Die WWE hat zweifellos ein turbulentes Jahr hinter sich. In der Konsequenz weht nun ein spürbar frischer Wind inner- und außerhalb des altehrwürdigen Ringes. Ob sich der auch auf den aktuellen Ableger der dazugehörigen Videospielreihe auswirkt? Versprochen wurde wieder mal einiges. Zeit herauszufinden, ob WWE 2K24 den hohen Erwartungen gerecht werden kann, oder ob sich die unrühmliche Geschichte der Vergangenheit allmählich zu wiederholen droht.
Entwickler: Visual Concepts Publisher: 2K Plattform: PC | PS4 | PS5 | XB1 | XBS Veröffentlichungsdatum: 05. März 2024 Preis: ab 59,99€* Altersfreigabe: ab 16 Jahren
Vierzig Kerzen auf der Torte
Am 31. März 1985 wurde im Madison Square Garden Geschichte geschrieben, als sich Hulk Hogan und Mr. T vor über zwanzigtausend Zuschauern ein erbittert ausgetragenes Duell mit „Rowdy“ Roddy Piper und „Mr. Wonderful“ Paul Orndorff lieferten. Als Gast-Ringrichter fungierte damals niemand geringeres als der legendäre Muhammad Ali. Und der alles überragende Name der dazugehörigen Veranstaltung lautete…WrestleMania. Der Superbowl des Sports Entertainment wird in diesem Jahr zum vierzigsten Mal ausgetragen und WWE 2K24 feiert den runden Geburtstag, indem es seine Spieler einige der ikonischsten Matches aus vier Dekaden hautnah nacherleben lässt. Zugegeben, das gab es in ganz ähnlicher Form bereits vor zehn Jahren innerhalb von WWE 2K14, aber weil sich an diese spielerische Gesamtkatastrophe sowieso keiner mehr so richtig erinnern mag, ist so ein Revival unter besseren Bedingungen – und vor allem besserer Technik – natürlich absolut willkommen.
Einen ordentlichen Haken hat die Sache aber, denn wo man seinerzeit noch eine gewaltige Palette aus fast fünfzig Matches als Querschnitt aus jeder bis dato ausgetragenen WrestleMania nachspielen durfte, gibt es hier nur knapp über zwanzig und davon nicht einmal die besten Kandidaten. Gerade einmal acht Matches befassen sich mit der goldenen Ära der WWF, lausige zwei Auseinandersetzungen decken die Attitude Ära nicht einmal im Ansatz vernünftig ab, während der komplette Rest sich überwiegend mit den letzten zehn Jahren WWE-Geschichte auseinandersetzt. Da hat WWE 2K14 insgesamt eine um Welten bessere Zusammenstellung geboten. Viele bedeutsame Einträge in der Geschichte von WrestleMania werden einfach komplett übergangen, stattdessen muss man z.B. mit Roman Reigns vs. Brock Lesnar im Rahmen von WrestleMania 31 ein Match nachspielen, welches die meisten Fans seinerzeit nicht einmal sehen wollten.
Dazwischen gibt es immer wieder nahtlos in die Action übergehende, von Corey Graves moderierte Videoeinspieler, welche qualitativ je nach Alter stark schwanken können und wie schon im Vorjahr beim Showcase rund um John Cena teils unter starkem Blurring bei Plakaten und Gesichtern leiden. Alles in allem hätte man aus dem Modus deutlich mehr herausholen können, zumal man mit der Auflistung von vor zehn Jahren bereits eine fantastische Zusammenstellung im Programm hatte, die man eigentlich nur hätte erweitern müssen. So fühlt sich der gesamte, abermals zielbasiert gestaltete Modus inhaltlich leider ziemlich durchwachsen an und lässt zahlreiche Wünsche offen – daran ändert auch die gewohnt umfangreiche Palette an freischaltbaren Goodies nichts. Immerhin: Authentisch umgesetzt wurden die Matches allemal und als Einstieg in den diesjährigen Ableger eignet sich der neue Showcase auf jeden Fall. Der fahle Beigeschmack, dass hier so viel mehr möglich gewesen wäre, bleibt dabei aber ebenso permanent erhalten wie die Tatsache, dass der komplette Modus auch dieses Mal vollständig ohne Kommentar auskommen muss.
