– Die WWE sorgte für Aufsehen in der Wrestling-Community, als sie das „WWE ID“-Programm ankündigte – eine Entwicklungsinitiative, die darauf abzielt, Independent-Wrestlern eine strukturierte Chance auf einen WWE-Vertrag zu bieten – wir berichteten. Die Reaktionen in den sozialen Medien waren größtenteils positiv, da das Programm Independent-Talenten Zugang zu finanziellen Mitteln, Training und Mentoring bietet, was als wertvolle Unterstützung auf dem Weg zum großen Durchbruch im Wrestling angesehen wird. Mehrere namhafte Wrestling-Schulen, darunter jene von Booker T, Seth Rollins, Cody Rhodes und Rikishi, sind bereits als „WWE ID“-Schulen bestätigt, was diesen Institutionen zusätzliches Prestige verleiht und Talenten eine klare Anlaufstelle bietet.
Unabhängig davon, wie attraktiv „WWE ID“ für aufstrebende Wrestler sein mag, äußerten einige Promoter und Vertreter der Indie-Szene Bedenken. Mike Johnson von PWInsider berichtet, dass bestimmte Independent-Promoter befürchten, dass „WWE ID“ langfristig das Potenzial hat, die unabhängige Wrestling-Landschaft in den USA zu dominieren und Talente abzuziehen – ähnlich wie WWE dies bereits mit dem NXT UK-Programm im britischen Wrestling-Markt im Jahr 2016 tat. Dort brachte der sogenannte „British Wrestling Boom“ zahlreiche neue Stars hervor, doch nach und nach standen viele Talente unter WWE-Vertrag und waren in der unabhängigen Szene nicht mehr verfügbar. Als WWE das Programm 2022 einstellte, hinterließ es in der britischen Szene ein Vakuum.
Die kanadische Wrestling-Promotion C4 (Capital City Championship Combat)* äußerte auf Twitter/X ihre Kritik an der neuen Initiative. C4 betonte den Wert von Selbstentfaltung und freier Entwicklung, die das Fundament des Independent-Wrestlings ausmachen. Laut der Promotion sei ein langsamer, authentischer Werdegang essenziell, um junge Wrestler auf die Herausforderungen des Business vorzubereiten. Der schnelle Einstieg in das WWE-System sei eine Abkürzung, die wertvolle Erfahrungen und die Möglichkeit, an der eigenen Technik und Performance zu arbeiten, einschränken könnte.
„Der Sinn des unabhängigen Wrestlings ist es, dass Talente sich selbst entdecken und entwickeln können,“ schrieb C4 auf Twitter/X. „Nutze die ersten Jahre zum Lernen. Reisen Sie. Machen Sie Erfahrungen, die über den Tellerrand hinausgehen.“
Ich verspreche jedem jungen Menschen da draußen, der Potenzial hat, dass es viel wertvoller ist, 5-10 Jahre damit zu verbringen, sich einen Namen zu machen, sich weiterzuentwickeln & selbstbewusst in seiner Haut zu werden, indem man reist & an einer Vielzahl von Talenten zu arbeiten, als an der Schule, die man wählt.
Ich habe das Gefühl, das meine Meinung einen gewissen Wert hat, da ich dies seit fast zwei Jahrzehnten tue. Aber niemand, den ich im Wrestling erfolgreich gesehen habe, hat es geschafft, indem er einem vorbestimmten Weg gefolgt ist oder einen einfachen Weg eingeschlagen hat.
Wie auch immer, das sind meine unmittelbaren Gefühle…. Vielleicht gibt es noch mehr, die mich eines Besseren belehren. Aber auch hier gilt, dass die Talente, die ich erfolgreich gesehen habe und die nächste Stufe erreicht haben, nicht das erreicht haben, was sie erreicht haben, weil der Weg zum Erfolg ein einfacher war. Macht euch eure eigenen Wege.“
Der Kommentar richtet sich damit besonders an junge Talente, die möglicherweise in der WWE ID-Initiative eine Möglichkeit sehen, ihren Karriereweg schneller zu gestalten. Für C4 ist der Wunsch der WWE, ein breites Talente-Netzwerk unter ihrem Banner zu vereinen, jedoch ein Schritt hin zu einem „Fließband“-System. Dies könne letztlich dazu führen, dass junge Talente nicht mehr von der Vielfältigkeit und Flexibilität der Independent-Szene profitieren, die laut der Promotion oft den Grundstein für wahre Wrestling-Kunst lege.
Während das „WWE ID“-Programm eine vielversprechende Plattform für Talente darstellt, die einen direkteren Zugang zur WWE anstreben, bleibt offen, wie stark dies langfristig die Independent-Szene beeinflussen wird. Sollten talentierte Wrestler durch exklusive Verträge mit der WWE der Indie-Szene verwehrt bleiben oder aus kurzfristigen Gründen von Shows abgezogen werden, könnte dies den unabhängigen Promotions ernsthafte Schwierigkeiten bereiten.
Die Debatte zeigt, dass sich ein neuer Balanceakt zwischen den Zielen der WWE und dem Erhalt der unabhängigen Wrestling-Kultur abzeichnet. Wie sich diese Dynamik entwickelt, wird maßgeblich davon abhängen, inwieweit sich das „WWE ID“-Programm als Wegbereiter für Talente oder als Dominator des Indie-Wrestlings etabliert.
– WWE Hall of Famer Hulk Hogan hat große Pläne für die Zukunft und kündigt an, dass er sich nicht auf seine bisherigen Erfolge ausruhen wird. Im Rahmen eines neuen Fünfjahresvertrags mit der WWE, den er im Oktober 2023 unterschrieben hat, gab Hogan in einem Interview mit Patrick Bet-David im PBD-Podcast erste Einblicke in seine kommenden Projekte.
Laut Hogan ist dieser Vertrag mit der WWE weit mehr als ein klassischer Legendenvertrag. „Da steckt viel mehr dahinter,“ erklärte er. Der Vertrag eröffnet ihm die Möglichkeit, in Zusammenarbeit mit der WWE an verschiedenen Projekten zu arbeiten. Im Podcast sprach er über eine Reihe geplanter Filme und Dokumentationen, die seiner Karriere und seinem Leben eine neue Plattform bieten sollen.
„Vor einem Jahr, vor anderthalb Jahren, habe ich einen Fünfjahresvertrag mit WWE unterschrieben,“ erzählte Hogan. Er betonte, dass die Projekte eine breitere Palette an kreativen Möglichkeiten bieten werden und sich nicht auf die klassische Darstellung seiner Wrestling-Zeit beschränken sollen. In Bezug auf eine mögliche Dokumentation erwähnte er, dass er sich bald mit Autoren treffen werde, um die Arbeit an einem Filmprojekt zu beginnen. Dieses Projekt soll an die WWE-Dokumentationen über Vince McMahon erinnern, auch wenn Hogan offenließ, ob es direkt in Verbindung mit der WWE stehen würde.