Horizon Forbidden West – „Nur noch kurz die Welt retten…“

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                                                      Getestet und verfasst von General M 

812tk4nNbyL. SL1500 Gute fünf Jahre nach dem Überraschungserfolg von Horizon Zero Dawn dürfen interessierte Spieler nun erneut mit der tapferen Endzeit-Amazone Aloy losziehen, um deren Welt ein weiteres Mal vor ihrem drohenden Untergang zu bewahren. Zeit, welche die Macher von Guerilla Games gut genutzt haben, denn das langerwartete Sequel mit dem vielversprechenden Beinaben Forbidden West verspricht zahlreiche Neuerungen in Sachen Gameplay und legt auch grafisch nochmal eine ordentliche Schippe drauf – selbst auf den bereits etwas betagten Konsolen der letzten Generation. Wir hatten bereits vor dem offiziellen Release gründlich Gelegenheit dazu, die neue Welt zu erkunden und zeigen euch im Rahmen unseres XXL-Reviews für alle Plattformen, was das Spiel so viel besser als den Vorgänger macht und wo eventuell noch ein wenig Luft nach oben gewesen wäre. 

                    Hinweis: Sämtliches Bildmaterial wurde auf der PlayStation 5 erstellt. 

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Welt.exe hat einen Fehler festgestellt…

…und muss neu gestartet werden. Ärgerlich, denn es ist noch gar nicht so lange her, seit es Aloy als auserwählten Retterin erfolgreich gelungen ist, die fiese K.I. Hades zu zerlegen und dem Leben in der Post-Apokalypse damit eine zweite Chance zu geben. Doch gerade mal ein halbes Jahr nach diesen Ereignissen breitet sich plötzlich überall eine wuchernde Seuche aus, dem gerade erst wiedererweckten Ökosystem droht der nächste Kollaps. Auf der Suche nach einer Lösung für diese neue Bedrohung wagt Aloy die Reise in den Westen der ehemaligen Vereinigten Staaten von Amerika. Das Gebiet gilt als verbotene Zone voller unbekannter Gefahren, und ausgerechnet dort soll sich nun der Schlüssel im Kampf gegen die Seuche befinden. Das bringt uns einmal mehr auf die Spuren von GAIA, jener geheimnisvollen Intelligenz, die seinerzeit von Aloys genetischer Vorfahrin erschaffen wurde, um den Neustart der Welt über tausend Jahre nach ihrem Ableben zu koordinieren. Und ausgerechnet der sind irgendwie ein paar Subsysteme durchgebrannt…

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Wer mitbekommen hat, wie schwer es momentan ist, eine simple Grafikkarte zu tauschen, kann vielleicht erahnen, dass es in der Zukunft nicht viel einfacher ist, Ersatzteile für eine hochentwickelte K.I. zu finden. Denn wo sich dem Techniker der Gegenwart oft eine Horde Scalper in den Weg stellt, muss es Aloy bei ihrer gefährlichen Suche mit feindlichen Stammeskriegern und den allgegenwärtigen Maschinenwesen aufnehmen. Und das ist im Grunde nur ein Teil der Geschichte des Spiels, über die wir an dieser Stelle nicht viel mehr verraten wollen. Gute fünfundzwanzig Stunden dauert es bis zum Abspann, wenn ihr ausschließlich der Hauptgeschichte folgt, wer aber jede Aktivität erledigt und jedes Sammelobjekt einsacken will, kann locker das Dreifache draufrechnen. Alleine die motivierende neue Arena frisst locker ein paar Stunden extra, selbst ein eigenes Brettspiel wurde speziell für das Spiel erschaffen. Zusätzlich abhängig ist die Spieldauer natürlich auch davon, auf welcher Schwierigkeitsstufe ihr das Abenteuer angehen wollt. Vom kinderleichten Modus mit massiv Ressourcen bis zur beinharten taktischen Herausforderung ist alles dabei, um Anfängern und Profis ein optimales Spielerlebnis zu bieten. 