Karrieretief
Den zweiten Hauptpfeiler des diesjährigen Ablegers bildet einmal mehr der Karrieremodus in Form von MyRise. Zwei verschiedene Geschichten warten hier darauf, ganz nach eurem Belieben ausgeformt zu werden. Auf der männlichen Seite finden wir uns in Gestalt eines bisher eher unbekannten Superstars im RAW-Roster wieder. Ein Jahr sind wir nun für die WWE tätig, nur wirklich gerissen haben wir bisher noch nichts. Das soll sich jetzt ändern, denn als Roman Reigns überraschend seine Universal Championship niederlegt, um Cousin Dwayne „The Rock“ Johnson zu beweisen, dass er als Schauspieler in Hollywood mindestens genauso erfolgreich ist, finden wir uns plötzlich als Teilnehmer in einem Tournament um den vakanten Titel wieder. Entscheiden wir uns stattdessen für eine Karriere als weibliche Wrestlerin, beginnen wir unsere Reise als Besitzerin einer vielversprechenden Indy-Promotion, die nunmehr die Chance erhält, ihr Können in der größten Wrestlingliga der Welt unter Beweis zu stellen. Bereits beim Tryout gelangen wir in den ersten, handfesten Zickenkrieg…nicht der letzte auf dem Weg an die Spitze.
Der Rest ist mehr oder weniger bekannte Kost: Während wir die Karriereleiter langsam aber stetig weiter raufklettern, neue Allianzen eingehen und uns durch zahlreiche Rivalen kämpfen, verbessern wir laufend unseren Charakter. Welche Pfade wir auf diesem Weg einschlagen, entscheidet maßgeblich über den weiteren Spielverlauf. Abzweigungen inklusive Nebentätigkeiten gibt es viele, weshalb sich kaum ein Durchgang vom anderen unterscheidet. Es bleibt also bei einer hochdynamischen Erfahrung, die auf dem Papier zahlreiche Stunden Spielspaß verspricht. Das große Problem dabei ist die anhaltend miese visuelle Inszenierung, welche man auch in diesem Jahr nur als Vollkatastrophe bezeichnen kann. Die potthässlich gestalteten Charaktere bewegen sich derart hölzern durch die gleichermaßen steril wie detailarm wirkenden Umgebungen, dass es einem beim Zusehen physische Schmerzen begleitet. Hinzu kommen die überwiegend gekünstelt klingenden Sprecher. Es macht einfach zu keinem Zeitpunkt Freude, sich durch diesen komplett marodierenden Modus zu spielen, der in jedweder Hinsicht in weiter Vergangenheit festzuhängen scheint und dringender als alles andere im Franchise nach einer Generalüberholung schreit.
Die üblichen Verdächtigen
Schaut man sich die restlichen Komponenten von WWE 2K24 an, findet man wie immer viel Bekanntes. Etwas zu bekannt für meinen Geschmack, denn abseits kleinerer Erweiterungen bleibt hier fast alles beim Alten. Am ehesten wurde der im letzten Jahr nach langem Bitten endlich zurückgebrachte MyGM um neue Features erweitert: Neben neuen General Managern und Brands haben es auch ein paar neue Matcharten ins Geschehen geschafft, welche den bisherigen Pool allesamt sinnvoll erweitern. Scouts halten jetzt nach vielversprechenden Neuzugängen Ausschau, außerdem können wir unsere Superstars zum Tausch anbieten, Verträge verwalten und das neue Erfahrungssystem erlaubt den Mitgliedern unseres Kaders, durch Training und andere Aktivitäten mit der Zeit zusätzliche Vorteile zu nutzen. All das fügt sich wunderbar in die bestehenden Mechaniken ein und lässt Spieler noch tiefer in die vielen Facetten eines General Managers eintauchen – für mich in dieser Form die bisher beste Inkarnation der beliebten Komponente.
