
Samoa Joe hat nie den klassischen Weg zur WWE eingeschlagen. Während eines Auftritts im Podcast Marking Out sprach die ROH- und TNA-Legende über ein prägendes Gespräch mit Jim Ross zu Beginn seiner Karriere. Ross, der damals als Talentscout für die WWE tätig war, habe ihm direkt gesagt, dass er nicht in das WWE-Profil passe. „Als ich anfing, sagte mir Jim Ross ins Gesicht: ‚Du wirst nie bei WWE arbeiten‘. Das war nicht böswillig gemeint. Es war einfach nur ehrlich: ‚Hey, das ist es, wonach wir suchen und Du bist es nicht.’“
Joe nahm diese Aussage nicht negativ auf. Im Gegenteil, er bezeichnete sie als eine der befreiendsten Botschaften seiner Karriere. Sie habe ihn von der Fixierung befreit, sich zwanghaft bei WWE-Events zeigen zu müssen. Stattdessen richtete er seine Aufmerksamkeit auf andere Plattformen, die seine Fähigkeiten zu schätzen wussten. „Ich musste nicht mehr bei jeder WWE-House Show an der Westküste auftauchen, Hände schütteln, mich präsentieren. Ich wusste: Sie möchten mich nicht, also fokussiere ich mich auf Orte, wo ich Geld verdienen kann.“
Samoa Joe baute sich in Promotions wie ROH und TNA ein beeindruckendes Vermächtnis auf. Diese Plattformen wuchsen durch seine Präsenz und sein Engagement, und als die WWE schließlich doch Interesse zeigte, befand sich Joe in einer Position der Stärke. „Ich habe mich auf diese Plattformen konzentriert, sie wurden lukrativer, wir haben mehr Geld verdient. Und als ich schließlich mit der WWE verhandelte, kam ich nicht aus einer Position der Schwäche, sondern aus Stabilität und gegenseitigem Respekt.“
Entlassung mit Happy End: Wie Samoa Joe durch WWE-Aus bei Twisted Metal landete
Samoa Joe wurde zweimal von der WWE entlassen – zum ersten Mal im April 2021 und dann erneut im Januar 2022. Für viele wäre das ein herber Rückschlag gewesen, doch für Joe wendete sich das Blatt überraschend schnell. Schon kurz nach seiner zweiten Entlassung ergab sich für ihn eine völlig neue Chance. Im Podcast erzählte er, wie ein Tag, der zunächst wie ein Tiefpunkt wirkte, sich unerwartet positiv entwickelte. „Ich weiß gar nicht, wie ich es beschreiben soll. Es war eigentlich ein schlechter Tag – aber am Ende wurde er zu einem richtig guten Tag.“
Nachdem er die Nachricht von seiner WWE-Entlassung erhalten hatte, dauerte es nur wenige Stunden, bis er ein Rollenangebot für die Fernsehserie Twisted Metal erhielt. Joe übernahm darin die physische Darstellung der Figur „Sweet Tooth“. „Es war wild. Ich wurde entlassen, hatte aber ein besseres Verständnis für die Umstände. Dann, nur ein paar Stunden später, wurde ich plötzlich für eine TV-Serie vorgesehen.“
Die Anfrage kam von Carter Swan, einem leitenden Produzenten bei Sony, mit dem Joe seit rund acht Jahren keinen Kontakt hatte. Swan fragte, ob Joe verfügbar sei – zu einem Zeitpunkt, an dem Joe gerade arbeitslos geworden war. „Ich war gerade entlassen worden, also antwortete ich: ‚Ich bin absolut verfügbar‘.“
„Joe’s gonna kill you“: Der Kult-Chant und seine wahre Herkunft
Samoa Joe verriet im Podcast außerdem die Ursprünge des legendären „Joe’s gonna kill you“-Chants, der seit Jahren ein Markenzeichen seiner Auftritte ist. Die ersten Male, dass er diesen Ruf aus der Fan-Community hörte, waren während seiner Matches bei TNA gegen AJ Styles und Christopher Daniels. „Es war nie etwas, das ich in einer Promo gesagt oder forciert habe. Ich glaube, ich habe es einmal verwendet, aber das war Monate, nachdem die Fans es bereits chanteten.“
Joe erklärte, dass der Chant ursprünglich aus der ECW stammte und dort für Taz verwendet wurde. Als die ECW ihren Betrieb einstellte, füllte Ring of Honor die Lücke im Nordosten der USA. Viele frühere ECW-Fans wanderten mit ihrer Mentalität und ihren Gesängen zu ROH. „Shout out to Taz. Der Chant war ursprünglich ein ECW-Spruch. Und viele der Leute, die damals in der ersten Reihe bei ECW saßen, waren später bei ROH. Sie brachten diese Kultur mit.“
In der Folge entwickelte sich „Joe’s gonna kill you“ zu einem festen Bestandteil von Joes Wrestling-Persona – sowohl bei ROH als auch bei TNA. Der Chant lebt bis heute bei AEW weiter und ist eng mit seiner Karriere verknüpft.
Ich LIEBE Joes Performance als Sweet Tooth in Twisted Metal. 🙂