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Ganz so begeistert wie noch beim Vorgänger war ich über die Geschichte dieses Mal jedoch nicht. Das Problem, unter dem Horizon Forbidden West in seiner Funktion als Sequel offensichtlich leidet ist, dass ein Großteil der spannenden Fragen über Aloy, den Ursprung der Maschinen und dergleichen bereits im ersten Teil beantwortet wurde. Wer den verpasst hat, bekommt zu Spielbeginn zwar eine kurze Zusammenfassung der bisherigen Ereignisse geboten, diese reicht aber nicht einmal ansatzweise aus, um Quereinsteiger inhaltlich optimal auf die kommenden Stunden vorzubereiten. Dann lieber selbst zum Erstling greifen oder sich via YouTube einen etwas umfangreicheren Kurs in Sachen Endzeit einverleiben. Ich will auch gar nicht sagen, dass die Handlung des Spiels schlecht wäre. Nur eben generischer, weniger packend. Dementsprechend enttäuschend ist dann auch das Finale geraten. An die erzählerischen Stärken des Vorgängers kann das Spiel nicht anschließen, zudem wirken sich die Dialogentscheidungen immer noch viel zu wenig auf die Handlung aus, dafür präsentiert sich Heldin Aloy erneut als starke Sympathieträgerin mit nachvollziehbarer Persönlichkeit und auch die Nebencharaktere sind überwiegend gut geschrieben. 

Neue Wege
 
So schön Horizon Zero Dawn seinerzeit auch ausgesehen hat und über weite Strecken immer noch ist, der visuelle Abwechslungsreichtum hielt sich eher in Grenzen. Abseits des zentralen Ankerpunkts Meridian sowie einer Handvoll Dörfer und Ruinen gab es hauptsächlich braches Land zu bereisen. Forbidden West ist im Maßstab nicht nur größer als sein Vorgänger, sondern bietet auch sehr viel mehr Vielfalt. Alleine das Startgebiet ist mit seiner facettenreichen Vegetation und den überwucherten Gebäudekomplexen ein wahrer Augenöffner. Das ist allerdings lediglich ein Vorgeschmack auf das, was da noch kommt, denn dieses Mal dürfen wir sogar die Überreste längst vergessener Großstädte wie Las Vegas und San Francisco erkunden. Letzteres ist eines der zentralen neuen Gebiete, die komplett unter Wasser liegen. Ihr habt richtig gehört, in Forbidden West darf Aloy erstmals auf den Spuren Costeaus wandeln und Tauchgänge wagen. 

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Was sich dort unter dem Meeresspiegel verbirgt, zählt definitiv zu den weiteren optischen Highlights des Spiels, denn unter der Oberfläche präsentiert sich die Flora mindestens genauso lebendig wie darüber. Dank des neuen Atemgeräts müsst ihr euch zum Glück nie Sorgen über Sauerstoffmangel machen, sondern könnt die umfangreichen Areale ganz in Ruhe nach Beute absuchen und die wirklichkeitsgetreu umgesetzten Wahrzeichen einer längst vergangenen Zeit besichtigen. Für die passenden Erinnerungsfotos sorgt einmal mehr der vorbildlich implementierte Fotomodus, welcher keine kreativen Wünsche offenlässt. Aber auch abseits davon haben die Entwickler die Welt um viele neue Features ergänzt. Zwar wird die Landschaftsgestaltung weiterhin von dichtem Dschungel, kargen Steppen und Schnee dominiert, trotzdem fühlt sich das im Vergleich zum Vorgänger alles sehr viel dichter, opulenter und lebendiger an. 

