Die erste Volume
Ein zielloser Ausflug in den Park soll das Leben des eigentlich liebenswürdigen Mannes dann aber gewaltig umkrempeln. Nach einer geheimnisvollen Explosion unbekannten Ursprungs wird sein gebrechlicher Körper komplett zerlegt und vollständig mechanisch wieder zusammengesetzt, das Erscheinungsbild eines altersschwachen Mannes ändert sich jedoch nicht. Nach dem ersten Schock über die unfreiwillige Verwandlung beschließt Inuyashiki, seine neu gewonnenen Kräfte fortan insgeheim für das Gute einzusetzen – und mutiert zum waschechten Superhelden, der weder an physikalische Gesetze gebunden ist, sondern nebenbei sogar Krebs heilen kann.
Doch Inuyashiki war nicht der einzige, der sich zum Zeitpunkt der Explosion im Park aufhielt, auch der Jugendliche Shishigami Hiro wurde in einen Androiden mit gottgleichen Kräften verwandelt. Der setzt seine Kräfte aber lieber für eigene, sinistere Zwecke ein und zeigt sich getrieben von dem Wunsch, hauptsächlich Gefahren für sich und sein Umfeld zu eliminieren schnell für eine brutale Mordserie verantwortlich, derer die lokale Polizei nicht Herr werden kann. Nur Inuyashiki stellt sich der Killermaschine entschlossen in den Weg…
Die Rezension
Was zu Beginn nach Satire klingt, entpuppt sich rasch tatsächlich als waschechte Heldengeschichte, die zwar nicht ganz ohne humorvolle Momente erzählt wird, sich insgesamt aber eher auf ernsteren Pfaden bewegt. Das ungewöhnliche Konzept geht auf, denn Inuyashiki: Last Hero präsentiert sich als äußerst stimmig umgesetzte Mangaadaption mit hohem Unterhaltungs- und gleichzeitig überraschend hohem Gorefaktor. In besonderem Fokus steht dabei natürlich der eigenwillige Protagonist, dessen Wandlung vom gebrechlichen alten Mann mit geringer Lebenserwartung zum mit allerlei futuristischen Waffen ausgestattetem Superroboter und dessen Folgen vor allem auch eine sehr emotionale ist, an der man als Zuschauer stets Anteil nimmt.
Für Inuyashiki geht es primär darum, sich trotz neuem Körper zu beweisen, dass er weiterhin ein Mensch ist. Gleichzeitig fürchtet er abermals die Ablehnung durch sein Umfeld, sollte dieses zu früh hinter sein Geheimnis kommen. Daraus entstehen viele spannende und philosophisch interessante Situationen, die zum Nachdenken anregen. Mit Shishigami Hiro hat man ein krasses Gegenstück dazu geschaffen. Der handelt zwar anfangs aus seiner Sicht ebenfalls nach edlen Motiven, findet am Töten aber schnell Gefallen und ist an Selbstlosigkeit ebenso wenig interessiert wie an Anonymität.
Die ersten fünf Episoden befassen sich aber vorerst mit der Charaktervertiefung und führen die beiden Figuren nur langsam auf den großen Kampf hin. Das geschieht aber auf so gut erzählte Weise, dass es trotzdem nie langweilig wird. Die Handlung bleibt nahe an der Vorlage und bietet keine unnötigen Filler oder andere störende Längen. 11 Episoden gibt es insgesamt, Nachschub steht zum Glück bereits in den Startlöchern. Darauf freue ich mich persönlich bereits sehr.
Die Blu-Ray
Universum Anime bietet die erste Volume von Inuyashiki: Last Hero als limitierte Collector´s Edition an, die mit etwas über 45€ zwar relativ teuer ausgefallen ist, dafür aber nebst schicker und sammlertauglicher Aufmachung noch ein Poster sowie ein umfangreiches Booklet mit Episodenguide zu bieten hat. Auf die Disc haben es dafür lediglich noch ein der japanische Originaltrailer sowie ein paar TV – Spots geschafft, entsprechend dünn bleibt es also auch hier beim klassischen Bonusmaterial. Beim Bild gibt es dafür nichts zu meckern. Der Blu-Ray – Transfer besticht durch exzellente Schärfe, satte Farben und wirklich gute Kontraste mit jeweils eindrucksvollen Schwarz- und Weißanteilen samt bester Durchzeichnung. Artefaktbildung oder andere Probleme waren nicht auszumachen. Hier liefert Universum Anime eine rundherum gelungene Veröffentlichung ab.
Stark präsentiert sich hier überraschendweise auch der Ton, denn während der japanische Originalton lediglich im leicht kompromierten DTS 2.0 – Format daherkommt, sich also ausschließlich auf die Front beschränkt, darf man sich bei der gelungenen deutschen Synchronisation tatsächlich über eine verlustfreie DTS-HD MA 5.1 – Spur freuen, mit der sich die Action auf regulärer Ebene wunderbar in den Raum öffnet. Mehr Kraft und Dynamik als beim Originalton gibt es außerdem zu bestaunen, die Stimmverständlichkeit im Center geht nie verloren. Lediglich für den Subwoofer gibt es zumindest im Rahmen der ersten fünf Episoden nur wenig zu tun, nur der Soundtrack wird in den gegebenen Momenten im Tiefenbereich angenehm untermalt. All das macht aber für die kommenden Episoden definitiv Lust auf mehr.
Fazit
„Inuyashiki: Last Hero gehört für mich schon jetzt zu den positiven Anime – Überraschungen des Jahres. Und das, obwohl die Serie bereits 2017 komplett in Japan gelaufen ist. Aber wie so oft dauert es einfach ein wenig, bis solche Formate auch ihren Weg in unsere Gefilde finden. Die Wartezeit hat sich allerdings gelohnt, denn neben der schnieken Aufmachung der Collector´s Edition und deren Beigaben überzeugt die erste Volume auch durch hervorragende Bild- und Tonqualität. Und dann ist da natürlich noch die Serie selbst, die mit einem der ungewöhnlichsten Helden überhaupt aufwartet (und einem sensationell gruseligen Schurken), gleichzeitig aber neben jeder Menge Blut auch moralische und philosophische Fragen aufwirft. Bitte mehr davon!“
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