CM Punk über Karriereplanung, Live-Events und die Veränderungen im Wrestling-Business

CM Punk, einer der bekanntesten Persönlichkeiten im professionellen Wrestling, hat in seiner über 20-jährigen Karriere viele Meilensteine gesetzt. Vom Wrestling in kleinsten Hallen bis hin zu den größten Bühnen der Branche hat Punk stets für Aufsehen gesorgt. Nun, da er sich langsam dem Ende seiner aktiven Karriere nähert, blickt er nicht nur auf seine Vergangenheit zurück, sondern auch auf die Herausforderungen und Veränderungen im Wrestling-Business.

In einem ausführlichen Interview mit dem Nightcap Podcast sprach Punk über seine Pläne für die Zeit nach dem aktiven Wrestling und reflektierte über die Unterschiede zwischen früher und heute, insbesondere über den Wandel hin zu einem stärker TV-orientierten Geschäftsmodell.

CM Punk: „Die dritte Phase meiner Karriere beginnt“

Der „Second City Saint“ erklärte im Podcast, dass er seine Karriere als eine Reise in drei Akten betrachtet: Lernen, Geld verdienen und schließlich etwas zurückgeben. Für Punk ist es klar, dass er sich mittlerweile im dritten Abschnitt seiner Karriere befindet. Dieser Abschnitt sei für ihn nicht weniger wichtig, sondern vielmehr die Chance, eine neue Rolle in der Branche einzunehmen und dem Geschäft, das ihm so viel gegeben hat, etwas zurückzugeben.

„Eine Karriere besteht für mich aus drei Teilen. Am Anfang lernt man, dann verdient man Geld, und im letzten Abschnitt gibt man etwas zurück. Ich freue mich sehr auf diesen dritten Akt, in dem ich der Branche, die mich groß gemacht hat, etwas zurückgeben kann.“

Punk sprach begeistert über die Möglichkeit, in Zukunft hinter den Kulissen zu arbeiten und jüngere Talente zu fördern. Für ihn sei es ähnlich wie in Teamsportarten: Erfahrene Spieler würden den Nachwuchs anleiten und so nicht nur deren Karriere fördern, sondern auch den gesamten Sport voranbringen.

„Es gibt definitiv eine Möglichkeit für mich, im Geschäft zu bleiben und im Hintergrund zu helfen. Aber offen gestanden, wenn man wirklich gut ist, macht man das schon während seiner Karriere. Wie im Football, Hockey oder Baseball – die Veteranen helfen den Neulingen, sich zu integrieren und das Team voranzubringen.“

Schon jetzt hat Punk bewiesen, dass er jungen Wrestlern ein Mentor sein kann. Besonders bei WWE NXT zeigte er hinter den Kulissen großes Engagement und half jungen Talenten, ihre Fähigkeiten zu verfeinern. Shawn Michaels, der kreative Kopf hinter NXT, äußerte sich kürzlich lobend über Punk und deutete sogar an, dass er eines Tages die Leitung von NXT übernehmen könnte.

Nostalgie nach dem alten WWE-Zeitplan

Neben seinen Zukunftsplänen reflektierte Punk auch über die großen Veränderungen im Wrestling-Business. Besonders der stark reduzierte Fokus auf Live-Events im Vergleich zu früher sei ein signifikanter Wandel, den er sowohl positiv als auch kritisch betrachtet. Früher sei das Wrestling stark von Live-Auftritten geprägt gewesen, während heute TV-Deals wie der kürzlich geschlossene Netflix-Vertrag im Vordergrund stehen.

„Früher war es anders. Wrestling war Live-Event-getrieben, nicht TV-Vertrags-gesteuert wie heute. Wir verdienten unser Geld durch Auftritte vor Ort, waren montags bei Raw, dann freitags, samstags und sonntags auf Tour und dienstags war SmackDown dran. Es war ein straffer Zeitplan – fünf bis sechs Tage die Woche unterwegs, inklusive Presse und anderen Verpflichtungen.“

Punk betonte, dass der heutige, weniger intensive Zeitplan besser für die Gesundheit der Wrestler sei. Gleichzeitig vermisst er jedoch die Magie von Live-Shows, bei denen der Fokus ausschließlich auf die Fans gerichtet war.

„Bei Live-Shows geht es nur um die Fans – das hilft einem, besser zu werden. Diese ‚Hornhaut‘, die man durch ständiges Training bildet, fehlt heutzutage.“

Besonders nostalgisch blickt Punk auf die WWE Holiday Tour zurück, die er in den letzten Jahren absolvierte. Trotz der stressigen Reisetage schätzte er die Möglichkeit, die Fans aus nächster Nähe zu erleben und Zeit mit seinen Kollegen zu verbringen.

„Über die Feiertage waren wir in Pittsburgh für ein Netflix-Projekt, dann im Madison Square Garden, zurück nach Pittsburgh, nach Baltimore, Chicago und schließlich Houston fürs Fernsehen. Diese Reisen sind mein tägliches Brot – Zeit mit den Fans und Kollegen zu verbringen, hat etwas Magisches. Fernsehen ist dagegen stressiger.“

Punk erklärte, dass Live-Events eine besondere Atmosphäre haben, die den Wrestlern nicht nur erlaubte, ihre Fähigkeiten zu verbessern, sondern auch eine direkte Verbindung zu den Fans herzustellen, etwas, das in der modernen, stärker TV-orientierten Ausrichtung oft verloren gehe.

CM Punk trat in der Debüt Ausgabe von WWE Raw auf Netflix im Main Event gegen Seth „Freakin“ Rollins an.

Siehe auch: WWE Raw: Alle Resultate & Videos aus Los Angeles, Kalifornien (06.01.2025)

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*