Volume 2: Episoden 5-8
Mit den vier Episoden der zweiten Volume kommt endlich der langersehnte Spaß auf. In Sachen Action und Tempo legt die Serie deutlich zu, dafür geraten die philosophischen Aspekte etwas in den Hintergrund. Während zu Beginn weiterhin die Freundschaft der beiden Hauptcharaktere im Mittelpunkt steht, gibt es dennoch bereits ab der fünften Episode deutlich mehr von A106 und seinen stetig wachsenden Fähigkeiten zu sehen. Die neue Ausrichtung der Serienmitte ist sehr konträr zu ihrem Anfang geraten, weiß aber auf lange Strecken deutlich besser zu unterhalten als die ersten vier Episoden.
Volume 3: Episoden 9-12
Der zunehmende Bekanntheitsgrad von Tenma und Ochanomizu zieht längst neugierige Blicke nach sich. Nicht primär auf die genialen Wissenschaftler, sondern sehr viel eher auf die immer größeren Fertigkeiten von A106. Während die Frage aufgeworfen wird, über wieviel Eigenleben so ein eigentlich als Diener konstruierter Roboter verfügen sollte, wartet auf die Allroundmaschine bereits neue Konkurrenz im prestigeträchtigen Robowrestlingturnier: Die ehrgeizige Dr. Lolo schickt niemand geringeres ins Feld als den Militärroboter Mars. Während die beiden Freunde sich abermals über den Wert von A106 streiten, stellt dieser sich längst die Frage, warum nicht alle Roboter so autonom handeln können wie er. Inmitten eines hitzigen Gefechts trifft er schließlich eine zukunftsweisende Entscheidung…
Das Ende ist so rund, wie man es sich eigentlich nur wünschen kann. Hier endlich findet die Serie die perfekte Mischung aus allen bisherigen Elementen. Menschlich und mit hochphilosophischem Einschlag versehen treffen einen die finalen vier Episoden mitten ins Herz. Denn spätestens zum Schluss muss man als Zuschauer erkennen, dass sich der potente Roboter A106 längst in dessen Herz gekämpft hat. Genau dasselbe ist mir passiert, als ich zum ersten Mal Der 200 Jahre – Mann sah, den ich desinteressiert begann und am Ende emotional völlig aufgewühlt verließ. Atom: The Beginning hat mich auf eine sehr vielseitige Reise geschickt, die nur mit viel Mühe Fahrt aufgenommen hat, dann erst viel Grund zum Lachen und am Ende sogar Grund zum Weinen geboten hat. Und all das im Rahmen von nur zwölf Episoden. Das alleine ist ein Kunststück, dass nicht jedem Format gelingt. Ein wunderbares Finale.
Die Blu-Ray´s
Pro Volume wird auch dieses Mal jeweils eine Blu-Ray angeboten, auf der sich die dazugehörigen vier Episoden in ebenso guter Qualität präsentieren wie jene der ersten Volume. Gute Kontraste, angenehm satte Farben und ein artefaktfreies, angemessen scharfes Bild zeichnen die HD – Veröffentlichungen aus. Die von uns für diese Rezension genutzten Screenshots stammen übrigens ausnahmsweise direkt von der Pressestelle von Universum Anime und waren leider nicht besserer Qualität verfügbar. Dementsprechend sind die gezeigten Szenenbilder nicht repräsentativ für das Blu-Ray – Material.
Die Entscheidung, ab der zweiten Volume beim Ton auf deutschen DTS-HD MA 5.1 – Klang zu setzen, ist sehr lobenswert. Denn gerade das Kampfgeschehen und die Atmosphäre im Stadion klingen natürlich deutlicher immersiver, wenn man dem Trubel von allen Seiten lauschen darf. Und genau das ist hier auch der Fall, wenngleich die Verteilung ein kleines bisschen kräftiger hätte ausfallen können. Teils ordentliche Bässe gibt es frei Haus dazu, während die Stimmverständlichkeit jederzeit gegeben ist. Der japanische Orginalton findet sich ebenfalls auf den jeweiligen Volume´s ein, verbleibt in dieser Form aber im verlustfreien Stereoton. Sauber lokalisierte deutsche Untertitel gibt es für alle, die zwar gerne in Originalsprache schauen, beim Sprachverständnis selbst aber noch Nachholbedarf haben.
Bei den Extras bleibt es aber auch dieses Mal mau. Mehr als das Opening und Ending in textfreier Form haben es neben dem japanischen Originaltrailer nicht auf die jeweiligen Scheiben geschafft. Stattdessen findet man hier lediglich jeweils eine Handvoll Trailer zum restlichen Katalogprogramm des Anbieters. Zwar kommt die dritte Volume mit einem Sammelschuber daher, der Platz für die komplette Reihe bietet, alles in allem bleibt es aber auch hier beim eher happigen Preis für jeweils gerade mal 80 Minuten Laufzeit.
Fazit
„Nach dem zähen Serieneinstieg im rahmen der ersten Volume war ich zuerst nur wenig erpicht darauf, mich auch den letzten beiden Teilen anzunehmen. Am Ende ist es gut, dass ich es trotzdem getan habe. Denn schon mit der fünften Episode legt Atom: The Beginning deutlich an Tempo und Abwechslung zu, auch die Action rückt dann näher in den Mittelpunkt. Während sich die erzählerische Mitte auf den ersten Blick etwas befremdlich anfühlt und sich sehr weit von den eigentlichen Kernfragen der Serie entfernt, findet am Ende aber alles auf gute und richtige Weise zusammen. Dann ist die letzte Episode gelaufen und man ertappt sich dabei, sich plötzlich mehr Abenteuer von A106 und seinen Schöpfern zu wünschen. Die Serie ist wahrlich nicht perfekt, da sie inhaltlich relativ inkonsequent strukturiert ist. Aber dranbleiben lohnt sich, denn am Ende haben die Macher für ein Finale gesorgt, welches einem samt seiner Figuren noch eine ganze Weile in Erinnerung bleiben wird.“
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