„Die beste Idee gewinnt“ – CM Punk lobt Triple Hs kreativen Führungsstil und äußert sich zur Herausforderung von Jeff Hardy + warum er eine Rolle als WWE-Kommentator ablehnt

CM Punk war in der Vergangenheit für seine Auseinandersetzungen mit Triple H und Vince McMahon bekannt. Seine Kritik an den kreativen Prozessen der WWE gipfelte 2014 in seinem viel diskutierten Ausstieg aus der Company. Mehr als zehn Jahre später hat sich die Wrestling-Landschaft verändert und auch das Verhältnis zwischen Punk und der WWE-Führung.

Seit seiner Rückkehr bei der Survivor Series 2023 steht Punk erneut bei WWE unter Vertrag und arbeitet nun direkt mit WWE Chief Content Officer Triple H zusammen – ein bemerkenswerter Schritt, wenn man die Vergangenheit der beiden bedenkt.

In einem Gespräch mit Pat McAfee in der Pat McAfee Show sprach Punk offen über den kreativen Wandel, den er seit der Rückkehr erlebt. Er beschrieb Triple H als eine Führungspersönlichkeit, die bereit ist, Meinungen und Ideen anderer anzuhören, ganz im Gegensatz zu Vince McMahon, der Entscheidungen häufig im Alleingang traf: „Ich denke, er [Triple H] ist offen für die Ideen anderer Leute, während Vince [McMahon] vielleicht nicht so war. Er sagte ‚Ich bin der Chef, wir machen dies und das und so machen wir es.‘ Das ist großartig. Wenn du ein Unternehmen leitest, brauchst du jemanden, der das letzte Wort hat.“

Punk lobte außerdem die kollektive Kreativarbeit hinter den Kulissen der WWE und betonte, dass Triple H gerne mit Menschen zusammenarbeitet, die tiefes Wrestling-Wissen besitzen: „Triple H denkt, dass er von vielen wirklich genialen Wrestling-Köpfen umgeben ist, und oft ist er es auch. Wenn er eine Idee hat oder etwas auf eine bestimmte Art und Weise sieht, wird er Michael Hayes ansehen und sagen: ‚Was denkst du?‘ Oder Paul Heyman. Das sind Leute mit echten Lebensläufen. Ihre Stimmen sollten gehört werden.“

Die vielleicht wichtigste Aussage von Punk: In der heutigen WWE, so wie sie unter Triple H geführt wird, gewinnt immer die beste Idee – unabhängig davon, von wem sie kommt: „Nicht immer wird jeder diese geniale Idee haben, aber die beste Idee gewinnt immer in der heutigen WWE.“

Jeff Hardy fordert Punk heraus – CM Punks sarkastische Reaktion

Bei der HOG Live for the Moment-Veranstaltung Anfang 2025 machte Jeff Hardy Schlagzeilen, als er erklärte, dass er sich ein letztes großes Match wünsche und er CM Punk in diesem Match gerne in den Ruhestand schicken würde – wir berichteten. Jeff stellte dabei klar, dass er seine Karriere mit einem besonderen Duell abschließen und anschließend in die WWE Hall of Fame aufgenommen werden möchte: „Es wäre wirklich etwas Besonderes, ein Killer-Match zu haben – vielleicht CM Punk in den Ruhestand zu schicken und dann in die Hall of Fame einzuziehen.“

CM Punk wurde wenig später in einem Interview mit Inside the Ropes auf Hardys Aussagen angesprochen. Seine Antwort fiel typisch ironisch und bissig aus: „Er möchte mich in den Ruhestand schicken? Na gut, ich würde gerne fliegen können. Ich glaube nicht, dass das in nächster Zeit passieren wird.“

Trotz des sarkastischen Tons betonte Punk, dass er grundsätzlich nichts gegen ein erneutes Aufeinandertreffen hätte, jedoch müssten dafür viele Brücken überquert werden. Er sprach dabei nicht nur über berufliche Differenzen, sondern deutete auch persönliche Themen an: „Ich denke, es gibt viele Brücken, die überquert werden müssen. Ich weiß nicht, wie viele Jahre mir noch bleiben. Aber ich bin dafür, den Leuten eine zweite, dritte, vierte, fünfte, sechste Chance zu geben. Ich will nur, dass die Leute frei sind von den Dämonen, die sie beherrschen.“

Punk gab sich grundsätzlich offen, stellte aber klar, dass sich einiges ändern müsse, bevor ein potenzielles Match Realität werden könne. Die Geschichte zwischen Hardy und Punk ist eine der intensivsten in der WWE-Vergangenheit, aber ob es zu einem finalen Kapitel kommt, ist mehr als fraglich.

CM Punk lehnt Kommentatorenrolle ab – „Ich wäre in 90 Minuten gefeuert“

In derselben Ausgabe der Pat McAfee Show, in der Punk über seine Zusammenarbeit mit Triple H sprach, kam auch eine mögliche Kommentatorenrolle für den Second City Saint zur Sprache. Als McAfee anmerkte, dass er sich möglicherweise bald vom Kommentar zurückziehen müsse, schlug er scherzhaft Punk als seinen Nachfolger vor. Doch Punk reagierte direkt und deutlich: „Nicht schon wieder, ich würde innerhalb der ersten 90 Minuten gefeuert werden.“

Er verglich eine potenzielle Rückkehr ans Kommentatorenpult mit einer Beförderung, bei der man von einer Abteilung in eine andere versetzt wird, weil man intern für zu viel Unruhe sorgt: „Es ist wie bei einer dieser Beförderungen, bei denen sie sagen: ‚Wir schicken dich zu den New Yorker Firmen, weil du hier in LA zu viel Ärger gemacht hast. Wir geben dir eine Gehaltserhöhung und versetzen dich dorthin.‘“

Diese ironische Einschätzung unterstreicht, wie sehr sich Punk seiner Vergangenheit bewusst ist, vor allem seiner offenen und kontroversen Art, die in der heutigen WWE-Kultur nicht überall auf Zustimmung stoßen würde.