Alexa Bliss hat in einem neuen Interview offenbart, dass sie selbst die treibende Kraft hinter einer der unerwartetsten Partnerschaften des Jahres war. Die mehrfache WWE-Champion erklärte, dass die Entscheidung, sich mit Charlotte Flair zusammenzutun, nicht auf Anweisung der Kreativabteilung entstanden sei, sondern auf ihrer eigenen Initiative beruhe.
Im Gespräch mit In The Kliq erklärte Bliss, sie habe bei einem Meeting mit den Writern den Vorschlag eingebracht, mit Flair ein Team zu bilden. Beide befanden sich zu dieser Zeit in einer kreativen Phase, in der neue Impulse notwendig waren. Bliss berichtete, dass sie von WWE eine Liste mit Namen erhalten hatte, die potenziell für neue Storylines infrage kamen. Darunter seien Talente gewesen, die in den Shows zwar regelmäßig auftreten, aber keine klar definierte Richtung hätten.
„Ich sah diese Liste und dachte mir: Warum nicht Charlotte? Wir haben eine Vergangenheit, eine gewisse Rivalität und beide starke Persönlichkeiten. Es wäre spannend, zwei Charaktere zu kombinieren, die sich selten anpassen, aber zusammen vielleicht etwas völlig Neues erschaffen können“, erklärte Bliss.
Vom spontanen Vorschlag zum Titelgewinn
Aus dieser spontanen Idee entwickelte sich rasch ein ernstes Konzept. Die WWE-Verantwortlichen stimmten zu, und das Duo Bliss und Flair feierte schon bald gemeinsame Auftritte bei Monday Night RAW. Was als Experiment begann, wurde zu einer Erfolgsgeschichte.
Beim SummerSlam errangen die beiden schließlich den WWE Women’s Tag Team Championship-Titel. Dieser Sieg markierte einen neuen Abschnitt in ihrer Karriere und war ein viel diskutiertes Thema in der Wrestling-Community. Die Kombination aus Bliss’ verspielter, aber berechnender Ausstrahlung und Flairs dominanter Präsenz erzeugte eine Dynamik, die beim Publikum sofort zündete.
Bliss beschreibt die Zusammenarbeit mit Flair als eine der unterhaltsamsten Zeiten ihrer Laufbahn. „Es macht einfach unglaublich viel Spaß. Wir improvisieren oft, etwa bei unseren kleinen Reibereien im Ring oder in Promos. Das ist nicht immer abgesprochen, sondern entsteht aus der Stimmung des Moments“, erklärte sie.
Warum das Team bei den Fans ankommt
Laut Bliss ist gerade diese Spontanität der Schlüssel zum Erfolg des Duos. Sie betonte, dass Authentizität im Wrestling entscheidend sei, um die Zuschauer emotional zu erreichen. „Das Publikum merkt, wenn etwas echt ist. Wenn wir Spaß haben, überträgt sich das automatisch auf die Fans“, sagte sie.
Die Zusammenarbeit habe zudem geholfen, das Image beider Wrestlerinnen zu erweitern. Bliss, die zuvor meist als Singles Wrestlerin oder mystische Figur auftrat, konnte durch Flair eine neue Seite zeigen. Umgekehrt habe Flair bewiesen, dass sie auch außerhalb der Main-Event-Rolle funktionieren kann.
Seit dem Titelgewinn haben Bliss und Flair die Championship mehrfach verteidigt – sowohl bei SmackDown als auch bei NXT – und sich damit als feste Größe im Tag Team-Bereich etabliert. Ihre Matches zeichnen sich durch eine Mischung aus technischer Präzision, psychologischem Storytelling und einem spielerischen Wettstreit der Egos aus.
Emotionale Erinnerungen an Bray Wyatt
Neben ihren aktuellen Erfolgen blickte Bliss im selben Interview auch auf eine besonders prägende Phase ihrer Karriere zurück: ihre Zeit an der Seite von Bray Wyatt. Dabei wurde sie emotional und sprach offen über die Angst, seine einzigartige Vision möglicherweise zu stören.
„Ich wollte wirklich nicht diejenige sein, die das Firefly Funhouse ruiniert“, gab Bliss zu. „Bray hatte etwas erschaffen, das so besonders war. Ich wollte seinem Werk gerecht werden und gleichzeitig meine Rolle finden.“
Wyatt hat sie stark beeinflusst, was ihre Herangehensweise an Charakterarbeit betrifft. Er habe sie ermutigt, tief in die Psyche ihrer Figur einzutauchen. „Er gab mir eine Liste mit Filmen, Dokumentationen und Themen, die ich studieren sollte. Er wollte, dass ich verstehe, dass ein Charakter mehr ist als das, was man im Ring sieht. Man muss wissen, wo die Figur herkommt, was sie antreibt und welche Welt sie umgibt.“
Der kreative Einfluss von Bray Wyatt
Bliss beschrieb Wyatt als „ein kreatives Genie“, das Wrestling auf eine Weise verstand, wie es kaum jemand tat. „Er hat nicht einfach eine Figur gespielt, sondern ein ganzes Universum erschaffen. Sein Denken war grenzenlos. Wenn er über Ideen sprach, musste man gedanklich wirklich Schritt halten, weil er so viele Ebenen in seine Konzepte einbaute.“
Sie erklärte weiter, dass Wyatt mit seinen Projekten, insbesondere dem Firefly Funhouse und der Figur des Fiend, einen bleibenden Eindruck hinterlassen habe. Seine Vision habe viele Wrestler inspiriert, sich stärker mit der Tiefe ihrer Charaktere zu beschäftigen.
Bliss betonte, dass sie bis heute stolz darauf sei, Teil dieses Kapitels gewesen zu sein. „Es war ein Privileg, mit ihm zu arbeiten. Ich habe so viel über Kreativität, Storytelling und Emotionalität gelernt. Das nehme ich bis heute mit in jede Rolle, die ich spiele.“
Die Fortführung seines Vermächtnisses
Zum Abschluss sprach Bliss über die Bedeutung, Bray Wyatts Vermächtnis am Leben zu erhalten. Sie lobte die WWE dafür, dass sie weiterhin Projekte umsetzt, die seine Ideen ehren. „Ich halte es für großartig, dass seine Geschichte mit den Wyatt Sicks weitergeführt wird und es Attraktionen gibt, die auf seinen Visionen basieren, wie das Wyatt Sicks House in den Universal Studios“, sagte sie.
Bliss zeigte sich überzeugt, dass Wyatt stolz auf das wäre, was seine Kollegen und die WWE derzeit umsetzen. „Ich glaube, er würde sich sehr freuen zu sehen, dass seine Arbeit nicht vergessen ist und wir alle dazu beitragen, sie am Leben zu halten.“