„Wie ausgewechselt“: The Undertaker lobt den neuen CM Punk – Der „Second City Saint“ über Paul Bearer und seine emotionale WrestleMania-Fehde gegen den Deadman

CM Punk verließ die WWE im Jahr 2014, eine Zeit, die viele Fans als eine der schwierigsten Phasen des Unternehmens betrachten. Bei der Survivor Series Premium Live 2023 feierte er jedoch ein viel beachtetes Comeback. Seitdem fragen sich viele, ob sich der „Second City Saint“ verändert hat. The Undertaker, eine der größten Legenden in der Geschichte der WWE, hat nun die Antwort gegeben.

In einem Interview mit Busted Open Radio sprach der „Deadman“ über den neuen CM Punk hinter den Kulissen. Dabei wurde deutlich: Punk hat sich weiterentwickelt. Früher galt er als streitlustig, distanziert und auf Krawall gebürstet – jemand, der ständig um seine Meinung kämpfte, auch wenn es dabei zu Spannungen kam. Doch laut Undertaker ist heute alles anders.

„Auf jeden Fall ist er reifer geworden. Es ist wirklich angenehm, mit ihm zusammen zu sein, und das ist ein Wort, das wir nicht oft hören, wenn es um Punk geht. Bevor er das erste Mal ging, war er sehr distanziert. Sehr oft distanziert. Er konnte etwas streitsüchtig sein, und er war einer dieser Typen, die um jeden Preis kämpfen wollten, aber nicht immer auf eine gute Art und Weise.“

Seit seiner Rückkehr hat sich Punk jedoch als sympathischer, engagierter und umgänglicher Kollege erwiesen. Undertaker beobachtet ihn beim Umgang mit anderen WWE-Stars, wie er scherzt, lacht und sich an Gesprächen beteiligt. Für ihn ist das ein deutliches Zeichen, dass sich CM Punk nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich gewandelt hat.

„Aber meine Erfahrungen mit ihm, seit er zurück ist, sind völlig anders. Er ist so sympathisch und engagiert – er ist wie ausgewechselt. Es ist, als wäre eine Last von ihm genommen worden. Ich weiß nichts über seine persönlichen Probleme oder so etwas, und das geht mich auch nichts an. Aber ich weiß, wie Menschen sich verhalten und reagieren, und ich sehe, wie er ständig mit Leuten herumalbert und sich an Gesprächen beteiligt. Ich bin nicht oft da, aber jedes Mal, wenn ich da bin, ist er derselbe, also sagt mir das, dass es für ihn jetzt wahrscheinlich eine konstante Sache ist.“

Diese Transformation führt dazu, dass The Undertaker CM Punk nun sogar in der Rolle eines Mentors sieht. Er glaubt, dass Punk, basierend auf seinen Erfahrungen der jüngeren Generation im WWE-Locker Room viel mitgeben kann.

„Aufgrund dessen und der Erfahrungen, die er gemacht hat, denke ich, dass er jetzt, wenn er möchte, ein Publikum mit dem Talent dort hat. Wenn er möchte, kann er die Leute unter seinem Lehrbaum sitzen lassen. Ich hoffe es, denn es scheint ein erreichbares Ziel für die jüngeren Leute zu sein, mit ihm in Kontakt zu treten und von seinen Erfahrungen zu lernen. Er ist jetzt ein anderer Mensch.“

Auch intern ist man mit Punks Entwicklung zufrieden. Sean Ross Sapp berichtete, dass WWE mit Punks Rückkehr und seinem bisherigen Run nach dem Comeback im Jahr 2023 sehr zufrieden sei. Mit dieser neuen Einstellung scheint Punk bereit zu sein, sein Vermächtnis neu zu schreiben und das nicht nur im Ring, sondern auch als Unterstützer und Vorbild hinter den Kulissen.

WrestleMania 29: Warum CM Punk Paul Bearers Tod in der Fehde mit dem Undertaker aufgriff

Der neue, reflektierte CM Punk blickt mittlerweile auch offen auf kontroverse Momente seiner Vergangenheit zurück, so auch auf seine berüchtigte Fehde mit The Undertaker im Vorfeld von WrestleMania 29. Diese nahm eine düstere Wendung, als WWE kurz nach dem Tod von Paul Bearer entschied, dessen Andenken in die Storyline einzubauen. CM Punk stand dieser Idee zunächst skeptisch gegenüber.

In einem Gespräch mit Peter Rosenberg erklärte Punk, dass er die Nachricht von Bearers Tod an einem Dienstagabend erhielt, dies vermutlich kurz nach einer WWE-TV Show Ausstrahlung. Er empfand die Situation als tragisch, aber war sich sicher, dass WWE das Thema aufgreifen würde.

„Ich kann mich gar nicht mehr erinnern, wo ich war. Ich glaube, es war direkt nach einer unserer TV-Shows oder vielleicht am Wochenende. Nein, ich glaube, es war Dienstagabend, als die Nachricht kam. Es war scheiße, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass es einfach nur dummes Glück war.“

Anfangs weigerte sich Punk jedoch, Teil einer Storyline zu werden, die Bearers Tod thematisierte. Für ihn sollte die Fehde mit dem Undertaker auf Augenhöhe und ohne äußere Einflüsse funktionieren.

„Natürlich wünschte ich, Percy (Paul Bearer) wäre noch bei uns, aber sobald ich davon hörte, wusste ich, dass wir wahrscheinlich etwas machen würden. Zuerst wollte ich nichts damit zu tun haben. Ich dachte: ‚Egal, was sie mir vorschlagen, ich will es nicht machen. Es soll nur um mich und Taker gehen, ohne Wenn und Aber.‘“

Seine Meinung änderte sich jedoch, als er in Indianapolis Bearers Söhne traf und sich lange mit ihnen unterhielt. Die positive Einstellung der Familie und ihr Wunsch, Bearer auf diese Weise zu ehren, überzeugten Punk schließlich davon, Teil der Tribute-Storyline zu werden.

Zusätzliche Unterstützung bekam er von Michael Hayes, einem engen Freund Bearers. Hayes versicherte Punk, dass Paul Bearer die posthume Würdigung geliebt hätte, vor allem die ihm gewidmete Raw-Ausgabe mit Rückblicken und Ehrungen. Das war der Moment, in dem Punk seine Meinung endgültig änderte.

„Ich kam nach Indianapolis und beide Söhne von Paul Bearer waren da. Ich unterhielt mich lange mit ihnen und merkte, dass sie voll für die Sache waren. Das hat meine Meinung geändert. Michael (Hayes) hat mir erzählt, dass Percy das geliebt hätte. Er hätte es geliebt, wenn die ganze dreistündige Raw-Show ihm gewidmet gewesen wäre, mit Clips und allem. Und da war ich an Bord.“

Die Fehde zwischen CM Punk und The Undertaker endete schließlich mit einem Sieg für den „Deadman“ bei WrestleMania 29. Obwohl sie im Ring gegeneinander antraten, blieb der gegenseitige Respekt bestehen. Und durch Punks Entscheidung, Paul Bearer in die Story einzubeziehen, wurde die Fehde auf eine emotionale Ebene gehoben, die für viele bis heute in Erinnerung geblieben ist.