Was Kenny Omega wirklich bewegt: AJ Styles’ Einfluss, Andrade, Rücktrittsgedanken und ein unvergessliches Meme

Kenny Omega denkt nach

Kenny Omega gehört zu den einflussreichsten Wrestlern der modernen Ära und hat in der Entwicklung von AEW eine zentrale Rolle gespielt. In einer Reihe von Gesprächen mit SHAK Wrestling gewährte er einen außergewöhnlich persönlichen Einblick in die wichtigsten Wendepunkte seiner Karriere. Mit großer Offenheit sprach er über die Bedeutung von AJ Styles, über die Lage von Andrade, über seine eigenen Überlegungen zum Karriereende sowie über ein Internet Meme, das ihn bis heute begleitet. Seine Worte zeigen einen Performer, der sowohl seine Vergangenheit reflektiert als auch sein Vermächtnis und die Zukunft des Wrestling Sports im Blick hat.

Die Bedeutung von AJ Styles für Kenny Omega und wie dadurch indirekt AEW entstand

Omega schilderte, dass AJ Styles eine entscheidende Rolle dabei gespielt habe, dass seine Laufbahn überhaupt weiterging. Nachdem er das WWE Nachwuchsprogramm verlassen hatte, befand er sich in einer Phase des Zweifels. Er habe sich ernsthaft gefragt, ob Wrestling der richtige Weg für ihn sei oder ob er seine aktive Laufbahn beenden solle. Ein lokaler Promoter buchte ihn anschließend für ein Match gegen AJ Styles, das Omega rückblickend als Wendepunkt beschreibt. Er habe zunächst gedacht, dieses Match könne ein würdiger Abschluss seiner Karriere werden. Doch bereits während des Matches habe sich für ihn ein völlig neues Gefühl eingestellt. Er erklärte, dass er zum ersten Mal gespürt habe, wie es sich anfühle, mit jemandem auf einem derart hohen sportlichen Niveau zu arbeiten. Er beschrieb, dass das Zusammenspiel mit Styles so stimmig gewesen sei, dass es ihn wachgerüttelt habe. Er habe gemerkt, dass er mithalten könne und dass er noch lange nicht am Ende seiner Entwicklung sei.

Omega berichtete auch über ein weiteres Ereignis, das er eng mit Styles verbindet. Bei New Japan Pro Wrestling erhielt er von AJ die Zustimmung, sich kurzzeitig in dessen Match mit Kota Ibushi einzubringen. Diese kleine, aber bedeutsame Interaktion öffnete die Tür für die erneute Zusammenarbeit zwischen Omega und Ibushi. Omega betonte, dass ohne diese Erlaubnis vermutlich nie eine Rückkehr der Golden Lovers möglich gewesen wäre. Diese Storyline zählt heute zu den emotionalsten und bekanntesten Kapiteln seiner Karriere.

Der dritte prägende Moment im Zusammenhang mit Styles war dessen Abgang aus New Japan. Omega und die Young Bucks entschieden sich damals, ohne Absprache mit der Führungsebene, gegen AJ zu turnen. Diese überraschende Situation führte unmittelbar zur Gründung von The Elite, dem Zusammenschluss, der später sowohl Being The Elite als auch eine massive Merchandising Welle auslöste. Omega erklärte, dass ohne diesen Moment, ohne die Entwicklungen rund um Styles und ohne die Dynamik, die daraus entstand, AEW möglicherweise nicht in derselben Form entstanden wäre. Er betonte mehrfach, dass AJ vielleicht selbst nicht wisse, welchen Einfluss seine Entscheidungen auf diese Entwicklung gehabt hätten, doch für ihn sei der Zusammenhang eindeutig.

Andrade, sein kurzes Comeback und das Stocken der geplanten Storyline

Im weiteren Verlauf des Interviews ging Kenny Omega auf Andrade ein, dessen unerwartetes Verschwinden nach seiner Rückkehr am 1. Oktober bei Dynamite für viele Fragen gesorgt hatte. Omega sprach offen über seine Freude, Andrade wieder im Unternehmen gesehen zu haben. Er habe sofort bemerkt, wie motiviert dieser gewirkt habe und dass er sich darauf gefreut habe, gemeinsam etwas Nachhaltiges auf die Beine zu stellen. Die angedeutete Fehde war bereits in Gang gesetzt worden, nachdem Andrade ihn in einer früheren Ausgabe attackiert hatte, als er sich mit der Don Callis Family verbündete.

