WWE verschärft den Konkurrenzkampf mit AEW und will TNA als zweitgrößte Wrestling-Promotion etablieren

Face-Off zwischen Chief Content Officer Triple H und AEW Präsident Tony Khan

Im Jahr 2025 hat die WWE mehrfach gezeigt, dass sie bereit ist, ihre Event-Planung gezielt auf die Pay-per-Views von All Elite Wrestling auszurichten, um deren Reichweite und Aufmerksamkeit zu schmälern. Bereits in der ersten Jahreshälfte wurden mehrere AEW-Großveranstaltungen durch zeitgleich angesetzte NXT-Premium-Live-Events begleitet. Dieses Vorgehen soll nun laut Berichten deutlich aggressiver betrieben werden.

WWE geht zunehmend in direkte Programmkonkurrenz zu AEW

Ein besonders prominentes Beispiel ist die geplante Veranstaltung am selben Tag wie „AEW All Out 2025“ am 20. September 2025. An diesem Termin will WWE ein bislang nicht offiziell angekündigtes Premium-Live-Event präsentieren, das nach aktuellen Planungen mit einem hochkarätigen Main Event zwischen Brock Lesnar und John Cena aufwarten soll.

Darüber hinaus gibt es konkrete Überlegungen, den Termin von John Cenas offiziell angekündigtem Abschiedsmatch zu verschieben – wir berichteten. Ursprünglich war dieses Match gemeinsam mit einer Ausgabe von WWE Saturday Night’s Main Event für den 13. Dezember 2025 angesetzt. Die WWE erwägt nun, beides auf den 27. Dezember 2025 zu verlegen, um direkt gegen „AEW Worlds End 2025“ anzutreten. Eine solche Terminänderung würde bedeuten, dass AEW am gleichen Abend in direkter Konkurrenz um Zuschauer- und Medienaufmerksamkeit stehen würde.

Strategische Gründe für die Offensive gegen AEW

Laut Dave Meltzer im Wrestling Observer Radio ist diese Vorgehensweise Teil einer klaren strategischen Ausrichtung der WWE und ihrer Muttergesellschaft TKO. Ziel sei es, den Einfluss von All Elite Wrestling auf dem Wrestling-Markt zu schwächen und langfristig zu verhindern, dass das Unternehmen seine Position ausbauen kann. Gleichzeitig wolle die WWE TNA als feste Nummer 2 im Wrestling-Markt etablieren, da man auf diese Weise deutlich mehr Kontrolle über die zweitgrößte Promotion hätte.

Meltzer berichtete, dass die WWE vor allem den möglichen Verlauf der TV-Vertragsverhandlungen zwischen AEW und Warner Bros. Discovery im Blick habe. Der aktuelle US-Medienrechtevertrag von AEW endet 2027, mit einer Option auf Verlängerung bis 2028. Sollte es zu einer Vertragsverlängerung kommen, ist laut Meltzer mit einer erheblichen Erhöhung der finanziellen Konditionen zu rechnen, die AEW „unglaublich profitabel“ machen könnte. Aus Sicht der WWE wäre dies eine Entwicklung, die die Konkurrenz dauerhaft auf Augenhöhe halten könnte.

Einschätzung zur finanziellen Situation von AEW

AEW hatte seinen TV-Vertrag mit Warner Bros. Discovery im Jahr 2024 verlängert. Der Vertrag trat Anfang 2025 in Kraft und läuft bis Ende 2027. Das Vertragsvolumen beläuft sich auf 555 Millionen US-Dollar, wobei eine Option für ein weiteres Jahr bis Ende 2028 besteht. Sollte diese Option gezogen werden, würde AEW von einer deutlichen finanziellen Aufwertung profitieren.

Seit Beginn des Jahres 2025 arbeitet AEW durch diesen Medienrechtevertrag profitabel. Die WWE sieht hierin eine potenziell gefährliche Entwicklung, da ein dauerhaft finanzstarker Konkurrent die Marktanteile stabilisieren oder sogar ausbauen könnte. Aus diesem Grund versucht die Company offenbar, durch gezielte Gegenprogrammierung den Erfolg von AEW-Events zu schmälern und deren Marktstellung zu schwächen.

