Die erste Volume
Bald erfährt der Neuzugang, dass ein Fluch auf der Klasse 3-3 liegt. Vor 26 Jahren starb Klassemkamerad, dessen tragischer Tod aber aus Spaß und Häme von den damaligen Schülern ignoriert wurde. Wenn seitdem der Fluch ausbricht, sterben regelmäßig Mitglieder der 3-3 oder zumindest deren nahestehende Personen unter schrecklichen, stets unaufklärlichen Umständen. In der Schule geht dementsprechend Todesangst um, denn keiner will das nächste Opfer des unheimlichen Fluchs werden. Toichi entschließt sich, der Sache auf den Grund zu gehen und einen Weg zu finden, die dunkle Macht, die über der Yoyiyama-Mittelschule schwebt, endgültig zu brechen. Bald jedoch verliert die erste Schülerin ihr Leben…
Die Rezension
Wenn es um Horror geht, hat ja meist jeder eine eigene Definition darüber, was man gruselig findet und was nicht. Ich selbst beispielsweise habe Todesangst vor Spinnen, mag keine Höhen, Franzosen und neige zur Hypochondrie. Nichts davon ist ein Teil der Handlung von Another. Und doch gelingt es dem exzellent animierten Mix aus Mysterythriller und Horror, einen schon nach zwei Episoden völlig in seinen Bann zu ziehen. Umso fieser ist es natürlich, dass die erste Volume nach zwei weiteren Episoden bereits am vorläufigen Ende angelangt ist. Insgesamt zwölf Episoden wurden 2012 produziert, dementsprechend wird sich der Rest wohl auf zwei weitere Veröffentlichungen aufgeteilt über die nächsten Wochen und Monate bei uns einfinden.
Was passieren kann, wenn man die Toten ignoriert, stellt Another gekonnt zur Schau. Und das nicht gerade zimperlich, wie sich rasch zeigt. Deftige Momente mischen sich mit gruseligen Bildern in gewollt trister Atmosphäre zu einem einnehmenden Erlebnis, während es auf der anderen Seite auch gelingt, die Handlung spannend zu halten. Alleine die Figur der Mei Misaki wirft so viele Fragen auf, dass man wie gebannt darauf wartet, endlich Antworten zu erhalten. Mir persönlich hat all das im Rahmen der ersten vier Episoden sehr gut gefallen, denn die Mischung der jeweiligen Elemente stimmt.
Wer sich also für Animeserien mit Mysterythematik begeistern kann, wird hier zumindest mit der ersten Volume sehr gut bedient. Die Serie richtet sich zwar vorwiegend an junge Erwachsene, aber auch als etwas älteres Kaliber ist es gelungen, die Sorgen und Ängste der Schüler glaubhaft zu transportieren. Richtige Schockmomente sind mir zwar nicht begegnet, aber alleine die durchgehend beklemmende Atmosphäre und die vielen interessanten Charaktere sorgen dafür, dass man angefangen bei der offiziellen Altersempfehlung ab 16 Jahren über circa 100 Minuten mitfiebert.
Die Blu-Ray
Obwohl Another bereits sieben Jahre auf dem Buckel hat, besticht die Serie in Form der uns freundlicherweise zur Verfügung gestellten Blu-Ray durch eine durchgehend exzellente Bildqualität, die locker mit aktuelleren Veröffentlichungen mithalten kann. Die Bildschärfe bewegt sich auf hohem Niveau und verliert sich nie in Unschärfen. Besonders positiv hervorheben muss man die guten Kontraste, allem voran die Schwarzanteile sind kräftig bei gleichzeitig bester Durchzeichnung. Die Farbpalette ist wie im Rezensionsteil erwähnt bewusst ausgewaschen gewählt, um den typisch unheimlich-düsteren Look der Serie zu erzeugen. Trotzdem kommen immer wieder solide Primärfarben durch, was sich beispielsweise bei den Blumen zu Anfang der zweiten Episode zeigt und später auch bei den Szenen in der Puppenstube. Vor allem Rottöne leuchten satt, was gerade in blutigen Momenten für ein paar schöne Momente sorgt.
Der Ton präsentiert sich wie immer jeweils in Deutsch und Japanisch im DTS-HD MA 2.0 – Format, bleibt also komplett auf den linken und rechten Frontlautsprecher beschränkt. Trotzdem stimmt die Abmischung. Dialoge sind stets bestens verständlich, der düstere Soundtrack schleicht gekonnt mit und zieht in den richtigen Augenblicken an, ohne dabei das gesprochene Wort zu überlagern. Auch in Sachen Effektdynamik wird von beiden Seiten trotz reinem Stereoformat einiges geboten. Meckern kann man da kaum, allerdings muss man natürlich wie immer sagen, dass durch das Format nur sehr wenig Immersion entsteht und man als Zuschauer nie über das hinausgelangt, was man letztendlich ist: Ein Beobachter von Außerhalb. Einen gesonderten Absatz zu den Extras können wir uns dieses Mal übrigens sparen, denn neben dem Sammelschuber enthält die erste Volume „nur“ das übliche, aber wie immer sehr hochwertig verarbeitete Booklet zur Serie.
Fazit
„Die ersten vier Episoden zu Another haben bereits Lust auf mehr gemacht. Spannende Charaktere, ein einnehmend düsteres Setting und Mut zu gelegentlichem Splatter sind die Eckpfeiler einer gelungenen Mischung aus Mystery und Horror, die sich hier in Form einer interessant startenden Animeserie vereinen. Ein bisschen Akte X, ein bisschen X-Factor (fragt mich nicht, warum der Buchstabe X bei solchen Dingen immer omnipräsent ist, ich weiß es wirklich nicht) und ganz viel Suspense im Metier einer Mittelschule, genau das wird interessierten Zuschauern hier geboten. Acht Episoden stehen noch aus, viele Fragen sind noch offen. Ich für meinen Teil werde definitiv gespannt dranbleiben.“
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