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Dazu trägt maßgeblich das komplett überarbeitete Wetter- und Physiksystem bei. Wenn im Dschungel plötzlich ein Unwetter losbricht, wir im Gebirge in ein Schneegestöber geraten oder uns inmitten der Wüste ein Sandsturm überrascht, fühlt man sich immer mittendrin im Getöse, wobei der Untergrund nicht nur physikalisch korrekt auf die Bewegungen von Aloy, sondern auch allen übrigen Lebensformen reagiert. Wer das Geschehen lieber von weiter oben bestaunt, darf sich in Forbidden West über sehr viel mehr Klettergelegenheiten freuen. Obwohl Aloy dabei immer noch auf vorgegebene Haltepunkte angewiesen ist und man sich anders als in einem Assassin´s Creed nicht völlig frei an den allermeisten Oberflächen entlangbewegen kann, fühlt sich die Vielzahl der verfügbaren Möglichkeiten für eine kleine Kraxelei doch um einiges befriedigender an als bisher – auch wenn´s in Sachen Präzision beim Klettern weiterhin Verbesserungsbedarf gibt. Spätestens, wenn man auf dem Gipfel eines Berges in die weite Ferne blickt und dabei gerade die Sonne auf- oder untergehen sieht, wird man für die ertragenen Mühen mehr als gut entschädigt.

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Mit dem neuen Greifhaken haben die Macher das Arsenal von Aloy um ein nützliches Gadget erweitert. Damit können wir nicht nur Barrikaden aus dem Weg räumen und anderweitig unzulängliche Areale erreichen, sondern zum allerersten Mal innerhalb der Reihe auch fliegende Maschinen besteigen (und im Anschluss lenken). Leider funktioniert der Haken nicht in jeder Situation, sondern lässt sich nur an vorgegebenen Punkten einsetzen. Die Bewegungsfreiheit unserer Heldin wird dadurch also nur sehr geringfügig erweitert. Alles in allem hätte man aus dem Werkzeug innerhalb der großen, offenen Welt von Forbidden West einiges mehr herausholen können. 

Jäger und Sammler

Die ehemalige Westküste der Vereinigten Staaten von Amerika gilt nicht umsonst als verbotene Zone. Über zwanzig neue Maschinenwesen haben die Entwickler für das Spiel erschaffen, darunter den mammutartigen Tremortusk und die giftspeienden Slitherfangs. Das grundlegende Spielprinzip ist dabei identisch zum Vorgänger geblieben: Anschleichen, analysieren und dann gezielt gegen die Schwachpunkte der Biester vorgehen. Wie taktisch sich die Gefechte in Horizon Forbidden West spielen, ist maßgeblich abhängig von der gewählten Schwierigkeitsstufe. Bereits auf Normal ist es wichtig, die Angriffsmuster der Maschinen genau zu studieren, um nicht im ungünstigsten Moment von einer verheerenden Attacke dahingerafft zu werden – denn auch in Sachen Gesundheitsmanagement bleibt alles wie gehabt, statt automatisch Lebenspunkte zu regenerieren, muss man sich manuell mit dem vorhandenen Kontingent an Heilkräutern und Tränken aufpeppeln. 

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Auf höheren Stufen sind bereits wenige Treffer tödlich. Im richtigen Moment auszuweichen und die spärlich vorhandene Ausrüstung geschickt einzusetzen, wird dann absolut essentiell. Falls ihr aber nur die Story genießen wollt und euch deswegen für die einfacheren Modi entscheidet, könnt ihr all das getrost vergessen und weitestgehend stumpf auf die kybernetischen Wesen eindreschen. Damit entgeht euch aber auch eine Menge Spielspaß, denn gerade die dynamischen Kämpfe mit ihrer taktischen Komponente machen das Gameplay erst interessant. Im Sequel können wir übrigens nicht mehr willkürlich unser Equipment aufwerten. Dafür gibt es jetzt spezielle Werkbänke, die aber in jeder Siedlung zu finden sind und essentiell denselben Zweck erfüllen. Über eine Vielzahl von Erweiterungen freuen sich die Talente, statt wie zuvor drei Talentbäumen gibt es derer nun ganze fünf. Ob ihr euren Feinden lieber offensiv mit gezücktem Speer begegnen wollt, aus sicherer Distanz Gebrauch von eurem Bogen macht oder lieber mit Arglist und Tücke aus dem Hinterhalt attackiert, jeder Talentbaum unterstützt mit seinen Fertigkeiten genau den Spielstil, der euch am besten gefällt.

