Gears of War™: Ultimate Edition – Das Review für PC

                                         Gears of War™: Ultimate Edition
                                       Getestet und verfasst von General M

Willkommen bei den Gears!

Überraschung! Monatelang haben PC – Spieler darauf gewartet, dass auch die PC – Umsetzung von Gears of War: Ultimate endlich den Weg auf heimische Rechner findet. Die Neuauflage des legendären Erstlings war bis dato ausschließlich für die XBOX One erhältlich. Die PC – Version sollte ursprünglich zusammen mit der Konsolenfassung erscheinen, man verschob den Release aber nach hinten, um zusätzliche Features implementieren zu können, darunter Unterstützung für 4K, butterweiche 60 Frames und die neueste Grafikschnittstelle DirectX 12. 

Der Erstling ist aufgrund mangelnder USK – Freigabe gar nicht erst in Deutschland erschienen und ist bis Heute ebenso wie sein Nachfolger indiziert. Da man sich bei Microsoft aber nicht die Mühe machte, den Titel bei der mittlerweile etwas milderen und moderneren Behörde erneut einzureichen, verzichtete man gänzlich auf eine Veröffentlichung in Deutschland. Damit sind wir Deutschen weltweit das einzige Land, welches Gears of War 1 + 2 nicht im regulären Handel erwerben darf. Auch bei der Neuauflage für die XBOX One verzichtete man darauf, das Spiel zur Prüfung vorzulegen, da man erneut eine Verweigerung der Freigabe befürchtete. Und das, obwohl die Chancen sogar mittlerweile sehr gut stehen, eine Freigabe ab 18 Jahren zu erhalten. Sei es drum. Findige Spieler weichen auf Importe aus dem Ausland aus. Für die heute überraschend erschienene PC – Version gilt das jedoch nicht zwingend. Das ausschließlich im Microsoft Store erhältliche Spiel kann durch eine simple Änderung der entsprechenden Region problemlos erworben und dann gestartet werden. Auch die Online – Komponente funktioniert ohne Schwierigkeiten.

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Wer jedoch Hand ans Spiel legen möchte, benötigt aufgrund der Grafikschnittstelle DirectX 12 zwingend Windows 10, selbstredend auch eine Grafikkarte, die diese Schnittstelle unterstützt. Also beispielsweise die 900er Serie von NVidia. Für etwas mehr als den absolut fairen Preis von 30€ kann das Gemetzel dann aber endlich beginnen. 

Seinerzeit erschuf Gears of War aus dem Hause Epic Games zahlreiche Maßstäbe, die auch heute noch Verwendung finden und zumeist sogar zum Standard avanciert sind. Darunter das Deckungssystem. Außerdem war Gears der erste Titel, der mit der hauseigenen Unreal Engine 3 angetrieben wurde. Das sorgte seinerzeit für offene Münder auf der XBOX 360. Technisch ist die Engine mittlerweile in die Jahre gekommen, dennoch erscheinen immer noch zahlreiche Titel mit dem Grafikmotor, wenngleich auch stark modifiziert und erweitert. Im Herbst soll dann exklusiv für die One der vierte Teil folgen, der sich abermals anstrebt, für eine neue grafische Referenz auf der aktuellen XBOX zu sorgen. Bis dahin schauen wir uns den ersten Teil auf dem PC mal genauer an!

Maden!

Die Geschichte von Gears of War wird den meisten Serienveteranen bekannt sein. Für Einsteiger, die bisher noch nie einen Serienteil gespielt haben, möchte ich folgend eine kleine Aufarbeitung anbieten. Die Handlung spiel in ferner Zukunft auf dem Planeten Sera. Nach zahlreichen Bürgerkriegen ist die Menschheit gezwungen, sich gegen einen neuen Feind zu verbünden und schließt sich zu einer Koalition zusammen. Aus dem Untergrund greifen, angeführt von einer menschlichen Königin, die Locust an, eine Rasse reptilienartiger Humanoiden. In kurzer Zeit liegt beinahe jedwede Stadt in Trümmern. Die letzte Verteidigungslinie bilden die Gears of War, Spezialkräfte des Militärs. Wir schlüpfen in die Rolle von Marcus Fenix, der über zehn Jahre tapfer gegen die Locust gekämpft hat, ehe er aufgrund von Befehlsverweigerung zu Vierzig Jahren Gefängnis verurteilt wurde. Vier Jahre vergehen. Trotz zahlreicher Bemühungen steht es schlecht für die Menschheit auf Sera. Eine neue Taktik muss her. Fenix wird von seinem alten Freund Dom Santiago befreit und nimmt ein weiteres Mal den Kampf gegen die Locust auf. 