Omega erklärte, dass er den Verlauf dieser Geschichte gerne weiterverfolgt hätte. Allerdings sei Andrade durch rechtliche Verpflichtungen aus seiner WWE Zeit daran gehindert worden, regelmäßig im AEW-TV zu erscheinen. Die vertraglich festgelegte Wettbewerbsklausel habe dazu geführt, dass der ursprünglich aufgebaute Schwung nicht fortgesetzt werden konnte. Omega beschreibt dies als typische Herausforderung im Wrestlinggeschäft. Man müsse mit solchen Unterbrechungen umgehen, ob sie nun durch Verletzungen, vertragliche Bedingungen oder andere äußere Faktoren ausgelöst würden. Er betonte, dass AEW Andrade keineswegs abgeschrieben habe und dass die Tür offen stehe, die Storyline fortzusetzen, sobald alle Bedingungen erfüllt seien.

Kenny Omega über seinen möglichen Rücktritt und seinen Wunsch im Hintergrund zu verschwinden

Besonders nachdenklich zeigte sich Omega, als er über seinen künftigen Rückzug aus dem Wrestling sprach. In den letzten Jahren hatte er immer wieder gesundheitliche Probleme, die ihn in seiner Beweglichkeit und Belastbarkeit eingeschränkt hatten. Omega machte deutlich, dass er sehr bewusst über den idealen Zeitpunkt seines Abschieds nachdenkt. Sein Ziel sei es, den Ring zu einem Zeitpunkt zu verlassen, an dem er noch stolz auf seine Leistungen sein könne. Er wolle verhindern, dass sein Körper ihn zu einem Abschied zwinge, bei dem er nur noch ein Schatten seines früheren Ichs wäre.

Omega erläuterte, dass er sich gerne in einem Zustand verabschieden würde, der weder von Bedauern noch von dem Gefühl geprägt sei, seinen eigenen Ruf zu beschädigen. Gleichzeitig unterstrich er, dass er keinen großen, dramatischen Abschiedsmoment brauche. Im Gegenteil, er erklärte, dass es für ihn ein gutes Zeichen wäre, wenn die Fans seine Abwesenheit nicht sofort bemerken würden. Dies würde bedeuten, dass AEW genügend starke und etablierte Stars habe, die seine Rolle problemlos auffangen könnten. Die Vorstellung, dass AEW ohne ihn erfolgreich weiterläuft, sei für ihn ein zentraler Gedanke. Er wolle diejenigen unterstützen, deren Stern in Zukunft hell leuchtet, und nicht im Mittelpunkt stehen, wenn seine eigene aktive Zeit endet.

Das Not Impressed Meme und warum Omega es als digitale Unsterblichkeit betrachtet

Ein weiterer Schwerpunkt des Interviews war Omegas Reaktion auf sein weltbekanntes Not Impressed Meme. Dieses Bild, das einen unbeeindruckten Gesichtsausdruck zeigt, taucht seit vielen Jahren in unzähligen Internetkontexten auf. Omega gestand, dass er nicht wisse, wann er das Meme zum ersten Mal gesehen habe, aber er begegne ihm ständig. Besonders freue er sich darüber, dass das Meme nicht nur im Wrestling Bereich existiere, sondern auch in völlig anderen Online Zusammenhängen auftauche.

Omega erklärte, dass der Gesichtsausdruck nicht geplant gewesen sei und dass er niemals erwartet hätte, dass dieser Moment ein Eigenleben entwickeln würde. Er sehe das Meme jedoch nicht als peinlich, sondern als humorvolle Erinnerung an eine frühere Zeit. Ihm gefalle der Gedanke, dass Memes eine Form der kulturellen Langlebigkeit seien. Man müsse nicht weltberühmt sein, um im Internet eine Art digitale Unsterblichkeit zu erreichen. Für ihn sei es ein amüsanter Gedanke, dass diese jüngere Version seines Gesichts auch in Zukunft weiterverwendet werde und unverändert bleibe. Er scherzte, dass das Meme dafür sorge, dass er in dieser Form nie altern werde und für immer mit diesem Ausdruck im Internet existiere.