Beim WWE Universe hat sich dagegen nicht ganz so viel getan. Ein paar kleinere Erweiterungen bei den Rivalitäten inklusive einer Verlierer-verlässt-die-Stadt-Klausel verfeinern allenfalls minimal, was bereits seit geraumer Zeit eine rundherum vollständig wirkende Erfahrung darstellt, auf der anderen Seite allerdings genauso bedeutet, dass der Modus für Wiederkehrer kaum genug zu bieten hat, um einen komplett neuen Durchgang zu rechtfertigen. Und in MyFaction dreht sich auch in diesem Jahr alles darum, möglichst mächtige Karten für sein Deck zu ergattern und damit sowohl on- als auch offline in zahlreichen Herausforderungen anzutreten. Auf dem brandneuen Kartenmarktplatz lassen sich nun fehlende Karten direkt erwerben, die allgemeine Auswahl wurde natürlich ebenfalls kräftig aufgestockt und die kompetitive Komponente wurde um neue Features wie Quickplay erweitert.
Die Währungsausschüttung in MyFaction steht in keinem Verhältnis zu den Preisen für hochwertige Kartenpakete. Der Lockruf zusätzlicher Echtgeldkäufe ist allgegenwärtig. Dadurch lässt sich nicht nur massiv Zeit sparen, auch entsteht im kompetitiven Wettstreit ein unfairer Vorteil gegenüber Spielern, die ihre Decks auf regulärem Wege verbessern möchten. Wir werten daher aufgrund von Pay-2-Shortcut und Pay-2-Win um jeweils 5 Punkte ab.
Die Sammelwut wird leider auch in diesem Jahr immer wieder durch die Tatsache ausgebremst, dass der gesamte Modus ausschließlich auf Mikrotransaktionen aufbaut und einem ohne zusätzliche Investments kaum die Chance gibt, einen hochwertigen Kartensatz zu erlangen, ohne dabei einen schier unendlichen Grind hinzunehmen. Wer also nicht bis zur Veröffentlichung von WWE 2K25 jede freie Minute damit verbringen will, um ein starkes und vor allem im Vergleich zu zahlenden Spielern konkurrenzfähiges Deck aufzubauen, kommt um den Erwerb zusätzlicher Währung kaum herum. Das an sich ist schon nervig genug, spätestens wenn man es in den Onlinemodi von MyFaction dann mit Kontrahenten zu tun bekommt, gegen deren kreditkartengesponserte Premiumdecks auf humanem Wege nicht beizukommen ist, wächst der Frust wie jedes Jahr schnell ins Unermessliche.
Dass dieser offensichtlichen Glückspielkomponente, welche in den Titeln von 2K mittlerweile aggressiver präsent ist als irgendwo sonst und sich sogar durch kindertaugliche Titel á la LEGO 2K Drive wie ein Kraken zieht, ist mir schleierhaft. Generell ist WWE 2K24 ein wahres Groschengrab, dass einem an jeder Ecke kostenpflichtige Möglichkeiten anbietet, langwierige Wege abzukürzen. Es gibt DLC-Packs, Booster…wirklich alles, was man in irgendeiner Form monetarisieren konnte, hat unter dem Dach dieses Titels Platz gefunden. Dass man nicht gezwungen wird, vor jedem Match einen Euro in den mitgelieferten USB-Münzschlitz zu werfen, grenzt fast an ein Wunder. Ich vermisse die Zeiten, wo man ein Spiel wie dieses kaufen konnte und von Anfang an ein komplettes Roster hatte, dass man anteilig durch reines Gameplay freischalten konnte und wo nicht noch zwei Dutzend teils zentrale Charaktere hinter Bezahlschranken versteckt gewesen sind.
