Getestet und verfasst von General M
Ab sofort erhältlich auf Blu-Ray und DVD
Bleach zählt wahrscheinlich zu den erfolgreichsten wie langlebigsten Mangaveröffentlichungen aller Zeiten. Die von Tite Kubo erdachte Reihe erschien ab 2001 stolze fünfzehn Jahre im Weekly Shonen Jump und wurde drei Jahre nach ihrer Premiere auch als Animeserie umgesetzt. Über 16 Staffeln brachte man es immerhin auf stolze 366 Episoden, ehe dann 2012 das Finale über die Mattscheiben flimmerte. Hierzulande hat KAZÉ bereits vor einiger Zeit damit begonnen, die Serie auch auf DVD aufzuwerten, wobei erst jetzt nach und nach auch Blu-Ray – Boxen zur Verfügung stehen. Mit der zweiten Box steigen wir zwar etwas spät ein, geben aber wenigstens einen kurzen Rückblick.
Die zweite Box
Wer dachte, unsere Welt wäre die einzige, irrt sich gewaltig. In der Welt von Bleach existieren neben unserem Universum nämlich noch zahlreiche weitere. In einem dieser Universen leben seit jeher die Shinigami; Todesgötter, die als Teil der sogenannten Soul Society dazu ausgebildet werden, die Seelen verstorbener Menschen in ihre Welt zu überführen. Gleichzeitig sollen die Shinigami aber auch als Beschützer für die Menschenwelt dienen, denn immer wieder verirren sich auf Abwegen geratene Seelen, die sogenannten Hollows, auf die Erde und manifestieren sich dort in Gestalt böser Geister.
Als der fünfzehnjährige Schüler Ichigo Kurosaki, der seit jeher mit der besonderen Gabe ausgestattet ist, Geister sehen zu können, Zeuge einer Auseinandersetzung zwischen Hollow und Shinigami wird, traut er zuerst kaum seinen Augen. Da die Shinigami Rukia Kuchiki ihrem Feind allerdings schwer verletzt zu unterlegen droht, überträgt sie ihre Kräfte kurzerhand auf Ichigo, der nun mit Schwer bewaffnet gezwungen ist, den Kampf gegen die Hollows solange fortzuführen, bis sich Rukia wieder erholt hat. Bis dahin weicht sie Ichigo allerdings nicht mehr von der Seite und quartiert sich einfach in dessen Wandschrank ein, während sie sich nach außen als neue Mitschülerin tarnt. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten erwächst aus dem ungleichen Duo eine gute Freundschaft, zumal Ichigo sichtbar Spaß daran hat, die Hollows zu jagen.
Nun aber zieht neuer Ärger auf, denn nach einigen ersten erfolgreichen Missionen ist Rukia plötzlich verschwunden! Shinigamis ist nämlich immer nur ein begrenzter Aufenthalt auf der Erde gestattet, ehe sie in die Soul Society zurückkehren müssen. Gegen ihren Willen dorthin zurückgebracht, droht ihr dort nun auch noch die Todesstrafe, denn das Übertragen von Shinigamikräften auf Sterbliche gilt als schwerstes Verbrechen im Reich der Geister. Ichigo, der im Kampf mit den Heimbringern eine herbe Niederlage kassieren musste, ist fest entschlossen, seine Freundin aus der Soul Society zurückzubringen. Zusammen mit ein paar Freunden und Schulkameraden, die ebenfalls über besondere Kräfte verfügen sowie dem Quincy Ishida, einem uralten Kämpfer, wagt die Gruppe das Unmögliche: Die Reise in die Soul Society…
Die Rezension
Nach dem etwas gemütlichen Anfang der ersten Box, die allem voran den Zweck erfüllt hat, Charaktere und Handlung der Serie zu etablieren, geht es jetzt mit den Episoden 21-41 in die Vollen. Es zeigt sich: Die geduldige Einführung in die Welt der Shinigami sowie die viele Zeit, die man sich für den vorherigen Fokus auf Ichigo, Rukia und deren aufkeimende Freundschaft genommen, zahlt sich nun aus. Der erste große Handlungsabschnitt der Serie verdeutlicht, wie sehr das ungleiche Gespann mittlerweile zusammengewachsen ist. Dank der nachvollziehbaren Bindung zwischen den Hauptfiguren ist die Motivation Ichigo´s, Rukia gegen alle Widerstände aus der Soul Society zu retten, für den Zuschauer vollkommen nachvollziehbar.
