Carmella rechnet mit WWE ab: Wie sie von der Company ignoriert wurde, warum sie sich unfair behandelt fühlt und warum sie eine Rückkehr ausschließt

Nach zwölf Jahren bei der WWE bricht Carmella endlich ihr Schweigen über ihre unerwartete Entlassung und die Art und Weise, wie das Unternehmen sie aus ihrer Sicht im Stich gelassen hat. In einem schonungslos offenen Interview mit Kail Lowry im Barely Famous Podcast spricht sie über die schmerzhafte Realität hinter den Kulissen: Nach ihrer Schwangerschaft und einer schweren Verletzung wurde sie von WWE regelrecht ignoriert, trotz aller Bemühungen um eine Rückkehr. Wir hatten bereits einige ihrer Aussagen thematisiert, doch nun ist das vollständige Interview erschienen und offenbart noch tiefere Einblicke in ihre Enttäuschung und Frustration.

Carmella über ihre WWE-Entlassung: „Ich wurde ohne Vorwarnung fallen gelassen!“

Carmella war überzeugt, dass sie nach ihrer Schwangerschaft und einer schweren Fußverletzung irgendwann bei WWE zurückkehren würde, sei es als Wrestlerin oder in einer anderen Rolle. Doch anstatt eine klare Kommunikation über ihre Zukunft zu erhalten, wurde sie von WWE ignoriert:

„Es tat weh. Es tat wirklich weh. Ich war wütend und enttäuscht. Sie wussten von meiner Verletzung, und ich tat alles, was in meiner Macht stand, um zu heilen und gesund zu werden. Am selben Tag, an dem ich den Anruf erhielt, war ich bei meinem Wirbelsäulenspezialisten und meinem Neurologen, um Tests zu machen und meine Optionen zu besprechen.“

Besonders bitter war für Carmella, dass sie sich selbst um eine alternative Rolle bemüht hatte, aber nie eine Antwort bekam: „Ich habe letzten Sommer den kreativen Verantwortlichen eine Idee vorgestellt. Ich wusste, dass ich noch nicht wrestlen konnte, aber ich wollte einen Beitrag leisten. Also habe ich ihnen vorgeschlagen, als Managerin für ein Tag Team zu arbeiten. Ich wollte mein Mic-Work nutzen, um andere Talente aufzubauen. Der Kreativchef war begeistert, sagte mir: ‘Lasst es uns in Angriff nehmen. Ich kann es kaum erwarten, dich zu sehen.’ Ich bekam die medizinische Freigabe meines Arztes, um zu reisen, aber dann? Funkstille! Ich habe nie wieder etwas von ihnen gehört.“

Kail Lowry fragte im Podcast nach: „Du wurdest also einfach geghostet?“

„Ja, komplett! Völlig weggeghostet. Das tat weh, weil ich mich immer als Teamplayerin gesehen habe. Ich habe alles getan, was von mir verlangt wurde, ich habe die Company professionell repräsentiert, habe mich an jedes Skript gehalten und nie für Negativschlagzeilen gesorgt. Und dann? So eine beschi**ene Art, eine zwölfjährige Karriere zu beenden!“

Doch das war noch nicht alles. Carmella bekam nicht einmal eine klare Erklärung für ihre Entlassung: „Ich wollte einfach nur wissen: Warum? Was habe ich falsch gemacht? Aber als ich fragte, wurde ich nur an die Rechtsabteilung verwiesen. Keine Erklärung, kein Gespräch – einfach nur: ‘Wir setzen dich mit der Rechtsabteilung in Verbindung.’ Ich wollte doch nur verstehen, warum das passiert. Das fühlte sich einfach nicht richtig an.“

Carmella über eine mögliche WWE-Rückkehr: „Warum sollte ich dorthin zurückgehen?“

Nachdem sie ohne Vorwarnung entlassen wurde, hat Carmella momentan kein Interesse an einer Rückkehr zur WWE: „Warum sollte man irgendwo sein wollen, wo man nicht gewollt wird? Das ist, als wäre man in einer Beziehung, und der andere versucht, mit dir Schluss zu machen, aber du flehst: ‘Bitte, verlass mich nicht!’ Nein. Wenn du nicht gewollt bist, dann ist das so. Diese Tür ist für mich geschlossen.“

