BD: „Death Note – Blu-Ray-Box 1“

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                                   Getestet und verfasst von General M 

                            Quelle Bildmaterial: „Death Note, ©2019 KAZÉ. All rights reserved.“ 

                                                                Ab sofort erhältlich

51m4gt3C99LDeath Note hat sich seit seiner Erstveröffentlichung in Mangaform zwischen 2003 und 2006 rasant zu einem Kultphänomen entwickelt. Die nach einer Geschichte von Tsugumi Oba von Takeshi Obata gezeichnete Serie gilt bis heute als eine der wichtigsten Beiträge zur japanischen Mangageschichte der Moderne. Ab 2006 wurde die Reihe auch mit großem Erfolg als Animeserie umgesetzt und ist 2008 auch komplett in Deutschland gelaufen. Nun nimmt sich KAZÉ der Serie ein weiteres Mal an und verteilt die komplette Serie auf zwei schicke Blu-Ray – Boxen. Die erste Volume mit insgesamt 18 Episoden möchten wir euch heute in unserer Rezension vorstellen, in der Hoffnung, den ein oder anderen Leser auf eine bisher unentdeckte Genreperle aufmerksam zu machen.

Die erste Volume

Stellt euch vor, ihr hättet die Macht über Leben und Tod eines jeden Menschen – wie würdet ihr damit umgehen? Genau diese Frage muss sich der bisher unauffällige Schüler Light stellen, der eines Tages durch Zufall in den Besitz des Death Note gerät. Das unscheinbare Notizbuch wurde vom Shinigami Ryuk, einem Todesgott aus der japanischen Mythologie, auf der Erde „verloren“. Die Gebrauchsregeln sind denkbar einfach: Hat man erstmal einen Namen in das Buch eingetragen, bleiben 40 Sekunden, um die genauen Umstände des Todes zu ergänzen, anderenfalls stirbt die benannte Person an Herzversagen. Das funktioniert jedoch nur, wenn man das Opfer währenddessen vor dem geistigen Auge visualisiert. Der Gebrauch des Death Note ist jedoch an eine Bedingung geknüpft, denn wer damit einmal ein Leben ausgelöscht hat, kann nach seinem eigenen Ableben wieder Himmel noch Hölle betreten, sondern landet stattdessen im Totenbuch des Shinigami, in dessen Besitz sich das Death Note vorher befand.

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Nach kurzem Zögern kann Light trotzdem nicht widerstehen und tötet einen bekannten Serienmörder, der sich gerade live im Fernsehen übertragen mit mehreren Geiseln vor der Polizei verschanzt hat. Angefixt von der absoluten Macht über Leben und Tod beschließt der Schüler, die Welt mithilfe des Notizbuches von allem Übel zu säubern und so eine bessere, reine Welt zu erschaffen, in der als er gütiger Gott von allen verehrt wird, die er als lebenswert erachtet. Dieses Vorhaben weckt die Neugierde des sonst so gelangweilten Shinigamis, der Light fortan bei seiner Mission begleitet, dabei aber stets völlig neutral agiert und für alle anderen Menschen unsichtbar bleibt.

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Die plötzlichen Herztode in aller Welt wecken schnell das Interesse von Interpol. Dort ist man zwar teilweise nicht undankbar, dass so viel Abschaum auf einen Schlag aus den Latschen kippt, tolerieren will man die unglaublichen Geschehnisse aber dennoch nicht. Der Fall scheint allerdings unlösbar zu sein, denn niemand weiß, wie und von wem die einzelnen Opfer aus dem Leben gerissen wurden. Das weckt auch die Aufmerksamkeit des Meistermittlers L., dessen wahre Identität niemandem bekannt ist und der generell nur Fälle übernimmt, die sein persönliches Interesse wecken. Zwischen den beiden brillanten Köpfen beginnt ein tödliches Katz- und Mausspiel, denn Light kann seinen neuen Erzfeind nicht erledigen, ohne dessen Gesicht zu kennen. Um sein Ziel zu erreichen und alle eventuellen Spuren zu verwischen, schreckt Light bald auch nicht mehr vor dem Mord an Unschuldigen zurück…

Die Rezension

Ich muss zu meiner persönlichen Schande gestehen, dass Death Note seinerzeit völlig an mir vorbeigegangen ist. Dabei ist die Reihe längst nicht nur als Anime veröffentlicht worden, sondern hat sogar zahlreiche Spielfilmauswertungen erfahren. In den Augen vieler Fans bleibt die Serie von 2006 aber das Maß aller Dinge. Ein Eindruck, den ich nach der Sichtung der ersten 18 Episoden nur bestätigen kann. Angefangen habe ich am späten Abend und konnte dann einfach nicht mehr aufhören. Folge um Folge verging, bis irgendwann der Morgen graute und ich erschrocken feststellen musste, die ganze Nacht mit der Geschichte rund um das Death Note verbracht zu haben. So immens ist die Sogwirkung der spannend erzählten Geschichte, deren moralischer Kern mich noch immer beschäftigt. 