Zu den bereits etablierten Charakteren gesellen sich mit der zweiten Box und den darin enthaltenden Episoden gleich auch noch ein Haufen neuer Protagonisten und Antagonisten. Besonders die große Riege aus Leitfiguren innerhalb der militärisch organisierten Soul Society spielt eine große Rolle, allen voran Zaraki Kenpachi, dem Kapitän der 11. Division, der die Geschicke der zweiten Box maßgeblich mitbestimmt. Dass sich die Serie weiterhin Zeit für seine Figuren nimmt, zählt weiterhin zu ihren größten Stärken. Dazwischen gibt es natürlich jede Menge Action, denn Ichigo, Chad und Co. müssen sich einmal mehr starken Feinden stellen. Der Anfang der sogenannten Soul Society Arc, die hier längst noch nicht an ihrem Ende angelangt ist, entpuppt sich als starker Auftakt, der definitiv Lust auf mehr macht.
Bleach zählt nicht ohne Grund zu den erfolgreichsten Serien des Millenniums. Die sorgfältige Umsetzung des Mangas nach Tite Kubo erfreut sich bis heute weltweit immenser Beliebtheit und zeigt sich trotz komplexen Universums als zugänglich erzählt und nicht minder actionreich inszeniert wie die Vorlage. Verantwortlich dafür zeigte sich übrigens Regisseur Noriyuki Abe, der sich anschließend unter anderem dem Naruto – Sequel Boruto widmete.
Dass Bleach bereits einige Jahre auf dem Buckel hat, merkt man der Blu-Ray durchaus an. Abgesehen davon, dass sich das Bild im nativen 4:3 – Format präsentiert, also jeweils links und rechts mit dicken schwarzen Balken versehen ist, erreicht man auch abseits gemessen am Genre nie wirkliche Referenzwerte bei der allgemeinen Qualität. Schließlich befindet man sich mit der zweiten Box auch noch relativ am Anfang der Serie, die zu einer Zeit produziert wurde, als reguläres HD gerade erst begann, sich weltweit allmählich zu etablieren. Deshalb liegen hier auch nur analoge Master vor, denen man für die Blu-Ray zumindest einen Upscale spendiert hat. Die insgesamt 525 Minuten Gesamtspielzeit leiden zum Glück trotzdem nicht unter der starken Kompressionen der alten DVD´s, was alleine schon für ein ruhigeres, saubereres Bild sorgt.
Beim Ton gibt es dagegen keinerlei Überraschungen zu vermelden, denn die Blu-Ray Box 2 liefert einmal mehr Ton im DTS-HD MA 2.0 – Format, wahlweise in Deutsch oder Japanisch mit optional zuschaltbaren, sauber lokalisierten Untertiteln. Da die DVD´s lediglich mit magerem Dolby Digital 2.0 – Format bestückt sind, kann man sich hier zumindest über ein verlustfreies Upgrade freuen. Etwas mehr Dynamik und Kraft sind dann auch tatsächlich zu spüren, obwohl sich das Geschehen ausschließlich auf der linken und rechten Frontseite abspielt. Die jeweiligen Tonebenen kommen allesamt gut zur Geltung, Hintergrundgeräusche, Dialoge, Soundtrack und Action wurden gut miteinander abgemischt und kommen sich nie unschön ins Gehege. Abseits des schicken Schubers hat man aber leider auch bei der Blu-Ray Box 2 auf jedwede Form von Extras verzichtet.
Fazit
„Ich wundere mich doch sehr, dass Bleach seinerzeit so sehr an mir vorbeigegangen ist. Aber in der damaligen, allgemeinen Dragonball Z – Euphorie hatte man eben kaum ein Auge für irgendetwas anderes. Immerhin bietet KAZÉ mit den nachgeschobenenen Blu-Ray – Boxen nun für alle Spätfans oder chronischen Verpasser eine gute Gelegenheit an, die Erfolgsserie nachzuholen. Mit den Episoden der zweiten Box entfaltet sich die Handlung nach gemütlichem Einstieg nun erst richtig und verspricht, beste Unterhaltung abzuliefern. Das zwar nicht in gegenwärtigen Qualitätsstandards, aber immerhin in mehr als ansehnlicher Form, sowohl bei Bild und Ton. Der völlige Verzicht auf Extras stört dabei allerdings.“
Die hier veröffentlichte Meinung stellt lediglich die Meinung des Autors dar und muss nicht zwangsläufig auch die von Wrestling-Point.de, M-Reviews und allen unterstehenden Mitarbeitern sein.