Vince McMahon in SEC-Dokumenten aufgeführt: TKO erläutert laufende Klagen und anhängige Verfahren

Vince McMahon aufmerksam im Interview

Die TKO Group Holdings, Inc., das börsennotierte Unternehmen, das seit September 2023 sowohl WWE als auch die UFC unter seinem Dach vereint, hat im Rahmen des Quartalsberichts für die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC eine detaillierte Übersicht der aktuellen juristischen Auseinandersetzungen veröffentlicht, die die WWE betreffen. Solche Berichte sind verpflichtende Finanz- und Risikoinformationen für Investoren. Die Veröffentlichung zeigt, dass sich das Unternehmen trotz struktureller Veränderungen und der Fusion weiterhin mit komplexen rechtlichen Fragen auseinandersetzt. Im Mittelpunkt stehen Vorwürfe früherer Fehlverhaltensfälle, anhängige Klagen wegen sexueller Übergriffe und rechtliche Auseinandersetzungen im Zusammenhang mit der Fusion zur Gründung von TKO.

Stellung des Unternehmens nach der Fusion

Seit dem Zusammenschluss von WWE und der UFC-Muttergesellschaft Endeavor im Jahr 2023 hat sich das Geschäftsmodell neu ausgerichtet. WWE bleibt weiterhin als Medien- und Live-Entertainment-Marke bestehen, während die Unternehmensführung und Kapitalstruktur nun zentral durch TKO organisiert werden. Der Bericht zeigt jedoch, dass die Neuausrichtung keine unmittelbare Lösung für juristische Fälle darstellt, die ihren Ursprung teilweise Jahre vor der Fusion haben. Aufgrund der Börsennotierung sind Transparenzpflichten besonders streng, weshalb TKO rechtliche Risiken explizit gegenüber Aktionären offenlegen muss.

Rechtliche Verfahren rund um Vince McMahon

Ein zentraler Schwerpunkt der Unterlagen betrifft Vorgänge, die mit dem ehemaligen WWE-Vorsitzenden Vince McMahon in Verbindung stehen. Innerhalb des SEC-Berichts wird bestätigt, dass behördliche Anfragen, Vorladungen und Untersuchungen im Zusammenhang mit früheren Fehlverhaltensvorwürfen gegen McMahon weiterhin Teil des rechtlichen Umfelds des Unternehmens sind. McMahon trat im Januar 2024 offiziell von allen Ämtern zurück, nachdem ein interner Sonderausschuss bei WWE die Untersuchungen zu Vorwürfen über unangemessene Zahlungen und Verträge abgeschlossen hatte.

Am 17. Juli 2023 führten Bundesbeamte eine Razzia durch, im Zuge derer McMahon eine Vorladung vor eine Grand Jury erhielt. Darüber hinaus kam es im Januar 2025 zu einer Einigung mit der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC. Der Vorwurf lautete, dass frühere Zahlungen im Zusammenhang mit Vergleichsvereinbarungen nicht ordnungsgemäß in den Finanzunterlagen ausgewiesen worden seien. Laut SEC führten diese nicht offengelegten Zahlungen zu unvollständigen und fehlerhaften Jahresabschlussangaben der WWE für 2018 und 2021. Die Einigung stellte keine strafrechtliche Schuld fest. Gegen WWE und TKO selbst wurden in diesem Zusammenhang keine Anklagen erhoben.

Klagen wegen sexuellen Fehlverhaltens vor Zivilgerichten

Parallel dazu befassen sich Zivilgerichte weiterhin mit Vorwürfen gegen McMahon und andere frühere hochrangige Mitarbeiter. Ein ehemaliger WWE-Mitarbeiter reichte am 25. Januar 2024 eine Klage ein, in der er McMahon und John Laurinaitis beschuldigt, sexuellen Missbrauch begangen zu haben. Die Klage beruft sich unter anderem auf das Trafficking Victims Protection Act, ein Gesetz, das Opfer von sexueller Ausbeutung und Zwangsbeteiligung an sexuellen Handlungen schützt. Laurinaitis wurde im Mai 2025 rechtswirksam aus der Klage entlassen. WWE strebt in diesem Verfahren ein Schiedsverfahren als alternative juristische Lösung an. Die Entscheidung über diesen Antrag steht noch aus.

Ein weiteres Verfahren wurde am 23. Oktober 2024 eingereicht. Fünf Kläger, die anonym bleiben, warfen McMahon, Linda McMahon, WWE und TKO vor, dass ein ehemaliger WWF-Ringansager in den 1980er Jahren sexuellen Missbrauch begangen habe. Diese Klage wurde im April 2025 um drei weitere Kläger erweitert. WWE, TKO und weitere Beklagte reichten im Juni 2025 Anträge auf Abweisung ein. Diese Verfahren befinden sich weiterhin im aktiven Verlauf.

Aktionärsklagen nach der TKO-Fusion

Zusätzlich beschäftigt TKO eine Reihe von Aktionärsklagen, die nach der Bekanntgabe der Fusion eingereicht wurden. Drei ehemalige Anteilseigner warfen führenden Personen innerhalb der WWE einen Verstoß gegen ihre Fürsorge- und Treuepflicht vor. Sie behaupteten, der Fusionsprozess sei zugunsten bestimmter Führungspersonen beeinflusst worden. Die Klagen richten sich gegen Vince McMahon, Nick Khan, Paul Levesque sowie mehrere frühere Vorstandsmitglieder. WWE, TKO und Endeavor sind inzwischen nicht mehr Teil dieses Verfahrens, das im Delaware Chancery Court unter dem Titel In re World Wrestling Entertainment, Inc. Merger Litigation fortgeführt wird. Seit Oktober 2024 läuft die Beweisaufnahme, was darauf hinweist, dass das Verfahren in eine Phase eingetretener substanzieller Prüfung übergegangen ist.

Fortdauernde rechtliche Beobachtung

Der SEC-Bericht zeigt, dass TKO rechtliche Risiken aktiv im Blick behält und öffentlich dokumentiert, wie es ein börsennotiertes Unternehmen tun muss. Auch wenn viele der beschriebenen Verfahren noch ohne abschließendes Urteil sind, verdeutlicht die aktuelle Lage, dass das Unternehmen weiterhin in juristischen Auseinandersetzungen steht, die teilweise langfristigen Charakter haben. Die Entwicklungen könnten Einfluss auf interne Abläufe, Markenwahrnehmung und Kapitalmarktposition haben.

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