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Das ist tatsächlich nur eine grobe Zusammenfassung. Die Reihe bietet eine durchaus komplexe Geschichte voller Wendungen und spannenden Charakteren. Es gibt Comics und Bücher, die Vergangenheit, Zukunft und Gegenwart ergänzend weiterführen. Einige dieser Comics können im Spiel sogar freigeschaltet werden. Von all dem kommt jedoch wenigstens im ersten Teil der Reihe kaum etwas zur Geltung. Man merkt, dass die Entwickler beim ersten Teil den Fokus eher auf die technische Inszenierung gelegt haben, weniger auf den Inhalt. 

Nicht nur wegen seiner tollen Grafik und dem revolutionären Gameplay machte Gears of War damals Schlagzeilen. Auch die vorher nie dagewesene Gewalt sorgte für Furore und war wohl der zentrale Indizierungsgrund in Deutschland. Die Möglichkeit, Gegner mit einer an ein Gewehr angebrachten Kettensäge zu zerfetzen, wurde unter Spielern Kult und sorgte neben zahlreichen anderen Faktoren wohl dafür, dass die gesamte Gears – Reihe bis heute zu den bestbewerteten Reihen überhaupt zählt, die sich neben der Ultimate Edition auch durch die Abwärtskompatibilität der anderen Teile auf der One immer noch einer immensen Beliebtheit erfreut. 

Besser zu zweit!

Obwohl das Spiel auch alleine eine Menge Spaß macht, bietet gerade der lokale Co-Op die perfekte Gelegenheit für eine tolle Zeit mit Freunden. Gerade auf den höheren Schwierigkeitsgraden ist auf die nicht gerade schlaue Begleiter – K.I. sowieso kein Verlass mehr. Da schadet ein zweites Gehirn überhaupt nicht, um die mit gutem Umfang versehene Kampagne zu bewältigen. Und wie immer gilt: Wer keine Freunde hat, weil entweder zu teuer, zu tot oder zu hässlich, kann sich online ebenso einen geeigneten Mitstreier suchen, oder aber einen der zahlreichen anderen Modi ausprobieren.

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Vom Deathmatch bis zum King of the Hill sind alle aus der Reihe bekannten Modi vertreten, so wird neben der bombastisch inzenierten Einzelspielerkampagne auch der Multiplayer – Modus zu einem über lange Zeit motivierendem Spaß. Einziger Wermutstropfen: Der beliebte Horde – Modus, in dem man gegen immer stärker werdene Gegnerwellen antreten konnte, ist nicht mehr enthalten. Die PC Version greift für den Online – Modus übrigens auf den in Windows 10 integrierten Dienst XBOX Live zurück, was wunderbar funktioniert. 

Brumm! Wrrrrr! Platsch!

