BD: „Atom: The Beginning – Volume 1“

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                                   Getestet und verfasst von General M 

      Quelle Bildmaterial: „Atom: The Beginning – Volume 1,©TEZUKA PRODUCTIONS,
                          Masami Yuuki, Testsuro Kasahara, HERO´S/ATOM THE BEGINNING Project. All rights reserved.“

                                  Seit dem 26. Oktober 2018 erhältlich auf Blu-Ray und DVD

81WvIzXRORL. SL1500 Das Anime – Genre ist älter als die meisten von uns. Etwas, an dass uns Atom: The Beginning spätestens dann erinnert wenn man erfährt, dass es sich dabei um ein Prequel zur legendären Serie Astro Boy (im Original Atom genannt, daher der Name) handelt. Und die ist immerhin schon 1963 entstanden. Zwölf Folgen umfasst die Vorgeschichte, die auf der Arbeit und Idee von Mokoto Tezuka basiert. Wie auch bei vorherigen Releases hat der deutsche Rechteinhaber Universum Anime die Serie in drei Volumes aufgeteilt, die noch dieses Jahr vollständig erscheinen sollen. Den Anfang unserer Rezensionsreihe machen wir natürlich mit der ersten Volume, die seit kurzem in den Läden steht. 

Die erste Volume

Nach einem verheerenden Unglück liegt das Kaiserreich Japan zu großen Teilen in Trümmern. Um den Wiederaufbau rasch über die Bühne zu bringen, wurden Roboter in allen Größen und Formen für jeden nur denkbaren Bedarf geschaffen. Die Menschen haben sich längst daran gewöhnt, dass die Maschinen einen Großteil der alltäglichen Arbeiten verrichten. Manche verkaufen Luftballons an der Straßenecke, andere können fast im Alleingang neue Bauten hochziehen. Doch am Ende sind es eben nur Maschinen, seelenlos und folgsam, Und eben diesen Umstand wollen die beiden Freunde und Robotikstudenten ändern. Umataro Tenma und Hiroshi Ochanomizu arbeiten Tag und Nacht daran, die Roboter auf eine neue Bewusstseinsstufe zu heben, doch bisher sind sämtliche Versuche grandios gescheitert.

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Dennoch arbeitet das ungleiche Gespann unermüdlich weiter an seinem ehrgeizigen Ziel, angetrieben von jeweils ganz unterschiedlichen Motivationen. Der selbstbewusste Tenma strebt danach, eine Art Maschinengott zu erschaffen, während der eher schüchterne Ochanomizua, Markenzeichen Kartoffelnase, einfach nur einen Freund erschaffen will. Das jeweilige Streben resultiert in der Erschaffung von A106, der tatsächlich erste Anzeichen eines Eigenlebens zeigt. Die Frage ist nur, welchem der beiden Programmierungszwecke der kluge Roboter am Ende folgen wird. Mit dessen Erschaffung steht aber grundsätzlich eines fest: Nichts wird auf Dauer mehr so sein, wie es einst war…

Die Rezension

Atom: The Beginning entstand aus der Fan Fiction zweier Mangaveteranen heraus und soll hauptsächlich eine Brücke zur originalen Astro Boy – Vorlage schaffen. Besonders für deren Kenner haben die Macher zahlreiche Referenzen in der Serie versteckt, aber auch Einsteiger werden keine Mühe damit haben, der Handlung um den Roboter und dessen Schöpfer zu folgen. Man begegnet hier vielen Charakteren des Originals in jüngerer oder zumindest verwandter Form, darunter zum Beispiel den Detektiv Shunsaku Han. Und auch ethische Fragen greift die stark dialoglastige Serie auf. Denn wenn Roboter plötzlich ein eigenes Bewusstsein erlangen und sich in Folge dessen der Überlegenheit gegenüber ihren Erschaffern bewusst werden, stellen sie dann nicht auch irgendwann eine Gefahr für diese dar?

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Schade ist, dass die Serie unglaublich langsam Fahrt aufnimmt. Die ersten vier Folgen befassen sich nur sehr am Rande mit diesen Fragen und auch der berühmte Astro Boy ist bisher nicht aufgetaucht. Zwar hat man mit dem coolen A106 einen interessanten Charakter geschaffen, dieser entwickelt sich aber nicht minder langsam wie der Rest. Stattdessen fokussiert man sich viel zu stark auf den Alltag der beiden ungleichen Forscher, der zwar von einigen skurrilen Problemen begleitet ist und entsprechend auch für manchen Lacher gut ist, den Fokus auf das Wesentliche verliert man dabei aber aus den Augen. Auch in Sachen Action passiert verhältnismäßig wenig. Meist endet jede Folge damit, dass A106 irgendwer vor irgendwas rettet. Und das ist einfach ein bisschen zu wenig, um Interessierte gleich von Beginn an mitreißen zu können. Aufgrund der vielversprechenden Prämisse hoffe ich sehr, dass die Serie mit den kommenden Volumes etwas mehr Fahrt aufnimmt. 

Die Blu-Ray

Da die Serie 2017 entstanden ist, präsentiert sich die Bildqualität der Blu-Ray in sehr guten Bereichen. Die Farben sind kräftig und auch die Kontraste stimmen. Beides unterstreicht die grundsätzlich gute Animationsqualität sehr angenehm. Unsaubere Konturen oder Artefakte sucht man hier vergeblich. Kurzum, eine würdige HD – Umsetzung. 

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Der Ton präsentiert sich zweisprachig in Deutsch und japanischem Originalton und kommt jeweils im verlustfreien DTS-HD MA 2.0 – Format daher, verfügt also über keinerlei Raumklangelemente sondern bleibt komplett frontlastig. Die Effektplatzierung links und rechts ist allerdings gelungen, ferner bestechen beide Spuren durch exzellente Stimmverständlichkeit im Center. Die deutschen Synchronsprecher machen allesamt einen guten Job. Wer aber trotzdem lieber Originalton hört, kann jederzeit passende, sauber lokalisierte Untertitel dazuschalten. 

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Wie die bisher von uns getesteten Veröffentlichungen aus dem Hause Universum Anime lässt leider auch die erste Volume zu Atom: The Beginning jedwede Form von Extras vermissen. Bei gerade mal vier Folgen, die einem recht stolzen Preis von knapp 30€ gegenüberstehen, eher mangelhaft in Sachen Preisleistungsverhältnis. Zumal auch Beigaben wie Bookles und Co. nicht gegeben sind. Schade. 

Fazit

ava4„Wer sich immer schon für das Astro Boy – Universum begeistern konnte und sich außerdem immer schon gefragt hat, welche Vorgeschichte diesem zugrunde liegt, bekommt mit Atom: The Beginning Antworten auf diese und viele andere Fragen. Das Problem ist allerdings, dass zumindest die ersten vier Folgen den Kern der Story nur sehr oberflächlich behandeln und sich zu sehr mit den Alltagsproblemen der beiden Robotikexperten und deren Bekanntenkreis beschäftigen. Der coole Roboter A106 spielt da zumindest vorläufig eher eine relativ beiläufige Rolle. Falls sich das mit den kommenden Volumes noch ändern sollte, steht uns vor Jahresende eine kurzweilige und angenehm zugängliche Animeserie bevor, die aber zumindest momentan einiges an Geduld und Sitzfleisch abverlangt. Der technisch soliden Blu-Ray steht hier abermals eine schwache Ausstattung gegenüber.“

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