das ist es, was ich sagen werde.“
Diese Aussage ist kein bloßes Lippenbekenntnis. Kross verriet im selben Interview, dass Moxley eine entscheidende Rolle dabei spielte, dass er selbst überhaupt wieder zur WWE zurückkehren konnte. Offenbar setzte sich Moxley hinter den Kulissen für ihn ein oder übte zumindest positiven Einfluss aus – Details dazu nannte Kross nicht, doch seine Dankbarkeit wurde deutlich.
Moxleys aktueller Vertrag mit AEW läuft laut mehreren Quellen, darunter Fightful Select, noch bis Ende 2027. Ein WWE-Comeback in naher Zukunft scheint deshalb unwahrscheinlich, wenngleich ein möglicher Wechsel nach Vertragsende keineswegs ausgeschlossen ist.
Moxley hat sich seit seinem Wechsel zu AEW mehrfach dahingehend geäußert, dass er dort die kreative Freiheit genieße, die ihm bei WWE gefehlt habe, besonders im Hinblick auf seine authentische Darstellung als kompromissloser „Purveyor of Violence“.
Symbolische Vorarbeit für das Ende der Bloodline? Karrion Kross spricht über bewusst platzierte Hinweise
Ein weiteres spannendes Thema des Interviews war Karrion Kross’ Einschätzung seiner eigenen Rolle im Kontext der legendären Bloodline-Storyline rund um Roman Reigns. Die Bloodline dominierte über Jahre hinweg das WWE-Geschehen – mit Roman Reigns als Undisputed WWE Universal Champion, den Usos als Tag Team Champions und Paul Heyman als Strippenzieher im Hintergrund.
Doch wie bei jeder noch so mächtigen Dynastie ließ sich auch bei der Bloodline der allmähliche innere Zerfall nicht aufhalten. Was einst als geschlossenes, beinahe unantastbares Familienbündnis rund um Roman Reigns begann, wurde über die Jahre hinweg von Spannungen untergraben. Eifersucht, Loyalitätskonflikte, Machtspiele und wachsende Differenzen zwischen den Generationen führten dazu, dass erste Risse im Fundament sichtbar wurden. Der langsame Zerfall gipfelte schließlich im Bruch mit Solo Sikoa, der sich von seinem „Tribal Chief“ abwandte, und in der Ankunft von Jacob Fatu, dessen explosive Präsenz der Storyline eine völlig neue Richtung gab. Was einst als Festung erschien, wirkte plötzlich instabil und das Publikum war Zeuge, wie sich das Erbe der Bloodline zunehmend auflöste.
Inmitten dieser komplexen Entwicklungen meldet sich nun Karrion Kross zu Wort und beansprucht für sich, schon viel früher Teil dieses Umbruchs gewesen zu sein, wenn auch auf eine subtilere und von vielen zunächst übersehene Weise. In einem viel beachteten Segment bei SmackDown drehte Kross damals seine Sanduhr demonstrativ um – eine Handlung, die aus heutiger Sicht fast prophetisch wirkt. Für viele Fans und Beobachter war dieser Moment mehr als nur ein stilistisches Element: Er wurde zu einer symbolischen Botschaft, ein unheilvoller Hinweis darauf, dass die Zeit der Bloodline allmählich abläuft.
Kross selbst bestätigte nun, dass dieser symbolische Akt keinesfalls zufällig oder improvisiert war. Vielmehr habe er ihn bewusst in Szene gesetzt, um eine tiefere Bedeutung zu transportieren. „Ich habe das bewusst gemacht“, sagte Kross im Interview. Er stellte zudem klar, dass er sich mit seiner Figur nicht in ein enges kreatives Korsett zwängen lassen wolle: „Niemand wird mir sagen: ‚Wir wissen nicht, was wir mit dir machen sollen.‘ Mit dieser Figur kann man alles machen. Wir könnten überall sein und alles zu jeder Zeit tun.“
Mit diesen Worten macht Karrion Kross deutlich, dass er seine Rolle bei WWE nicht nur als bloße Performance versteht, sondern als vielschichtige Erzählung mit Platz für psychologische Tiefe, Andeutungen und langfristiges Storytelling und spricht einen wichtigen Aspekt seiner WWE-Rolle an: Er sieht sich nicht als eindimensionalen Charakter mit düsterem Gimmick, sondern als komplexe, langfristig angelegte Figur, die durch Symbolik, Atmosphäre und vielschichtiges Storytelling lebt. Die Sanduhr war in diesem Zusammenhang nicht bloß ein dekoratives Element seines Entrances, sondern ein bewusst gesetztes Zeichen – eine Art Prophezeiung für das, was kommt.
Ich mag den Typen (Kross) mit seinem Gimnick einfach nicht. Wrestling technisch hat er auch nichts drauf. Die WWE ist mindestens eine Liga zu groß für ihn, bei TNA/Impact war er perfekt aufgehoben.
Schön, dass Kross das so sieht. Da ist er aber anscheinend auch der einzige. Zumindest, wenn man so sein Booking betrachtet.