WWE Chief Content Officer Paul „Triple H“ Levesque hat bestätigt, dass der SummerSlam künftig als zweitägiges Event stattfinden wird. In einem Interview mit Brandon Tierney und Sal Licata bei WFAN New York erklärte er, dass dieser Schritt eine logische Weiterentwicklung sei, die sich bereits bei WrestleMania bewährt habe. Für viele WWE-Fans sei ein Wochenende voller Wrestling mehr als nur Unterhaltung – es sei ein echtes Urlaubserlebnis.
Triple H verwies auf den Erfolg von WrestleMania mit dem Zwei-Tages-Format und erklärte, dass die Fans ihre Jahresplanung um diese Großevents herum aufbauen. Laut Levesque reisen viele Fans bereits am Donnerstag an, besuchen die WWE World, sammeln Autogramme, erleben SmackDown am Freitagabend, NXT am Samstag und dann den SummerSlam selbst an beiden Tagen. Den Abschluss bildet häufig RAW am Montagabend. Dies schaffe ein Erlebnis, das er mit einem Aufenthalt in Disney World vergleicht – allerdings für Wrestling-Fans.
Der Ansatz hat sich für WWE als geschäftlich erfolgreich erwiesen. Das Format funktioniert, weil es den Fans mehr bietet und die Marke WWE als Erlebnisplattform weiter stärkt. Mit dem Barclays Center als Teil des Erlebnisses bietet WWE eine dichte Abfolge von Events, die den Fans nicht nur Wrestling, sondern ein ganzes Wochenende voller Highlights liefern.
Transparenz mit Maß: WWE gewährt Einblicke mit der Netflix-Serie WWE: Unreal
Parallel zur Ausweitung des SummerSlam-Formats hat WWE mit der Veröffentlichung der fünfteiligen Netflix-Dokumentation WWE: Unreal eine weitere Tür geöffnet. Die Serie bietet Einblicke hinter die Kulissen der WWE-Produktion und zeigt, was es bedeutet, eine Show dieser Größenordnung Woche für Woche auf die Beine zu stellen. Triple H war bei ESPN First Take zu Gast, um über die Beweggründe für dieses Projekt zu sprechen.
Er erklärte, dass die moderne Medienlandschaft einen tiefgreifenden Wandel im Umgang mit Informationen erfordert. In Zeiten von sozialen Netzwerken und Fanforen sei es ohnehin nahezu unmöglich geworden, Überraschungen vollständig geheimzuhalten. Stattdessen habe man sich entschieden, die Fans bewusst hinter die Kulissen blicken zu lassen.
Die Serie zeigt jedoch nicht alles. Vieles bleibe bewusst verborgen, um den Zauber des Wrestling-Business zu erhalten. Triple H verglich es mit einer magischen Illusion: Man zeigt nicht alle Tricks, aber genug, um die Leidenschaft, die Organisation und die emotionalen Herausforderungen sichtbar zu machen. Dies soll nicht nur die bereits bestehende Fanbasis ansprechen, sondern auch neue Zuschauer für das WWE-Produkt gewinnen.
Keine Angst vor Kritik: Warum WWE bewusst angreifbar wird
In Bezug auf die öffentliche Reaktion auf WWE: Unreal zeigte sich Levesque unbeeindruckt von möglichen Kritiken. Für ihn ist es selbstverständlich, dass WWE-Prozesse von außen kommentiert und analysiert werden – ähnlich wie die Entscheidungen eines Trainers im Sport. Die Bereitschaft, sich zu öffnen, sei keine Schwäche, sondern ein Zeichen von Selbstbewusstsein.
Triple H betonte, dass sich niemand bei WWE vor Kritik fürchtet. Vielmehr sei Kritik ein natürlicher Bestandteil des Erfolgs und des öffentlichen Interesses. Wer etwas bewirken wolle, müsse bereit sein, sich auch unangenehmen Fragen zu stellen. Deshalb habe man sich jeden Aspekt der Serie genau angesehen, Vor- und Nachteile abgewogen und die Entscheidung getroffen, sich dem Publikum zu öffnen.
Emotionale Geschichten als Herzstück: Von Rhea Ripley bis zur Fanbindung
Ein zentrales Ziel der Serie sei es, den emotionalen Kern der WWE-Stars sichtbar zu machen. Triple H hob dabei besonders Rhea Ripley hervor, die von vielen Fans als überlebensgroße Figur gesehen werde. In Wahrheit durchlebe sie jedoch ebenfalls Selbstzweifel und Druck, die sie überwinden müsse, um im Ring ihre Leistung zu bringen. Diese menschliche Seite solle das Publikum noch stärker mit den Performern verbinden.
Triple H zog einen Vergleich zur erfolgreichen Formel-1-Dokumentation Drive to Survive, die vielen Zuschauern erstmals die menschlichen Geschichten hinter dem Sport nähergebracht habe. Auch WWE hoffe, mit Unreal eine ähnliche Wirkung zu erzielen und langfristig neue Zielgruppen zu erreichen.