Warten auf den nächsten großen Sprung
Betrachtet man die Gesamtheit der Erweiterungen von WWE 2K24 im Vergleich zum Vorjahr, muss man schon sehr viel genauer hinschauen, um abseits der bereits besprochenen Modi überhaupt welche zu finden. Vier neue Matcharten wurden im Vorfeld angekündigt, die ein etwas älteres Publikum aber bereits aus älteren Ablegern kennen dürften. Dabei handelt es sich um das durch den Undertaker berühmt gewordene Casket Match, dessen Ziel es ist, den Gegner in einen offenen Sarg am Ringrand zu befördern und anschließend den Deckel zu schließen. In ganz ähnliche Kerben stößt das Ambulance Match, wo statt einem Sarg eben ein Krankenwagen zum Einsatz gelangt. Beim Gauntlet Match handelt es sich um eine Abfolge mehrerer Kämpfe, welche ihr ohne zwischenzeitige Erholungsmöglichkeit erfolgreich bestehen müsst.
Das klare Highlight innerhalb dieser Neuzugänge stellt der Backstage Brawl da. Der zählte schon in Titeln wie WWF Smackdown! 2: Know your Role auf der originalen PlayStation zu meinen absoluten Favoriten und wurde für seine Wiederauferstehung kräftig aufgemotzt. In dem für vier Teilnehmer vorgesehenen Modus dürfen wir uns nach Herzenlust durch eine Tiefgarage prügeln, fast jedes der zahlreichen dort platzierten Objekte vom Auto bis zum Getränkeautomaten kann als Waffe eingesetzt werden. Cool: Mit einem Aufzug könnt ihr eine höhere Ebene erreichen und euch dort einfach weiter mit euren Kontrahenten schlagen – verheerende Stürze sind im Betretungsrisiko natürlich eingeschlossen und werden vom Versicherungsträger abgedeckt. Praktischerweise könnt ihr euch vor Matchbeginn selbst aussuchen, in welchem Teil der angenehm großflächigen Zone ihr starten möchtet. Gerade zusammen mit Freunden macht die Komponente viel Spaß. Leider gibt es auch in diesem Jahr wieder keinen Support für Crossplay oder Cross-Platforming, ihr könnt Freunde von anderen Systemen also nicht in euer Spiel einladen und auch erzielte Fortschritte nicht übertragen.
Beim klassischen Gameplay könnt ihr jetzt ein Minispiel initialisieren, dass euch einen wilden Schellenabtausch mit eurem Kontrahenten austragen lässt. In Titelkämpfen können nun mehrere Gürtel gleichzeitig auf dem Spiel stehen und wer sich schon immer mal aus dem Ring in eine ganze Gruppe stürzen wollte, kann auch das jetzt erstmal tun. Die altbekannten Super Finisher haben ihren Weg zurück ins Geschehen gefunden, gleiches gilt für Mülltonnen, Gitarren und Mikrofone, welche das bestehende Arsenal an Waffen um einige lange vermisste Komponenten ergänzen und nun auch geworfen werden können. Und die bisher fiktiven Ringrichter wurden durch sieben echte Persönlichkeiten ergänzt. Das sind alles nette Kleinigkeiten und als solche gern gesehen, das war es dann aber auch schon. Ob das ausreichend ist, um dafür mindestens sechzig Euro auf den Tisch legen, ist natürlich jedem selbst überlassen. Mir persönlich bietet WWE 2K24 einfach zu wenig, um den Preis zu rechtfertigen, zumal sich der Titel in vielerlei Hinsicht einfach zu sehr auf Bewährtes verlässt – und vieles davon fühlt sich längst nicht mehr frisch an.
Was man aber auch in diesem Jahr wieder durchgehend loben muss, ist die gewohnt mächtige Creation Suite, in der ihr nahezu jeden Aspekt des Spiels nach euren persönlichen Wünschen anpassen könnt. Egal, ob ihr euch aus unzähligen Optionen und Objekten euren eigenen Superstar bastelt, das bestehende Roster um neue Outfits erweitert oder einen eigenen, unverkennbaren Gürtel kreiert, die nötigen Tools dafür stehen parat. Erstmals gesellen sich zum bestehenden Sortiment die Möglichkeiten, einen eigenen Referee zu gestalten, während das Create-a-Sign-Tool nach langer Abstinenz auch wieder am Start ist. Letztes Jahr habe ich noch die elendig langen Ladezeiten auf PlayStation 5 und XBOX Series X|S kritisiert, dieses Mal geht es zwischen den zahlreichen Menüs deutlich flotter zur Sache. All eure Kreationen dürft ihr im Anschluss wie immer mit dem Rest der Community teilen, Kosten fallen dafür ausnahmsweise keine an.
