Exklusivität und Wachstum: Chris Jericho über AEWs neue Strategie bei Veranstaltungsorten, Davey Boy Smith Jr. über mögliche Zusammenarbeit mit AEW

– Chris Jericho, der amtierende ROH World Champion und AEW-Star, hat AEWs jüngste Entscheidung, vermehrt mittelgroße Veranstaltungsorte für ihre Shows zu nutzen, als strategischen und klugen Schachzug bezeichnet. In einem Interview mit Josh Martinez von „Z100 New York“ erklärte Jericho, warum dieser Ansatz für die Promotion langfristig von Vorteil ist.

Die Strategie hinter mittelgroßen Veranstaltungsorten

In den vergangenen Wochen hat AEW eine neue Strategie verfolgt und Shows an einzigartigen mittelgroßen Veranstaltungsorten wie dem GalaxyCon und dem Hammerstein Ballroom abgehalten. Chris Jericho ist überzeugt, dass diese Fokussierung auf kleinere, stimmungsvollere Arenen das Wachstum von AEW fördern wird.

„Das Schlimmste ist, sich größer zu machen, als man ist. Wir sind jetzt in einer Situation, in der es Sinn macht, zumindest in einigen Städten kleinere Arenen zu buchen“, sagte Jericho.

Er betonte, dass die Entscheidung, in Hallen mit etwa 4.000 bis 5.000 Plätzen aufzutreten, in bestimmten Städten sinnvoll ist, sowohl aus wirtschaftlicher Sicht als auch im Hinblick auf die Zuschauererfahrung.

„Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem es aus vielen Gründen sehr klug ist, in mittelgroße Hallen zu gehen – nicht in jeder Stadt, aber in einigen. Vor allem wegen der Stimmung der Fans. Wenn man mit 5.000 Zuschauern auskommt, aber in eine Arena mit 4.000 Plätzen geht, erhöht das die Nachfrage, macht die Show spannender und sieht im TV deutlich besser aus.“

Der Effekt auf Angebot, Nachfrage und TV-Präsenz

Jericho hob hervor, wie diese Strategie nicht nur die Ticketverkäufe ankurbeln, sondern auch den Coolness-Faktor der Promotion steigern kann. Besonders im Hinblick auf die heutige Ticketlandschaft sieht er in der Anpassung an die richtige Hallengröße einen entscheidenden Vorteil.

„Bei all den verschiedenen Möglichkeiten, die die Leute heute haben, um Tickets für Shows zu kaufen, ist es klug, in unterschiedlich große Hallen zu gehen. Das macht es cooler. Wir hatten schon immer den Coolness-Faktor bei AEW, besonders, als wir gestartet sind.“

Der langfristige Nutzen: Wachstum durch Exklusivität

Laut Jericho ist die begrenzte Kapazität in mittelgroßen Arenen ein entscheidender Faktor, um die Marke AEW weiter zu stärken. Der Eindruck, dass Tickets knapp und heiß begehrt sind, erhöht nicht nur die Exklusivität der Shows, sondern treibt auch die Nachfrage an.

„Eine Möglichkeit ist das Angebot und die Nachfrage. Wenn man so viele Tickets verkauft und sie [dann] weg sind, macht das das Produkt heißer und man wächst weiter“, erklärte Jericho.

Ein strategischer Schritt nach der Pandemie

Chris Jericho reflektierte auch über die Herausforderungen, die AEW während der Pandemie bewältigen musste, und wie die Rückkehr zu Live-Shows in kleineren Arenen eine bewusste Entscheidung war, um die Bindung zu den Fans zu stärken.

„Wir kamen aus der Pandemie heraus und mussten uns neu erfinden. Der Schritt, unterschiedlich große Arenen zu nutzen, ermöglicht uns, den Fans wieder dieses besondere Erlebnis zu bieten. Es sorgt dafür, dass AEW frisch und spannend bleibt.“

– Davey Boy Smith Jr., bekannt aus seiner Zeit bei MLW, AJPW und CMLL, schließt eine mögliche Zusammenarbeit mit AEW nicht aus. Der Wrestling-Veteran, der derzeit bei All Japan Pro Wrestling (AJPW) glänzt und dort am 4. November 2024 die Triple Crown Championship gewann, sprach in einem Interview mit Hannibal TV über die Idee, in Zukunft bei AEW aufzutreten. Während sein Fokus momentan auf seiner Karriere in Japan liegt, zeigt sich Smith Jr. offen für zukünftige Engagements bei All Elite Wrestling.

Eine mögliche Zusammenarbeit mit AEW und Lance Archer

In dem Interview äußerte Smith Jr., dass er sich vorstellen könne, unter dem Banner von AEW wieder mit seinem ehemaligen Tag-Team-Partner Lance Archer zusammenzuarbeiten. Er erklärte, dass AEW ihn bisher nicht kontaktiert habe, aber er jederzeit bereit wäre, über eine Zusammenarbeit zu sprechen, wenn die Bedingungen stimmen.

„Ich habe sicherlich kein Problem damit, etwas mit AEW zu machen“, sagte Smith Jr. Er betonte jedoch, dass es nicht immer einfach sei, Verpflichtungen gegenüber verschiedenen Promotions wie MLW und AJPW zu koordinieren.

„Aus der Sicht von AEW verstehe ich das vollkommen. Wenn sie mich für eine Show engagieren, dann muss ich da sein, und dann ist es ein einmaliger Deal“, erklärte Smith Jr. Gleichzeitig respektiere er auch die Bedenken von MLW, insbesondere wenn ein potenzieller Auftritt bei AEW keinen langfristigen Mehrwert für MLW brächte.

Warum Smith Jr. bei großen AEW-Events fehlte

Smith Jr. äußerte Verständnis dafür, warum er nicht an großen AEW-Events wie der Wembley-Show teilnahm. Logistische Herausforderungen und bestehende Verpflichtungen bei MLW seien wesentliche Faktoren gewesen.

„Wenn ich verliere, was hat MLW davon?“, fragte er rhetorisch und zeigte, dass er die Perspektive der Promotions nachvollziehen kann, die nicht möchten, dass ihre Talente außerhalb ihrer Marke verlieren.

Fokus auf AJPW, aber AEW bleibt eine Option

Trotz seiner Bereitschaft, mit AEW zusammenzuarbeiten, bleibt Smith Jr.’s aktueller Fokus klar auf AJPW gerichtet. Dort genießt er nicht nur berufliche Erfolge, sondern auch persönliche Weiterentwicklung.

„Ich denke, dass mein Leben und meine Lebensqualität und die Art und Weise, wie ich mich hier persönlich weiterentwickle, die beste Idee ist“, erklärte er.

Dennoch schloss er eine Zusammenarbeit mit AEW in Zukunft nicht aus, vor allem wenn sich Gelegenheiten wie ein Tag-Team-Turnier oder eine langfristige Zusammenarbeit ergeben würden.

„Wenn AEW ein Tag Team Turnier veranstalten würde, ein jährliches Turnier, könnte ich vielleicht teilnehmen. Wenn mein Vertrag mit All Japan ausläuft, könnte ich vielleicht zu AEW gehen. Ich bin überhaupt nicht dagegen, in keiner Weise, Form oder Gestalt“, fügte er hinzu.