BD/DVD: „Guardians of the Tomb“

    
                                                 Getestet und verfasst von General M 

                        Quelle Bildmaterial: „Guardians of the Tomb, Universum Film, BD/DVD“

81SZtj zM9L. SX522 Während die frühen 2000er Jahre wesentlich kreativer darin waren, im Genre des Horrorfilms im Gegensatz zur heutigen Zeit nicht ausschließlich auf maskierte Serienkiller und Folterfallen zu setzen, schickte sich im letzten Jahr der mit kleinem Budget entstandene ´Guardians of the Tomb´ an, die mitunter am weitesten verbreiteten Angstkandidaten wieder zum Thema einer Gruselorgie zu machen. Die Rede ist in dem Fall von Arachniden, oder wie man sie gemeinhin nennt: Spinnen.  Der unter anderem mit Frasier – Darsteller Kelsey Grammer besetzte Film erfuhr in vielen Ländern sogar eine kleine Kinoauswertung, erschien hierzulande aber direkt auf DVD und Blu-Ray. Wir haben beide Formate für euch getestet. 

Klein, aber gemein!

Während einer Expedition im Auftrag des Industriellen Mason (Kelsey Grammer, „Transformers: Ära des Untergangs“) verschwindet der Bruder von Jia (Li Bingbing, „Resident Evil: Retribution), einer Expertin für giftige Tiere, spurlos in einer abgelegenen Wüstenregion Chinas. Gemeinsam mit dem von den Geistern der Vergangenheit geplagten Sanitäter Ridley (Kellan Lutz, „Twilight“) und anderen Teammitgliedern begibt sich die Gruppe auf die Suche nach dem verschollenen Entdecker. 

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           In den Tiefen eines alten Grabmals lauert der Tod auf die Mitglieder der Expedition.

Dabei stoßen sie schnell auf das Grabmal eines längst verblichenen Kaisers, in dessen Herz sich ein uraltes, magisches Elixier verbirgt. Das große Problem ist allerdings, dass das Grabmal von unzähligen, hochgiftigen Trichternetzspinnen bewohnt wird. Und die sind über die Eindringle ganz und gar nicht begeistert. Für die unterschiedlich motivierte Gruppe beginnt schnell ein Kampf ums nackte Überleben…

Die Rezension

Trotz sehr geringem Budget wurde der Film handwerklich solide inszeniert. Für die Regie der australisch-chinesischen Koproduktion zeigt sich Kimble Rendall verantwortlich, der mit Filmen wie „Bait“ und „The Nest 3D“ bereits einige Erfahrungen im Bereich des Low – Budget – Horrors gesammelt hat. Trotz FSK 12 – Freigabe bietet der Film dank der herrlich ekelhaft dargestellten Spinnen nicht nur für Arachnophobiker einige Ekelmomente, kränkelt abseits davon aber in allen Aspekten. Nicht nur, dass abseits der unterhaltsamen Li Bingbing der gesamte Cast gelangweilt und müde agiert (besonders Kelsey Grammer wirkt heillos unterfordert), auch die Dialoge wirken zumeist gehetzt, strotzen nur so voller Klischees und ersticken schnell den kleinsten Keim aufkommender Fragen mit einer zumeist banalen Antwort. Besonders Kellan Lutz wirkt in der Rolle des Möchtegern – Indiana Jones völlig deplatziert und schafft es kaum, seine Rolle glaubhaft auszufüllen.

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           In der Rolle der Jia wirkt Schauspielerin Li Bingbing noch am ehesten glaubwürdig. 

So hat „Guardians of the Tomb“ eine weitaus höhere inszenatorische Qualität, als es beispielsweise die klassischen Asylum – Filme bieten, qualitativ hochwertige Inhalte darf man aber abseits einiger ansehlicher Sets und Special Effects nicht erwarten. Für einen gemütlichen Abend mit Freunden, Bier und Chips auf der Couch taugt der Film aber durchaus.  

Zur DVD und Blu-Ray

Während die Blu-Ray sich in einer absolut soliden Bildqualität präsentiert und neben guten Schwarzwerten und Bildschärfe auch in Sachen Farbgebung überzeugt, muss die DVD im Vergleich ordentlich Abstriche hinnehmen und präsentiert erwartungsgemäß ein insgesamt deutlich verwascheneres Bild, welches auf aktuellen Großbildschirmen entsprechend sichtbar ist. Die Zeit der DVD scheint einfach längst vorbei zu sein, besonders effektreiche Filme profitieren im Gegensatz zu eher dialoglastigem Arthauskino stark von der Speicherkapazität der Blu-Ray. Im Rahmen der Möglichkeiten und gemessen an anderen DVD – Veröffentlichungen kann aber auch die DVD als letzte Alternative empfohlen werden. 

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         Mit Kelsey Grammer ist auch ein echtes Hollywood – Schwergewicht Teil des Ensembles. 

Entsprechend überlegen zeigt sich die HD – Scheibe auch in Sachen Ton. Verfügbar sind hier wahlweise Deutsche und Englische Sprachausgabe im Format DTS-HD 5.1, die DVD bietet lediglich Dolby Digital – Format. Im direkten Vergleich bietet die Blu-Ray auch hier erwartungsgemäß die bessere Umsetzung, Abmischung, Dynamik und Co. wirken klarer und besser strukturiert. Der Center ist allerdings grundsätzlich gleich gut verständlich. Beide Formate kommen überdies mit jeweils 62 Minuten Zusatzmaterial daher und bieten neben einem Making Of und einigen kleineren Featurettes auch Interviews mit Cast und Crew. Nicht uninteressant, aber auch nicht umwerfend, hätte man auf der DVD aber womöglich besser daran getan, den entsprechenden Speicherplatz dafür zu nutzen, dem Hauptfilm etwas mehr Bildrate zu gönnen. 

Fazit

ava2 „Obwohl ´Guardians of the Tomb´ auf dem Papier nach einer schönen Wiederbelebung des Tierhorrors klingt, scheitert die Umsetzung dieser Idee besonders an dem unglaublich miesen Drehbuch, welches besonders die agierenden Charaktere abseits der doch strahlenden Li Bingbing zu Karikaturen ihrer jeweiligen Tätigkeiten verkommen lässt. Der heimliche Star des Films sind allerdings die fiesen, kleinen Spinnen, die durchaus für Gänsehaut und Ekel sorgen können. Wem ´Die Mumie´zu viel Mumie und ´Arac Attack´zu wenig Spinnen enthielt, sollte aber bei einem entspannten Couchgelage mal einen Blick riskieren.“

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