Trotzdem schließt sie eine Rückkehr in der fernen Zukunft nicht völlig aus: „Ich sage nicht, dass Carmella nie wieder ihre Jordans anziehen und einen Moonwalk machen wird. Vielleicht wird es eines Tages passieren. Aber im Moment sehe ich das nicht als Teil meines Weges. Das Universum zeigt mir, dass es etwas anderes für mich gibt und darauf freue ich mich.“

Sie nutzte das Interview auch, um ein größeres Problem anzusprechen: die Behandlung von Frauen und Müttern im Wrestling: „Ich will hier nicht einfach nur WWE schlechtmachen. Aber wir schreiben das Jahr 2025 und wir haben immer noch einen weiten Weg vor uns, was Frauen, Mütter und die Vereinbarkeit von Karriere und Familie im Wrestling betrifft. Ich habe das Gefühl, dass dieses Gespräch geführt werden muss. Ich habe ein Baby bekommen und deshalb kann ich nicht mehr arbeiten? Das ist doch verrückt!“

Warum sich Carmella unfair behandelt fühlt – und wie die WWE anders mit verletzten männlichen Superstars umgeht

Besonders frustriert ist Carmella darüber, dass WWE ihr nicht dieselben Chancen gegeben hat wie die verletzten männlichen Superstars: „Mein Mann (Corey Graves) hat seinen Job behalten. Big E wurde eine alternative Rolle angeboten. Ich? Ich wurde einfach fallen gelassen. Wie kann das fair sein?“

Sie macht deutlich, dass sie nicht einfach nur zu Hause sitzen und Geld kassieren wollte: „Ich habe mich bemüht, zurückzukommen! Ich habe ihnen eine konkrete Idee für eine Rolle präsentiert, die mir ermöglicht hätte, weiter für WWE zu arbeiten. Ich wollte arbeiten, ich wollte meinen Beitrag leisten und trotzdem haben sie mich ignoriert. Warum hat man mir nicht dieselbe Möglichkeit gegeben wie anderen?“

Für Carmella ist das ein Beispiel für die Ungleichbehandlung von Frauen in WWE: „Ich sage es ungern, aber wir wissen alle, dass die Frauen bei WWE unterbezahlt sind. Jede Frau dort weiß es. Aber sie können es nicht sagen, weil sie dort arbeiten. Also sage ich es. Und ich stehe für sie ein. Denn das ist wichtig!“

Sie glaubt, dass ihre Entlassung mit ihrem Status als Mutter zu tun hat und das eine größere Diskussion über Gleichstellung im Wrestling auslösen sollte: „Ich denke, WWE ist in dieser Hinsicht noch nicht da, wo sie sein sollten. Ich wurde fallen gelassen, weil ich ein Kind bekommen habe. Ich habe das Gefühl, dass ich dafür bestraft wurde und das ist einfach nicht in Ordnung.“

Carmella über den Umgang von WWE mit ihrer Entlassung: „Ich war einfach nur schockiert.“

Ein weiteres Problem für Carmella war die fehlende Kommunikation von WWE: „Ich hätte mir gewünscht, dass es wenigstens ein Gespräch gegeben hätte. Ein ehrliches Gespräch, in dem sie sagen: ‘Wir sehen dich nicht mehr als Teil der Pläne, aber vielleicht in sechs Monaten.’ Aber es gab nichts. Nur: ‘Wir verlängern nicht, du hast zwölf Tage Zeit, dir einen neuen Job zu suchen.’“

Sie ist sich bewusst, dass WWE die rechtliche Möglichkeit hatte, ihren Vertrag nicht zu verlängern, aber sie hält die Entscheidung für unfair: „WWE kann Verträge verlängern, wenn jemand verletzt ist oder eben nicht. Bei mir haben sie sich entschieden, es nicht zu tun. Warum? Ich weiß es nicht. Es gab keine Logik oder Begründung. Es war einfach so.“