
In der Ausgabe von AEW Dynamite vom 21. Mai 2025 kam es zu einem emotional geladenen und viel diskutierten Promo-Segment zwischen Will Ospreay und „Hangman” Adam Page. Beide lieferten sich ein intensives Wortgefecht im Vorfeld des Finales des Owen Hart Cup Turniers bei AEW Double or Nothing. Besonders auffällig: Ospreays Worte wirkten außergewöhnlich ehrlich, roh und persönlich. Nun ist klar, warum.
Im Interview mit Busted Open Radio bestätigte Will Ospreay, dass seine Promo nicht im Vorfeld gescriptet war. Er hatte keine festgelegten Lines oder ein vollständiges Konzept, stattdessen sprach er aus dem Moment heraus, improvisierte, spürte die Energie der Situation und ließ sich von seinen eigenen Emotionen leiten. „Ich hatte ein paar Stichworte im Kopf“, sagte Ospreay „aber der Großteil war einfach das, was ich gerade gefühlt habe. Ich wollte mich einklinken – ganz echt, ganz pur. Es war aus dem Stegreif. Ich sage einfach, was ich im Herzen fühle.“
Seine Worte trafen nicht nur Hangman Page, sondern auch das Publikum mit voller Wucht. In einer Wrestling-Welt, in der Promos häufig als „durchinszeniert“ gelten, bot Ospreay eine rare Momentaufnahme echter Emotion. Für ihn sei Authentizität nicht nur ein Stilmittel, sondern eine Grundhaltung. Seine Vergangenheit, seine Kämpfe, seine Motivation – all das fließt in seine Aussagen ein „Es wird eine Zeit kommen, in der Realismus allein nicht reicht“, gab Ospreay zu. „Aber solange es möglich ist, will ich echt bleiben. Ich will, dass die Leute mir glauben – weil es wirklich ist.“
Mehr als ein Performer: Will Ospreay sieht sich als zukünftiger Leader von AEW
Die Tiefe von Ospreays Ambitionen geht jedoch weit über starke Matches und emotionale Promos hinaus. Im gleichen Interview erklärte er, dass er sich als integrale Säule von AEW sieht – nicht nur als Wrestler, sondern als führende Persönlichkeit innerhalb der Company. Für ihn gehe es um mehr als Aufmerksamkeit. Es gehe um Verantwortung. „Ich will Kapitän sein“, sagte Ospreay. „Ich will diesen Ort mitgestalten, aufbauen und absichern – nicht nur für mich, sondern für das ganze Team.“
Der britische Ausnahmewrestler betonte, dass er nicht versucht, sich zu inszenieren oder künstlich darzustellen. Auch seine Art, sich zu kleiden oder in Interviews zu sprechen, sei bewusst bodenständig. Er wolle nahbar, authentisch und repräsentativ für die Werte von AEW sein – Werte, die auf Leidenschaft, Ehrlichkeit und Leistung beruhen. „Ich werde wegen meines Akzents, meiner Kleidung oder meiner Haare kritisiert“, gab er offen zu. „Aber je mehr ich ich selbst bin, desto mehr fühlen sich die Leute verbunden. Ich will nicht wirken wie jemand, der sich verstellt. Ich will jemand sein, den man versteht – im Ring und außerhalb.“
Seine bodenständige Art zeigt sich auch darin, wie er mit Kritik und Druck umgeht. Trotz des vollen Terminplans, vieler Reisen und der körperlichen Belastung bleibt er optimistisch – mit dem festen Ziel, die Zukunft von AEW mitzugestalten. „Ich möchte, dass AEW wächst – durch Herz, harte Arbeit und Realismus“, sagte Ospreay. „Ich glaube, wir haben die perfekte Balance aus starkem Wrestling und gutem Storytelling gefunden. Das möchte ich weiterführen.“
Kein schlechter PPV, keine Ausreden: Ospreay stellt sich seinem eigenen Anspruch
Will Ospreay machte auch deutlich, dass er nicht auf kurzfristigen Erfolg aus ist. Sein Blick geht weiter. Er will Teil einer stabilen Grundlage sein, auf der AEW als Marke weiter aufbauen kann. Seine bisherige Bilanz sieht er als Argument für seinen Anspruch. „Ich glaube nicht, dass ich ein schlechtes Pay-per-View-Match abgeliefert habe, seit ich hier bin“, sagte er selbstbewusst. „Ich arbeite hart, ich lächle, auch wenn ich müde bin. Aber ich komme jeden Tag mit dem Ziel, AEW besser zu machen.“
Ospreay stellt sich damit nicht nur in die Reihe der Performer, sondern beansprucht bewusst eine Position, die sonst Legenden wie Bryan Danielson, Jon Moxley oder Kenny Omega innehatten – eine tragende Figur, ein Zugpferd mit langfristigem Denken.
Für Fans, Experten und viele innerhalb der AEW-Struktur ist längst klar, dass Ospreay zu den besten technischen Wrestlern der Welt gehört. Doch mit dieser Haltung unterstreicht er: Er will mehr sein als nur ein guter Worker. Er will Repräsentant, Führungskraft und Verkörperung der AEW-DNA sein.