
– Vince McMahons Anwaltsteam hat offiziell beantragt, die geänderte Klage von Janel Grant gegen ihn, WWE und John Laurinaitis zu blockieren. Die Anwälte argumentieren, dass die Änderungen unzeitgemäß seien und lediglich dazu dienten, die öffentliche Wahrnehmung zu manipulieren.
Am 21. Februar 2025 legten McMahons Anwälte beim US-Bezirksgericht für den Bezirk Connecticut Berufung ein. Sie argumentierten, dass Grants Antrag lediglich zusätzliche Anschuldigungen enthalte, die bereits in der ursprünglichen Klage enthalten waren. Sie werfen dem Team vor, die Gerichtsakten für einen PR-Coup zu missbrauchen.
McMahons Seite behauptet zudem, dass Grant keinen legitimen Grund hat, solange zu warten, um diese Vorwürfe hinzuzufügen. Viele der angeblich neuen Anschuldigungen seien lediglich Wiederholungen von Informationen, die bereits bei der ursprünglichen Klageeinreichung vorlagen.
Neue Anschuldigungen gegen McMahon und WWE-Führungskräfte
Grants ursprüngliche Klage aus dem Januar 2024 richtete sich gegen McMahon und Laurinaitis wegen sexueller Übergriffe und Sexhandels. WWE wird beschuldigt, diese Taten ermöglicht zu haben. Die nun überarbeitete Klage wurde von 67 auf 101 Seiten erweitert und enthält mehrere zusätzliche Vorwürfe.
McMahon soll Grant angeblich angewiesen haben, explizite Inhalte für WWE-Kreativdirektor Michael Hayes zu erstellen. Zudem soll er ohne ihre Zustimmung explizite Bilder von ihr weitergegeben haben. Weiter wird behauptet, dass McMahon versucht habe, während der Vertragsverhandlungen ein sexuelles Treffen zwischen Grant und Brock Lesnar zu arrangieren.
In der neuen Klage wird auch eine Behandlung in der Klinik von Dr. Carlon Colker (Peak Wellness) erwähnt, in der Grant Medikamente verschrieben worden sein sollen, ohne dass sie wusste, um welche Substanzen es sich handelte.
Neben McMahon und Laurinaitis nennt die Klage nun auch WWE-Führungskräfte, die zuvor anonym aufgeführt wurden. Dazu gehören WWE-Präsident Nick Khan, der ehemalige Chief Operating Officer Brad Blum und der ehemalige General Counsel Brian Nurse.
McMahons Anwälte weisen neue Vorwürfe zurück
McMahons Verteidiger argumentieren, dass die geänderte Klage nichts Wesentliches hinzufüge und lediglich dazu diene, den Fall in die Medien zu bringen. Besonders die begleitende Pressemitteilung von Grants Anwaltsteam sei ein klarer PR-Schachzug.
Die Pressemitteilung behauptete, dass die Klage „noch nie dagewesene Text- und Sprachnachrichten von McMahon“ enthalte, die angeblich den Vorhang für eine toxische Arbeitskultur bei WWE lüften würden. McMahons Anwälte kritisieren diese Vorgehensweise als gezielten Versuch, öffentliche Meinung zu beeinflussen, anstatt sich auf die eigentliche juristische Auseinandersetzung zu konzentrieren.
Bereits im September 2024 hatte Grants Anwältin Ann Callis betont, dass sie den Fall als Möglichkeit sehe, Grant als Überlebende von Missbrauch und Sexhandel darzustellen. Dies wertet McMahons Seite als weiteren Hinweis darauf, dass es in erster Linie darum geht, den Fall in der Öffentlichkeit zu gewinnen, anstatt vor Gericht.
Die NDA-Frage – War Grant zum Stillschweigen verpflichtet?
Ein zentraler Punkt der Klage dreht sich um eine Vertraulichkeitsvereinbarung (NDA), die Grant im Januar 2022 unterzeichnet hat. McMahons Anwälte argumentieren, dass sie die erste Zahlung von einer Million US-Dollar aus der Vereinbarung akzeptiert hat, wodurch der Vertrag ratifiziert worden sei. Damit, so die Verteidigung, würden alle Nötigungsvorwürfe ungültig.
McMahon und die SEC-Untersuchung
Ein weiterer Aspekt des Falls ist die von der US-Börsenaufsicht SEC verhängte Strafe von 400.000 US-Dollar sowie die Rückzahlung von 1,3 Millionen US-Dollar. Diese wurden als Verstöße gegen interne WWE-Kontrollen gewertet. McMahons Anwälte stellen jedoch klar, dass es sich lediglich um eine Verfahrensfrage gehandelt hat und kein Eingeständnis von Fehlverhalten vorliege.
Gerichtliche Entscheidung über die Klage steht bevor
Richterin Sarah F. Russell wird nun entscheiden, ob Janel Grant ihre geänderte Klage offiziell einreichen darf. Falls ihr Antrag abgelehnt wird, bleibt die ursprüngliche Klage aus dem Januar 2024 bestehen.
Alle drei Beklagten: McMahon, Laurinaitis und WWE haben bereits versucht, den Fall in ein privates Schiedsverfahren zu überführen. Sollte die Richterin Grants Klageerweiterung zulassen, wird erwartet, dass sie diesen Antrag erneut stellen.