Technisch stellt die PC – Version erwartungsgemäß die beste verfügbare Version dar. Laut Aussagen der Entwickler ist die XBOX One – Version mit den mittleren Einstellungen der PC – Version zu vergleichen. Alleine die Anhebung der Bildrate auf wenigstens 60 Frames sorgt für ein spürbar flüssigeres und schnelleres Erlebnis auf dem Bildschirm. Wer die Bildraten auch auf 4K mit maximalen Details wünscht, braucht allerdings High – End – Hardware. Wie erwähnt ist eine DirectX 12 kompatible Grafikkarte Pflicht. Anderenfalls fängt das Spiel gar nicht erst an zu laufen. Wenigstens eine übertaktete GeForce GTX 960 oder ein vergleichbares Ambivalent aus dem Hause AMD sollte sich also in der Maschine befinden, um bei 1080p oder weniger mit wenigstens mittleren Details ins Feld ziehen zu können. Selbst auf den Einstellungen kann sich das Spiel trotz alter Engine heute immer noch sehen lassen. Schließlich wurde der Erstling für die XBOX One Version bereits massiv aufgemöbelt und legt nun nochmal ein Schippchen drauf. Höhere Einstellungen bringen entsprechend höher aufgelöste Texturen und all die anderen kleinen Annehmlichkeiten mit, an denen sich PC – Spieler gerne erfreuen. Allerdings sieht man dem Spiel selbst auf höchsten Einstellungen sein Alter hin und wieder an. Dem explosiven Erlebnis tut das jedoch keinen Abbruch.

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Für das Spiel werden übrigens 56 GB auf der Festplatte fällig, die erst über den Store heruntergeladen werden müssen. Eine physische Version in Form mehrerer Datenträger wird es nicht geben. Dabei profitiert das Spiel in Sachen Ladezeiten deutlich von einer SSD, lässt aber bei entsprechend schnellen Systemen auch mit gängigen Festplaten die XBOX One – Fassung in Sachen Geschwindigkeit weit hinter sich. Auch die Steuerung mit Maus und Tastatur ist möglich, wobei natürlich in dem Fall eher zum Gamepad gegriffen werden sollte. 

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Auch der von Hollywood – Komponist Steve Jablonsky erschaffene Soundtrack hat über die Jahre nichts von seiner Faszination eingebüßt. Der düstere Klang untermalt das Gameplay perfekt und bietet für jede Szenerie die passende Musik. Wer kann, sollte das Spiel lieber im Originalton erleben. Allerdings kann man dafür nicht einfach im Spiel die Sprache umschalten, sondern muss erst in der Systemsteuerung von Windows 10 die gesamte Systemsprache ändern! Umständlicher geht es kaum! Obwohl beispielsweise die Deutschen Sprecher von Marcus Fenix und Augustus Cole gut besetzt sind, klingen viele andere Sprecher eher so, als hätte man ihnen gerade eine Autobatterie an die Nippel angeschlossen. Die schwankende Qualität der Deutschen Sprecher zieht sich leider durch die gesamte Serie. 

Fazit und Wertung

ava „Was lange währt, wird nun endlich gut. Auch auf dem PC beweist die Neuauflage des Klassikers, dass die Serie trotz ihres Alters nichts von ihrer Qualität verloren hat. Auch technisch legt das Spiel gegenüber der Konsolenfassung nochmal zu und bietet die grafisch beste Version, entsprechende Hardware vorausgesetzt. Gears of War ist heute noch ein klasse Spiel, welches mit seiner bombastischen Inzenierung und dem klasse umgesetzten Co-Op Spiel neben den vielen Multiplayer – Inhalten für viele Stunden Spielspaß sorgt. Bitte den Rest nachreichen!“

PRO:

+ Sinnvolle Überarbeitung eines zeitlosen Klassikers
+ Technisch auch heute noch ansehnlich
+ 60 Bilder in der Sekunde möglich
+ Düsteres, atmosphörisches Szenario
+ Hartnäckige Gegner
+ Passender Soundtrack
+ Gut ausbalancierte Schwierigkeitsgrade
+ Lokaler und online spielbarer Co-Op, der Laune macht
+ Bewährtes, gut zugängliches Gameplay
+ Abwechslungsreiche Schauplätze
+ Ordentliche Spielzeit im Single Player
+ Zahlreiche Multiplayer – Modi
+ Freischaltbare Comics und mehr

CONTRA:

– Schlechte Begleiter – K.I.
– Eher belanglos präsentierte Geschichte
– Extrem hardwarehungrig
– Deutsche Sprecher schwanken qualitativ stark
– Englische Tonspur nur über große Umwege verfügbar

                                                      GESAMTWERTUNG:     88%

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