BD: „Magic Kaito: Kid the Phantom Thief – Volume 1“

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                                                     Getestet und verfasst von General M 

                           Quelle Bildmaterial: „Magic Kaito, ©2010 GOSHO AOYAMA/
                                                                       SHOGAKUKAN MAGIC KAITO COMMITTEE. All rights reserved.“ 

                          Ab sofort erhältlich als Blu-Ray, DVD und via Anime on Demand 

81oEQrRMZLL. SL1500 Einige Jahre, bevor Gosho Aoyama mit der Arbeit an den ersten Detektiv Conan – Mangas begann, erschuf er die Figur des Kaito Kid. Dort feierte auch Shinichi Kudo seinen ersten Auftritt, ehe er sich eigenen, bis heute von großem Erfolg begleiteten Abenteuern annehmen sollte. Aber auch die Raubüberfälle des Meisterdiebes wurden seitdem in unregelmäßigen Abständen fortgesetzt und führten immer wieder zu bedeutsamen Rollen in den Conan-Filmen. Dass 2010 mit Magic Kaito auch eine eigenständige Serie auf Basis der erstmals 1987 veröffentlichten Mangas erschien, wissen allerdings nur wenige. Zeit, dass zu ändern! 

Die erste Volume

Acht Jahre ist es her, seit der berühmt-berüchtigte Dieb Kaito Kid zuletzt gesichtet wurde. Nun scheint das ganz in weiß gekleidete Phantom allerdings zurück zu sein, denn als dem Gauner ein spektakulärer Diamentenraub gelingt, geht durch die Öffentlichkeit kaum mehr ein anderes Thema. Wenig später entdeckt der siebzehnjährige Kaito Kuruba, der einzige Sohn des kürzlich verstorbenen legendären Bühnenmagiers Toichi Kuruba, dass hinter der Identität von Kaito Kid niemand geringeres als sein eigener Vater gesteckt hat. Dem ersten Schock weicht schnell eine zentrale Frage: Wenn der echte Kaito Kid verstorben ist, wer hat dann unter seiner Identität die Diamanten entwendet? 

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Kaito entschließt sich, in die Fußstapfen seines Vaters zu schlüpfen und tritt somit die Nachfolge in einer altehrwürdigen Riege von Meisterdieben an, die allesamt unter dem gleichen Namen agiert haben. So erhofft er sich vor allem, der Identität des Betrügers auf die Spur zu kommen. Das entpuppt sich allerdings als gar nicht so einfaches Vorhaben, denn Klassenkameradin und heimliche Herzensdame Aoko ist ausgerechnet die Tochter von Polizeikommisar Nakamori, der alles daran setzt, Kaito Kid endlich dingfest machen zu können. Tagsüber ein einfacher Schüler, nachts ein Meisterdieb – kann das gutgehen? 

Die Rezension

Vor allem optisch sind die Parallelen zu Detektiv Conan deutlich zu erkennen. Wer den Look des Meisterdetektivs mag, wird sich beim Meisterdieb rasend schnell heimisch fühlen. Aber auch abseits davon lassen sich zahlreiche Parallelen auf den großen Nachfolger finden. Im Zentrum steht vor allem die Doppelidentät von Kaito, der immer darum bemüht ist, dass ihm ja niemand auf die Schliche kommt. Mit genau dem gleichen Problem schlägt sich Conan Edogawa ja auch herum, allerdings aus ganz anderen Gründen. Wobei ich es ja immer herrlich altmodisch finde, dass ein schlichtes Monokel bzw. eine Brille als Tarnung trotz sonst frappierender Ähnlichkeit alle davon abzulenken scheint, wer eigentlich hinter der jeweiligen Geheimidentität steckt.

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Und wenn man zusätzlich noch mit Vornamen Kaito heißt und als Kaito Kid auftritt, schießt das zumindest logisch gesehen den Vogel völlig ab. Aber das ist eben Anime und gelegentlich weiß die Serie ja auch gekonnt damit zu spielen, besonders weil Nakamori bereits während der ersten Episode drauf und dran ist, Kaito´s Geheimnis aufzudecken. Dennoch: Magic Kaito: Kid the Phantom Thief bewegt sich schnell in eine ganz eigene erzählerische Richtung und hebt sich damit angenehm vom Nachfolger ab. Statt dem Aufklären von Morden und anderen Verbrechen betrachten wir hier schließlich die andere Seite des Gesetztes, denn ein Meisterdieb ist nun mal bei aller Sympathie immer noch ein Krimineller. 