Bedeutung von TNA in der aktuellen Marktstrategie

Ein wesentlicher Bestandteil der langfristigen Strategie scheint der Aufbau von TNA Wrestling als starke zweite Kraft im US-Wrestling-Markt zu sein. Im Gegensatz zu AEW hätte die WWE bei TNA mehr Einflussmöglichkeiten und könnte die Konkurrenzsituation besser kontrollieren. TNA verfügt aktuell zwar nicht über die gleichen finanziellen Mittel und Reichweiten wie AEW, hat jedoch durch neue mediale Partnerschaften und verstärkte Promotion-Aktivitäten zuletzt wieder an Sichtbarkeit gewonnen.

Indem WWE TNA als verlässlichen Wettbewerber positioniert, könnte die Company den Einfluss von AEW verringern und gleichzeitig sicherstellen, dass ein Großteil des Marktes in einem Umfeld bleibt, das sie besser einschätzen und strategisch lenken kann.

Ausblick auf 2026 und die weitere Entwicklung

Für das Jahr 2026 plant die WWE laut den vorliegenden Informationen, nahezu jeden Pay-per-View von AEW mit einem eigenen Event zu begleiten. Das bedeutet, dass AEW in den kommenden Jahren voraussichtlich kaum noch Termine ohne direkte Konkurrenz durch WWE haben wird.

Die kommenden Monate werden zeigen, wie sich diese aggressive Terminpolitik auf die Zuschauerzahlen, die Streaming-Abonnements und die Ticketverkäufe beider Promotions auswirken wird. Ebenso wird spannend sein, ob AEW trotz dieser Maßnahmen seine Reichweite halten und möglicherweise sogar ausbauen kann. Sicher ist: Der Wettbewerb zwischen den führenden Wrestling-Promotions wird sich in der nächsten Zeit erheblich verschärfen.

15 Kommentare

  1. Die WWE versucht, den Fans der früheren WCW Fans wegzunehmen. Sowohl den Hallen- als auch den TV-Zuschauern. Damit die meisten Fans zuerst die WWE schauen und bei AEW nur aufnehmen. Die WWE versucht, die AEW zu zerstören, so wie sie es mit der WCW getan hat. Unabhängige und passende Zeitpläne ohne Überschneidungen akzeptiert die WWE nicht. Man möchte der Konkurrenz alles wegnehmen, damit sie pleitegehen kann. Dass ein Großteil der Wrestler entlassen wird, ist der WWE egal.

    • Also, die WCW hat sich selbst zerstört, NACHDEM diese versucht hat, WWE zu zerstören! Nicht die Tatsachen verdrehen!!

  2. Das nennt man Wettbewerb. Ist in meiner Firma nicht anders. Natürlich geht es um Marktanteile, aber vorrangig darum dass die Konkurrenz nicht in die Lage kommt irgendwas zu reißen. Wer hier glaubt „Die WWE ist voll böse!“ sollte vielleicht BWL studieren. Die WWE bzw TKO reagiert so wie es sinnvoll ist. TNA als klare Nummer 2 aufzubauen, ist wichtig und richtig.

    • Findest du es schön, dass viele arbeitslos werden? Und die räuberische Firma stellt ja nicht alle Entlassenen ein. Und die Entlassenen, falls sie welche finden, mit kleinen Unternehmen nicht genug für den Lebensunterhalt verdienen . Auch viele Ex-Wrestlern WCW und ECW haben heute nur noch normale Jobs und einige sind auch hoch verschuldet.

      • Und welche ex WCW und ECW wrestler meinst du denn die heute normale jobs haben und hoch verschuldet sind?

        • @ Marc

          Mir fällt jetzt zwar kein ehemaliger WCW und ECW Wrestler ein, aber ein ehemaliger WWE Wrestler, wie z.B. Marc Copani. Er ist heutzutage Lehrer, also kann man sagen, dass er einen „normalen“ Job hat oder so, aber ob dieser verschuldet ist, weiß ich nicht. Kenne sein Bankkonto nicht.