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Ganz neu sind dabei die sogenannten Mut-Stöße, die man in etwa mit Ultimates á la Overwatch vergleichen kann. Von denen finden sich in den einzelnen Trees gleich mehrere, inklusive einer Option, diese zu noch mächtigeren Varianten aufzuwerden. Habt ihr die dazugehörige Leiste im Kampf gefüllt, lassen sich die Angriffe via einfacher Tastenkombination entfesseln und können so vielleicht schon verloren geglaubte Kämpfe in allerletzter Sekunde doch noch zu euren Gunsten wenden. Nutzlos fühlt sich keine der zahlreichen Fertigkeiten an, die Mut-Stöße bringen nochmals Dynamik in die ohnehin schon taktischen Fights…beim Kampf- und Levelsystem hat das Team einen hervorragenden Job abgeliefert. 

Treffen der Generationen

Horizon Forbidden West ist primär für die Konsolen der letzten Generation entwickelt worden, zum Einsatz kommt eine verbesserte Version der hauseigenen Decima-Engine. Und die hat eine Menge neuer Tricks gelernt. Über das Wetter- und Physiksystem habe ich ja bereits einige Worte verloren, dabei hat es man es jedoch nicht belassen. Im direkten Vergleich zum Vorgänger fällt schnell auf, dass die Darstellung von Gewässern komplett überarbeitet worden ist und nun sehr viel realistischer wirkt – inklusive immersiver Spiegelungen an der Wasseroberfläche. Beleuchtung- und Partikeleffekte agieren auf zeitgemäßem Niveau. Bei den Charakteren punkten vorallem die handlungsrelevanten Charaktere mit mehr Details und glaubwürdigerer Mimik, speziell die in Echtzeit gerenderten Zwischensequenzen punkten zusätzlich mit wunderbar geschmeidigen Animationen. Die weniger wichtigen NPC´s können da leider nicht mithalten. Zwar fällt der Unterschied nicht mehr ganz so frappierend wie noch in Horizon Zero Dawn aus, die qualitative Diskrepanz bleibt jedoch deutlich erkennbar. 


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Sehr viel mehr Kritik kann man eigentlich nicht äußern, Horizon Forbidden West ist sowohl grafisch wie auch atmosphärisch eine absolute Granate. Umso erstaunlicher, dass der Titel auf Konsolen der letzten Generation so gut performt. Natives 1080p auf dem Basismodell der PlayStation 4 und 1800p auf der PlayStation 4 PRO bei jeweils maximal möglichen 30 Frames pro Sekunde – welche jeweils auch überwiegend stabil gehalten werden – sind gemessen an der Optik überraschend hohe Hausnummern. Und als solche natürlich nicht ganz ohne Abstriche zu erreichen. Um diese vernünftig aufzuschlüsseln, müssen wir aber zunächst einen Blick auf die PlayStation 5 werfen, wo gleich zwei Modi geboten werden. Zum einen ein Grafikmodus mit Option für überwiegend natives 4K bei bestmöglicher visueller Qualität und weiterhin 30 Frames pro Sekunde, zum anderen ein Leistungsmodus mit 60 Frames bei 1800p, der dafür wieder kleinere Abstriche bei den Visuals hinnehmen muss. Es ist also mal wieder alles eine Frage der Kompromisse. 