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Die erste Volume enthält gerade mal drei der insgesamt zwölf Episoden, die im Rahmen der ersten Staffel produziert worden sind. Dadurch gelingt der Einstieg in die Serie noch nicht vollständig, einfach weil das Ende zu rasch kommt. Im Rahmen der 75 Minuten Gesamtspielzeit werden lediglich die Charaktere eingeführt und rudimentäre Handlungspfeiler in den Boden geschlagen. Trotzdem haben mich die drei Episoden bereits sehr gut unterhalten, zumal der typische Witz und die gleiche hohe Animationsqualität wie bei Detektiv Conan geboten wird. Vor allem die kleinen Kabbeleien mit Aoko und dem Schlagabtausch mit Papa Nakamori sind oft pures Comedygold. Wer Conan mag, ist hier definitiv allerbestens aufgehoben! 

Die Blu-Ray

Zur Blu-Ray gibt es zumindest in Sachen Bild nichts negatives zu vermelden. Durchgehend hohe Bildschärfe, satte Farben und gute Kontraste werden über jede Episode geboten, also quasi die heilige Dreifaltigkeit, an der sich jede Blu-Ray und natürlich auch jedes Format darüber hinaus messen lassen muss. Tatsächlich würde man auf den ersten Blick annehmen, dass die Serie noch längst keine knapp zehn Jahre auf dem Buckel hat. In HD wirkt Magic Kaito: Kid the Phantom Thief angenehm frisch, zeitlos und erfüllt wirklich alle Ansprüche an einen guten Transfer. 

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Nicht ganz so zufrieden bin ich mit dem Ton. Nicht, weil der in Deutsch und Japanisch verfügbare DTS-HD MA 2.0 – Sound an besonders schlimmen Aussetzern leiden würde, sondern hauptsächlich wegen der überraschend mittelmäßigen Synchronqualität der deutschen Fassung. Hätte ich es nicht nachgelesen, wäre ich nie darauf gekommen, dass der sonst so versierte und vor allem hörenswerte Julien Haggége hier die Titelfigur vertont hat. Entweder hat man seine Stimme nachträglich gepitcht, oder beim Mastering geschlafen, denn wirklich angenehm klingt er hier nicht. Gänzlich fehlbesetzt hat man Jenny Maria Meier in der Rolle der Aoko, die sich durchgehend wie ein kleines, knatschiges Kleinkind anhört und überhaupt nicht auf die eigentlich sehr resolute Figur passt.

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Ausnahmsweise ziehe ich den Originalton hier deutlich vor. Zumindest Meier hat man für die zweite Staffel umbesetzt, was definitiv die richtige Entscheidung gewesen ist. Davon abgesehen darf man sich beim angebotenen Ton über klar verständliche Dialoge, eine gute Effektdynamik und einen kraftvollen Soundtrack freuen, wenngleich im schnöden Stereoformat natürlich einmal mehr kaum Immersion aufkommen mag. Extras sucht man bei der Blu-Ray zur ersten Volume übrigens vergeblich, was besonders sauer aufstoßen lässt, dass man hier mit circa 30€ kräftig zur Kasse gebeten wird. So entfällt quasi ein Zehner auf jede der drei Episoden, was selbst für KAZÉ überteuert erscheint. Die DVD ist etwas günstiger zu haben. 

Fazit

55957770 2311144785603906 1491509483245928448 o„Die Geschichte von Kaito Kid, den die allermeisten Zuschauer wahrscheinlich hauptsächlich als wiederkehrenden, aber wichtigen Charakter aus dem Detektiv Conan – Universum kennen, hat mich immer schon interessiert. Die in der Handlung sehr lose aneinandergereihte Serie bietet eine gute Gelegenheit, dem Meistedieb höchstpersönlich über die Schulter blicken zu können, der mit Conan deutlich mehr gemeinsam hat, als sich beide wohl je eingestehen würden. Das erleichtert aber gerade Fans den Zugang zur Serie und den Charakteren immens und unterhaltsam sind die drei Episoden der ersten Volume allemal. Der sehr guten Bildqualität steht leider eine unglückliche, nicht überzeugende deutsche Synchronisation gegenüber, mit der ich bis zuletzt so gar nicht warmwerden wollte. Das wird erst mit der zweiten Staffel besser. Bis dahin sollte man lieber auf den japanischen Originalton setzen, erst dann kommt wirklicher Genuss auf. Dennoch freue ich mich bereits auf die nächsten Episoden, denn Potenzial bietet Magic Kaito: Kid the Phantom Thief nun wirklich mehr als genug.“ 

Die hier veröffentlichte Meinung stellt lediglich die Meinung des Autors dar und muss nicht zwangsläufig auch die von Wrestling-Point.de, M-Reviews und allen unterstehenden Mitarbeitern sein.

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