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Light´s anfängliches Ansinnen, die Welt mithilfe des Death Note zum Besseren zu gestalten, ist natürlich generell lobenswert. Man stelle sich vor, Hitler wäre tot umgefallen, noch ehe er den zweiten Weltkrieg hätte entfesseln können. Wie viele Millionen Leben hätten mit dem Mord an einem Mann verhindert werden können? Aber genau darin liegt eben auch der Knackpunkt, denn trotz bester Absichten bleibt Mord immer Mord, wie man es auch dreht und wendet. Die Intention mag gut sein, aber das Verbrechen bleibt. Die Sympathie für die Figur weicht nach kurzem inneren Zögern vollständig, denn als dieser eiskalt immer perfidere Mordpläne ausheckt und letztendlich auch Unschuldige aus dem Leben reißt, um sein höheres Ziel zu erreichen, muss man als Zuschauer erkennen, dass auch Light nichts weiter ist als ein psychopathischer Massenmörder. Und trotzdem bleibt man an ihm dran, fragt sich, wer wohl als nächstes den Löffel abgeben wird. Denn das Interessante an Death Note ist, dass die wahren Sympathieträger zunehmend diejenigen sind, die Light aufzuhalten versuchen. Und auch der Shinigami Ryuk bleibt durch seine nüchterne Art in präsenter Erinnerung – nicht zuletzt auch durch seinen Humor und das prägnante Erscheinungsbild.

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Dazwischen sind religiöse Motive ein omnipräsentes Element der Serie. Light, der schnell einen beängstigenden Gottkomplex entwickelt, will sich als neuer Herrscher über die Menschen stellen, die er als schwach und und nicht imstande erachtet, miteinander in Frieden zu leben, während er selbst bis dato nur wenig soziale Kontakte oder gar Selbstbewusstsein besessen hat. Es sind am Ende wohl immer die unscheinbaren, von denen die größte Gefahr ausgeht. Tatsächlich findet sein Treiben zahlreiche Anhänger, die ihn via Internet als Erlöser feiern. All das macht Death Note zu mehr, als nur zu einer einfachen Geschichte über Leben und Tod, sondern zu einer bis heute hochaktuellen subtilen Kritik an religiösem Fanatismus, in dessen Namen unter scheinbarem Willen einer höheren Macht mehr Menschen zu Tode gekommen sind als in jedem Weltkrieg. Ihr merkt, ich habe mir so meine Gedanken gemacht. Und das wird wohl jeder, der einen Blick riskiert. Nicht nur für Animefans absolutes Pflichtprogramm! 

Die Blu-Ray

Erstmals vollständig in High Definition erhältlich, präsentiert sich die erste Volume auf Blu-Ray in nie gekannter Qualität, welche die bisher verfügbaren DVD´s deutlich in den Schatten stellt. Im bildschirmfüllenden 16:9 – Format und in nativem Full HD aufgelöst besticht die Serie des renommierten Studio Madhouse unter Einsatz der bereits länger im Ausland verfügbaren Remaster durch einen insgesamt sehr zufriedenstellenden Look. Die düstere Optik der Serie, die sich in ihren Animationen eng an die Mangavorlange anlehnt, kommt hier viel besser zur Geltung als auf den eher betagten DVD´s. Ausgeblichene Farben bestimmen maßgeblich das Bild, besonders die Tagszenen wirken bewusst trist, ein hohes Maß an Natürlichkeit bleibt aber dennoch erhalten.

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Ein Großteil der Handlung spielt sich aber im Dunkeln ab. Hier darf man sich über gute Kontraste freuen, Kompressionartefakte oder andere Probleme, unter denen die DVD´s noch zu leiden hatten, sind hier endgültig passé. Einen Ticken mehr Schärfe hätte das Bild insgesamt vertragen können, für eine eigentlich über zehn Jahre alte Serie ist das aber Kritik auf hohem Niveau. Die jeweiligen Blu-Ray´s stellen einen klaren Mehrwert zu den alten Veröffentlichungen dar, Fans können hier bedenkenlos upgraden. 

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Den Ton liefert KAZÉ wie meist üblich im verlustfreien DTS-HD MA 2.0 – Format, was gleichermaßen für die deutsche als auch die japanische Tonspur gilt. Es bleibt also wenig überraschend bei komplett frontlastigem Stereoton. Hörenswert ist der aber trotzdem, denn Dialoge und Musik wurden gut abgemischt und stehen einander nie im Weg. Effekte werden klar und wahrnehmbar wiedergegeben, die Stimmverständlichkeit ist hervorragend. Ein Lob muss man übrigens auch den deutschen Sprechern zugestehen, die allesamt einen tollen Job abgeliefert haben. Mau verhält es sich aber bei den Extras, denn abseits des schicken Schubers lassen sich im Set keine weiteren Beigaben finden, weder auf den Disc´s, noch abseits davon in Form eines Booklets oder anderen physischen Zusatzmaterialien. Das enttäuscht angesichts des gewohnt saftigen Preises von knapp 60€ dann doch. 

Fazit

ava7„Ich kann im Nachhinein nur ein Dank an euch, unsere Leser aussprechen, die mich im letzten Monat immer wieder zu einer möglichen Rezension der Blu-Ray – Veröffentlichung von Death Note befragt haben. Sonst wäre mir diese brillant erzählte Serie wohl noch weitere Jahre entgangen. Jetzt aber, wo ich die ersten 18 Episoden hinter mich gebracht habe, kann ich es kaum erwarten zu erfahren, wie alles enden wird. Dass man hier auch nur ansatzweise von einem Happy End ausgehen kann, wage ich mal zu bezweifeln. Aber der Weg zu jedwedem Ausgang ist so spannend und so voller Fragen gepflastert, dass ich keine Minute der kommenden Episoden verpassen will. Death Note ist durch und durch ein Meisterwerk, welches dank der Remaster aus Japan auch hierzulande endlich in sammlungsfähigem Gewand erscheint. Bild- und Tonqualität stimmen zufrieden, nur der konsequente Mangel an Extras stören angesichts des happigen Preises.“ 

Die hier veröffentlichte Meinung stellt lediglich die Meinung des Autors dar und muss nicht zwangsläufig auch die von Wrestling-Point.de, M-Reviews und allen unterstehenden Mitarbeitern sein.

 

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