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Die gute Nachricht zuerst: Wer bisher immer noch keine PlayStation 5 ergattern konnte, dem wird auch auf PlayStation 4 ein wirklich schönes Spiel geboten. Die Ladezeiten wurden im Vergleich zum Vorgänger halbiert, etwas über eine halbe Minute Wartezeit bei der Schnellreise bleibt gemessen an den gerade einmal vier bis fünf Sekunden auf der PlayStation 5 aber immer noch lange genug, um die Geduldsfäden ordentlich zu strapazieren. Einbrüche bei der Bildrate sind erfreulich selten geblieben und höchstens in besonders effektlastigen Situationen kurzzeitig bemerkbar. Die schlechte Nachricht: Viele feine Details, die man auf der PlayStation 5 noch sehen kann – sowohl bei Charakter- als auch Umgebungstexturen – fehlen auf der PlayStation 4 komplett. Schattierungen und die allgemeine Beleuchtung wurden abseits der Zwischensequenzen qualitativ ebenfalls ordentlich runtergeschraubt, Partikeleffekte sowie Distanzdarstellung ein gutes Stück reduziert und auch die Spiegelungen sehen nicht mehr ganz so raffiniert aus. Was bleibt, ist aber immer noch sehr gelungen und dank der überwiegend sauberen Performance selbst auf dem Basismodell noch sehr gut spielbar. 

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Die neue Konsolengeneration wurde im Vorfeld mit großen Versprechen beworben, richtig erfüllt wurde von denen aber bisher keines. Statt Leistung und Qualität blieb es bisher dabei, dass man sich als Spieler in der Regel für eines von beiden entscheiden musste. Forbidden West bietet da leider keine Ausnahme. Im Qualitätsmodus sieht der Titel beispiellos schön aus, schafft es aber nie über eine Bildrate von 30 Frames pro Sekunde hinaus. Der Leistungsmodus liefert geschmeidiges Gameplay, muss aber aufgrund der Art und Weise, wie das Spiel die Auflösungsskalierung händelt, dort trotz 1800p mit einem sichtbar matschigeren/unruhigeren Gesamteindruck leben. Kleinere grafische Abstriche sind ebenfalls nötig – obwohl diese sich gemessen an der PlayStation 4 in Grenzen halten und aus zwei-drei Metern Entfernung vom Bildschirm kaum noch auffallen dürften. Nie zuvor war ich so hin- und hergerissen zwischen zwei Modi. Normalerweise bevorzuge ich Leistung vor Optik, man gewöhnt sich einfach viel zu schnell an Bildraten von mindestens 60 Frames pro Sekunde, was eben auch hier der Fall ist, obwohl die Entwickler das Spiel primär für die halbierte Bildrate optimiert haben. Beides hat Vor- und Nachteile. Aber nie war die Entscheidung schwieriger. Die Wahl liegt am Ende wieder einmal ganz alleine bei euch. 

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Von alldem abgesehen präsentiert sich Horizon Forbidden West als angenehm fehlerfreie Erfahrung. Größere Bugs, die bis vor wenigen Tagen noch auf unserer Meckerliste standen, konnten wir dank nachgelieferter Patches zufrieden durchstreichen. Übriggeblieben sind ein paar kleine Animationsaussetzer, aufploppende Objekte bei Szenenübergängen können aufmerksamen Beobachtern ebenfalls störend auffallen. Das alles ist aber Kleinkram, über den man sich nicht groß sorgen muss. Übrigens: Für die PlayStation 5 veranschlagt Sony erneut einen Zehner mehr. Weil das Upgrade von der PlayStation 4 aber dieses Mal kostenlos ist, könnt ihr das zusätzliche Geld auf jeden Fall sparen, falls ihr dafür auf die veränderte Hülle verzichten könnt. Insgesamt bewerten wie das Spiel für die PlayStation 5 um wenige Punkte besser, speziell dafür verantwortlich ist neben der besseren Optik und den schnelleren Ladezeiten auch die tolle Einbindung des DualSense, die man wirklich kaum mehr missen möchte. Ein stimmiger Soundtrack auf Kinoniveau und das ausgezeichnete deutsche Sprecherensemble runden den guten Gesamteindruck ab.

