Highlights der Telefonkonferenz zur aktuellen Situation der WWE

Wir berichteten bereits über die anstehende Telefonkonferenz, die seitens World Wrestling Entertainment mit den Aktionären der WWE gehalten wurde.
 
Michael Weitz eröffnete die Konferenz und gab zu verstehen, dass Vince McMahon über sein Handy aus England an der Runde teilnehmen würde. Vince gab zu verstehen, dass er hofft, dass die Leitung nicht abbricht. Ansonsten würde er sofort wieder zurückrufen. Er nahm zusammen mit George Barrios an der Konferenz teil. Barrios ist, wie bereits mehrfach berichtet, u.a. für den finanziellen Bereich innerhalb der WWE verantwortlich.
 
Die Konferenz wurde mit großer Spannung erwartet, denn nach dem dramatischen Sturz der WWE Aktie in den vergangenen Tagen erwarteten Experten nun Handlungen, jene blieben jedoch, um nicht zu viel vorweg zu nehmen, aus.
 
Vince gab zu Beginn direkt zu verstehen, dass man ein wenig enttäuscht über den neuen US TV-Deal mit NBC Universal sei. Alles in allem konnte man nun rund 200 Millionen US Dollar verbuchen, hier sind jedoch auch international neu abgeschlossene TV Deals (wie bspw. auch den für Deutschland) inkludiert. Diese Summe hört sich zwar relativ hoch an, steht jedoch absolut hinter den Erwartungen vieler Branchenexperten. Vince kam auf das WWE Network zu sprechen und gab zu verstehen, dass man sehr viel Geld in das Network investiert habe und das die Kerngeschäfte der WWE allgemein gut und solide laufen. Vince übergab wenig später das Wort an George Barrios.
 
Dieser ging darauf ein, dass man zum Jahresende 2011 mit den Vorbereitungen für das WWE Network begann. Insgesamt wurden etwa 75 Millionen US Dollar für die Technik und alle notwendigen Gegenstände für das WWE Network eingesetzt, weitere rund 40 Millionen US Dollar gab man an Personalkosten für die Plattform aus.
 
Barrios erwähnte im Anschluss die neuen TV-Deals in den internationalen Märkten und stellte besonders Indien in den Fokus, wo man aktuell sehr gute Fortschritte feststellen könnte. Im Gegensatz zu anderen Fernsehprogrammen war das WWE Programm generell bis Dato absolut unterschätzt, was sich jetzt ändern soll. In drei der vier Hauptmärkte sei man mit eigenen Einschätzungen der Situationen immer auf dem richtigen Weg gewesen, lediglich auf dem US-Markt habe man durch den neuen TV-Deal mehr erwartet, als man letztendlich tatsächlich umsetzen konnte.
 
Er geht davon aus, dass das Rollout des WWE Network auf den internationalen Märkten der Company nachhaltig helfen wird. Man geht davon aus, dass man in 2-3 Jahren bei einer Kundenanzahl in Höhe von 2,5 bis 3,8 Millionen WWE Network Mitgliedern landen könnte. Sobald man die Marke von 1,3 Millionen Usern geknackt hat, wären auch die bis dahin zu verkraftenden Verluste des Wegfalls der klassischen Pay-Per-View Einnahmen gedeckt und ausgeglichen. Barrios spielte im Anschluss einige Geschäftsmodelle in Bezug auf die Finanzierung und weitere Zahlenbeispiele durch. Eine aktuelle Anzahl an Kunden des WWE Network konnte noch nicht genannt werden.
 
Nun hatten die Aktionäre und Teilnehmer der Telefonkonferenz die Möglichkeit eigene Fragen zu stellen. Ein Teilnehmer stellte die Frage, ob der Start des WWE Network negativen Einfluss auf die Verhandlungen für einen neuen TV-Deal in den USA hatten. Vince McMahon gab zu verstehen, dass diese Frage eine gute und faire Frage wäre und musste eingestehen, dass das Network durchaus negativen Einfluss auf die Gespräche mit NBC Universal hatte. Er gab gleichzeitig jedoch auch deutlich zu verstehen, dass die WWE das Network so oder so gebracht hätte. Wenn es nicht in diesem Jahr der Fall gewesen wäre, dann im kommenden Jahr. Man wollte das Portal auf jeden Fall vor WrestleMania starten.
 