Licht und Schatten
Technisch sieht es unter der Haube gewohnt mau aus, denn auch mit dem aktuellen Ableger verweigern sich die Entwickler konsequent dem Einsatz eines grundlegend zeitgemäßen Grafikmotors, was nahezu an jeder Ecke durchscheint. Das mit WWE 2K22 exklusiv für PC und aktuelle Konsolen implementierte Upgrade bei Beleuchtung und Effektdarstellung kann zwei Jahre später auch keinen mehr vom Hocker reißen. Außerhalb der Action im Ring muss man sich mit denselben mauen Texturen, hässlichen Zuschauern und Assets herumplagen, die in dieser Form bereits seit über zehn Jahren regelmäßig wiederverwertet werden. Auf PlayStation 4 und XBOX One verharrt die Optik anhaltend auf dem Zustand eines WWE 2K20, wenngleich ohne dessen verheerende Anzahl an Bugs, die üblichen Verdächtigen wie Kollisionsprobleme und Physikaussetzer sind aber im Kleinen immer noch nicht behoben worden – und über die gewohnt miese Darstellung langer Haare brauchen wir gar nicht erst wieder eine Diskussion führen. Von der Ankündigung, neunzig Prozent der Gesichtsanimationen überarbeitet zu haben, sieht man im Spiel auch nicht viel.
Das über zweihundert Charaktere umfassende Roster wirkt auf den ersten Blick ziemlich eindrucksvoll, was aber rasch vorüber geht, wenn man die mal im Detail gegenüberstellt. Dann wird schnell klar, dass die Macher erneut eher auf Masse, weniger auf Klasse setzen. Subtrahiert man alleine die vielen mehrfach vorhandenen Superstars aus mehreren Ären der WWF-|WWE-Geschichte, bleibt von dem XXL-Roster gar nicht mehr so viel übrig. Gerade die Legenden stinken grafisch gegen die aktuelle Generation an Talenten ordentlich ab. Ich kann natürlich nachvollziehen, dass man überwiegend Tote nicht mehr in derselben Qualität zurückbringen kann, hier wurden aber oft einfach die Modelle aus den letzten Jahren wiederverwertet und dabei nur minimalst überarbeitet, was sich in der Praxis überdeutlich zeigt. Die Entrances sehen immer noch gut aus, generell erzeugt WWE 2K24 wieder eine glaubhafte Atmosphäre, welche sich durch neue Kameraperspektiven weiter der aktuellen Realität annähert. Die im Vorfeld groß angepriesene freie Kamerasteuerung funktioniert jedoch nur bei komplett von der KI bestrittenen Kämpfen und was das angeht, kommt es immer noch zu einigen seltsamen Aussetzern. Man sieht überdeutlich, dass eine Grundsanierung dringend nötig ist, nur die Entwickler scheinen diese Tatsache seit Jahren konsequent zu ignorieren.
Bedienung und Menüführung (inklusive nerviger, nicht abschaltbarer Gendersprache) funktionieren dagegen außerordentlich gut, ein Gamepad ist am PC wie immer verpflichtend. Das Performance Center bietet eine umfangreiche Bandbreite an Tutorials, die vor allem Einsteiger gut auf die kommenden Matches vorbereiten. Mehrere Schwierigkeitsgrade bieten jedem Publikum eine passende Herausforderung. Für die Auswahl des Soundtracks hat man sich auch in diesem Jahr wieder prominente Unterstützung geholt, denn niemand geringeres als Post Malone – ihr wisst schon, der Typ der aussieht wie die Wände in den Schultoiletten – zeichnet sich für die Zusammenstellung der mit zehn Titeln zugegeben ziemlich mageren Tracklist aus. So richtig zündet die bei mir allerdings nicht, denn als alter Hase assoziiert man Wrestling eigentlich eher mit Alternative und Metal, weniger mit Hardstyle und Country. Ein bisschen was lautes ist zwar dabei, aber eben nicht viel. Wem das generell nicht zusagt, kann sämtliche Themes der Superstars in einem separaten Reiter abspielen. Für die Kommentare sind einmal mehr Michael Cole, Byron Saxton und Corey Graves verantwortlich. Das Trio leistet anhaltend solide Arbeit, aber spätestens nach wenigen Stunden hat man so ziemlich jeden Satz gehört und das Meiste davon kennt man bereits aus dem Vorjahr.