          Es gibt bestimmt den einen oder anderen die gerade bei ECW waren, heute normale Jobs haben und vielleicht auch verschuldet sind.

          Aber da mal eine Gegenfrage… na und?

          Es ist nichts verwerfliches einen normalen Job nachzugehen und Schulden haben heute viele. Man muss auch zwischen negativen und positiven Schulden unterscheiden.

          Außerdem die jenigen, die mit ihrem Geld nicht umgehen können, haben meiner Meinung nach selber Schuld, wenn sie Pleite sind.

  3. @Apophis

    Da stimme ich dir zu. Es ist nun mal ein Wettbewerb. Ist überall so. Am Ende muss AEW liefern sie haben ja alles.

  4. WWE der absolute Bully im Sport. TNA hat ein Roster den man im Fußball als 5. Liga bezeichnen könnte, diese sind sowas von weit weg von AEW. Sorry, aber mir erschließt sich nicht, wie WWE 2025 noch unter den Älteren treue Anhänger haben kann. Das hat nichts mit Konkurrenz zu tun, sagte HHH, obwohl seine Shows nicht mal mehr Ratings von 5 oder 6 Punkten, wie früher erzielen.

  5. Also das TNA Roster als 5. Liga im Fußball zu vergleichen halte ich für sehr weit hergeholt. Entweder hier kennt sich jemand im Fußball oder im Wrestling nicht ganz so gut aus. Ich vergleiche TNA gerne mit unserer deutschen wXw. Auch die ist mit Sicherheit nicht auf 5. Liga Niveau.

  6. @Deafmobil Junge, so funktioniert das in der Wirtschaft. Die WWE bzw. TKO versucht die alleinige Marke im Wrestling zu sein. Ob ich das schön finde oder nicht, ist doch gar nicht relevant. Das ist ein auf Wachstum ausgerichtetes börsennotiertes Unternehmen. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.

  7. Ich hoffe, dass dieses Vorgehen in erster Linie zu richtig guten Storys und Matches dienen wird. Konkurrenz belebt ja das Geschäft, und wie so was aussehen kann, sieht man anhand der Monday Night Wars perfekt. Natürlich wäre es schade, wenn AEW dadurch komplett untergeht, was ich nicht glaube, aber letztlich ist es ein normales Verhalten von einer Firma die das ganze Geld bei sich lieber sieht. Wenn ich Chef bei TKO/WWE wäre, würde ich auch alles tun, um meine Konkurrenz dem Erdboden gleichzumachen.

  8. So lange AEW keine vernünftigen Geschichten erzählt, braucht WWE sich keine Sorgen machen. AEW hat super Talente, die liefern auch super Kämpfe, aber das war es dann auch. NJPW ist leider nicht so verbreitet, aber die Liga gefällt mir aktuell am Besten.

  9. Gähn – ja klar, WWE erzählt ja soooo gute Geschichten… (Ironie off).
    Ich schaue AEW seit Tag 1. Ja, die haben weniger Storylines – aber die, die sie haben, sind richtig gut. WWE lebt nur noch von Momenten. Die Matches? Meist langweilig.

    Als großer Triple-H-Fan muss ich leider sagen: Mit Vince war’s spannender. Kein einziges PLE in der „neuen Ära“ hat mich überzeugt – Summerslam war mies, WrestleMania auch nicht besser.

    WWE ist nur größer, weil es die Liga länger gibt. Mit dem Netflix-Deal fühlen sie sich unantastbar. Wären die Rollen getauscht, glaube ich nicht, dass WWE sich gegen AEW durchsetzen könnte.

  10. Was viele WWE Fans hier wieder einmal vergessen, ist, dass die einzig Leidtragenden der Geschichte TNA selbst sein wird. TNA ist schon jetzt vollkommen unverständlich zum allerletzten WWE Kader weit unter NXT mutiert. Besser wird es nicht.

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