Anschließend wurden Vince McMahon und George Barrios gefragt, welche Laufzeit die neu abgeschlossenen Verträge haben. Barrios äußerte sich diesbezüglich und gab an, dass die Verträge alle weniger als fünf Jahre Laufzeit hätten. Sie werden aktuell noch in den letzten Details ausgehandelt, aber die Laufzeit würde den Zeitraum von fünf Jahren definitiv nicht überschreiten.
 
Ein Teilnehmer der Konferenz fragte anschließend nach der Dividende, die man als WWE Aktionär jedes Jahr erhält. George Barrios ging darauf ein und teilte mit, dass die Dividende nach wie vor bestand hat. Dies jedoch ausschließlich dann, wenn man Erfolg mit der Strategie des WWE Networks haben wird und hier Erfolge verbuchen kann. Ansonsten sind Dividenden zukünftig wohl ein schwieriges Thema.
 
Nun wurde das WWE Management angesprochen und die zuvor bereits geäußerten Informationen, wonach hier einige Köpfe rollen sollen. George Barrios war nicht begeistert davon und gab zu verstehen, dass man absolut zufrieden mit dem Team sei und man sich deswegen um solche Dinge keine Gedanken machen muss.
 
In einer weiteren Frage musste Barrios darauf eingehen, was man außer WrestleMania noch hat, um die WWE Network-Zahlen steigern zu können. Er kommentierte diese Frage damit, dass das Marketing-Team der WWE einen guten Job macht und man hier aktuell nicht großartig darauf eingehen möchte, welche Dinge noch für die Zukunft geplant sind. Man sei hier jedoch definitiv dabei Fortschritte zu machen.
 
Abschließend wurde George Barrios noch gefragt, ob die Ferienzeit eine gute Zeit sei, um die Kundenzahlen für das WWE Network zu erhöhen. Der Hintergrund hinter dieser Frage ist, dass offenbar viele Nutzer des Networks so jung sind, dass sie ihre Eltern fragen müssen, ob diese das WWE Network mit ihrer Kreditkarte bezahlen können, da man in Amerika volljährig sein muss, um Kunde zu werden. Barrios meint dazu, dass jeder Tag ein guter Tag sei, um neue User für das WWE Network zu begeistern und das es dafür keine spezielle Zeit geben würde.
 
Anschließend bedankte er sich für die Teilnahme an der Telefonkonferenz und diese wurde beendet.
 
Quelle: pwinsider
 
Ein Kommentar zur Telefonkonferenz:
 
Was soll man nur dazu schreiben? Ich habe im Vorfeld einen Paukenschlag erwartet! Einen Paukenschlag auf die aktuell sinkenden Aktienkurse des WWE-Wertpapiers. Eine klare Ankündigung vielleicht neuer Geschäftsmodelle oder ernsthafte Konsequenzen aus diesen Negativschlagzeilen der vergangenen Tage. Bei den TV-Deals auf dem internationalen Markt hat die WWE einen nahezu perfekten Job gemacht, im Heimatland USA schlief man jedoch und konnte hier nicht einmal annährend die eigenen Zusagen einhalten. Dies enttäuscht die Anleger und sorgte jüngst für den extremen Einbruch der WWE-Aktie.
 
Statt also nun aufzuräumen, neues Personal anzukündigen oder andere positive Meldungen vorzunehmen, sagte man im Grunde genommen nicht viel neues aus. Es fehlte der Anreiz für die Aktionäre das Wertpapier der WWE weiterhin im Handel zu unterstützen. Man ging ja nicht einmal auf die aktuelle Anzahl der Kunden des WWE Network ein, was indirekt durchaus bedeuten könnte, dass die Zahlen auch hier nicht sonderlich positiv und fernab eigener Erwartungen aussehen. Immerhin war Vince McMahon mutig genug, um zuzugeben, dass man sich aus dem Deal mit NBC Universal mehr erhofft hatte und das der Start des WWE Network einen negativen Einfluss auf die Gespräche rund um den US TV-Deal hatte.
 
Man kann wirklich nur hoffen, dass diese Krise für die WWE eine wirklich kleine Krise bleibt. Da bleibt nur das Daumen drücken für die Company und vor allem die Aktie, die übrigens während der Telefonkonferenz weiter gesunken ist. Vor WrestleMania 30 schien die WWE-Welt perfekt, doch jetzt tauchen immer mehr graue Wolken am WWE Universe-Himmel auf, die die Stimmung beim Management alles andere als verbessern.
 
Achtung: Dieser Kommentar stellt die persönliche Meinung unseres Redakteurs Markus dar. Er spiegelt nicht die allgemeine Meinung des Wrestling Point-Teams wieder.

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