Hinweis: Sämtliche Mehrspielermodi standen uns zum Testzeitpunkt noch nicht zur Verfügung. Wir rechnen hier mit gewohnter Kost, werden die Komponente aber pünktlich zum Launch nachträglich antesten und unsere Wertung gegebenenfalls anpassen.
„Die Hoffnung, dass WWE 2K24 den guten Weg seiner beiden Vorgänger fortsetzen würde, hat sich leider nur zum Teil erfüllt. Lediglich MyGM darf sich über einige sinnvolle neue Features freuen, während WWE Universe immerhin auf hohem Niveau stagniert und MyRise als Karrieremodus komplett über seine hoffnungslos veraltete Inszenierung stolpert. MyFaction bleibt ein elendiges Echtgeldgrab und das Showcase feiert vierzig Jahre WrestleMania, lässt dabei aber fast die Hälfte der Veranstaltungen außer Acht. Grafische Verbesserungen muss man über sämtliche Plattformen mit der Lupe suchen, die visuelle Diskrepanz entlarvt einmal mehr den komplett altersschwachen Motor, der hier unter der Haube werkelt. Die neuen, bzw. wiederkehren Matchtypen und kleinen Optimierungen beim Gameplay machen Freude, rechtfertigen im Gesamtbild aber keineswegs den Vollpreis.“
- Realitätsnahe inszenierte Entrances
- Authentische WWE-Atmosphäre
- Spielerisch anhaltend stimmiger Mix aus Arcade und Simulation
- Überwiegend detailgetreu in Szene gesetzte Superstars
- Sinnvoll erweiterte MyGM-Kompinente
- Karriere mit hoher spielerischer Freiheit
- Vier neue, überwiegend unterhaltsame Matchtypen
- Gewaltiges Roster
- Mächtige Creation Suite
- Erstellte Inhalte lassen sich kostenlos über sämtliche Plattformen teilen
- Gewohnt solider Mehrspielermodus
- Umfangreiche Tutorials
- Saubere Menüs
- Zugängliche Bedienung via Gamepad
- Teils dramatische visuelle Unterschiede bei der Darstellung der Superstars und Legenden
- Potthässlich inszenierte Karriere
- Völlig veraltete Haardarstellung inklusive anhaltender physikalischer Aussetzer
- Außerhalb des Ringes sehr sterile Kulissen
- Längst nicht mehr zeitgemäß dargestelltes Publikum
- Showcase bleibt inhaltlich weit hinter den Möglichkeiten zurück und lässt viele Klassiker, bzw. Einträge der WrestleMania-Geschichte unbeachtet
- Showcase mit nerviger Musikbegleitung, aber ohne Kommentare
- Stark schwankende Videoqualität mit überzogenen Unkenntlichmachungen
- Künstlich aufgeblasenes Roster
- Pay-2-Win und Pay-2-Shortcut in MyFaction
- Fragwürdige DLC-Politik, besonders hinsichtlich Superstar-Paywall, Boostern und Währungskäufen
- Gelegentliche K.I.-Aussetzer
- Kein Support für Crossplay und Cross-Platforming
- Gesprochene Dialoge häufig nicht lippensynchron
- Gendersprache in den Menütexten nicht abstellbar
- Überschaubarer, teils unpassender Soundtrack
- Technisch noch einmal schwächere Last-Gen-Versionen
- Grottige Tastatursteuerung (PC)
Entsprechende Rezensionsmuster sind uns freundlicherweise vorab von 2K zur Verfügung gestellt worden.
*Unsere Links werden nicht mit einer Monetarisierung versehen