Fazit und Wertung

profilbildapril„Wir sind noch nicht einmal im März angelangt, trotzdem hat das Jahr 2022 mit seinen vielen gelungenen Veröffentlichungen bereits viel dazu beigetragen, dass der Horror des Vorjahres mehr und mehr in Vergessenheit gerät. Horizon Forbidden West dürfte mit einiger Gewissheit unter den besten Titeln des Jahres ganz oben mitmischen, ganz gleich was da noch kommen mag. Obwohl die Story längst nicht mit dem Niveau des Vorgängers mithalten kann, ist Guerilla Games ein sehr gutes Sequel mit vielen sinnvollen Neuerungen, spannenden Charakteren, tollen Kämpfen und einer lebendigen Welt voller verschiedener Facetten gelungen. Auf PlayStation 4 muss man zwar grafisch einige Abstriche hinnehmen, Spaß macht der Titel aber auch dort. Das haptische Feedback des DualSense in Kombination mit den überwältigen Visuals des Grafikmodus sind aber Pluspunkte, über die wir nicht hinwegsehen wollen. Ich bin bereits jetzt extrem gespannt, wie die als sicher geltende PC-Portierung dagegen abschneiden wird. Bis dahin dürften aber noch ein paar Jährchen ins Ländle ziehen. Zu lange, um sich dieses insgesamt rundherum gelungene Erlebnis jetzt entgehen zu lassen!“ 

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PRO:

+ Toll animierte, detailverliebt in Szene gesetzte Hauptcharaktere…
+ …und Maschinenwesen
+ Große, abwechslungsreiche und lebendige Spielwelt 
+ Atmosphärische Unterwasserareale
+ Wunderschöne Beleuchtung 
(Plattform- und Modusabhängig)
+ Hübsche Partikeleffekte (Plattform- und Modusabhängig)
+ Grandiose Weitsicht
+ Sympathische Heldin
+ Viele interessante Nebencharaktere
+ Hoher Gesamtumfang mit dreißig bis hundert Stunden Spielzeit
+ Unmengen überwiegend gut gestaltete Nebenaktivitäten (und ein spaßiges Brettspiel)
+ Motivierender Arenamodus
+ Angenehm dynamische Maschinenkämpfe
+ Sinnvoll erweitertes Arsenal
+ Fünf verschiedene Talentbäume…
+ …welche jeden individuellen Spielstil optimal unterstützen
+ Zugängliches, unaufdringliches Upgrade-System
+ Coole Mut-Stöße bringen frischen Wind in die Kämpfe
+ Fast zwei Dutzend komplett neuer Maschinentypen
+ Faire Rücksetzpunkte
+ Gut ausbalancierte Schwierigkeitsgrade für jeden Anspruch
+ Exzellente deutsche Sprecher
+ Filmreifer Soundtrack
+ Vorbildlich implementierter DualSense-Support
+ Umfangreicher Fotomodus

CONTRA:

– Story insgesamt merklich schwächer als beim Vorgänger
– Unbefriedigendes Finale
– Teils starke visuelle Diskrepanzen zwischen Hauptcharakteren und NPC´s
– Dialogentscheidungen wirken sich immer noch zu wenig auf den Spielverlauf aus
– Viele Nebenaktivitäten identisch zum Vorgänger
– Greifhaken nur an vordefinierten Punkten einsetzbar
– Gelegentliche Präzisionsprobleme beim Klettern
– Ein paar kleinere, aber dennoch auffällige Bugs
– Lange Ladezeiten (PlayStation 4)


                           GESAMTWERTUNG:     8.2/10 (PS4/PS4 PRO)

                                                    8.8/10 (PS5)

                              MRAPRÄS     MRDESIGN

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