
Die RAW-Ausgabe nach WrestleMania ist traditionell eine der wichtigsten und meistgesehenen Episoden des Jahres. Doch im April 2023 geriet die „RAW after Mania“-Ausgabe zur kreativen Katastrophe und im Zentrum dieses Chaos: Vince McMahon.
Wie Fightful Select berichtet, stürmte McMahon während der Showproduktion buchstäblich hinter die Kulissen, riss das von Triple H und seinem Team sorgfältig vorbereitete Skript auseinander und setzte in allerletzter Minute seine eigenen Ideen durch. Eine frustrierte Quelle, die die Ereignisse miterlebte, beschrieb die Szene drastisch: „Er stürmte herein wie der tasmanische Teufel, fraß das Drehbuch auf, ruinierte die Show und ging.“
Was folgte, war eine RAW-Ausgabe, die sich für viele Fans seltsam unausgegoren und hektisch anfühlte. Segmente wurden gekürzt oder ganz gestrichen, Matches verliefen unzusammenhängend, und zahlreiche geplante Storylines wurden abrupt unterbrochen. Für die Superstars selbst war es ebenfalls ein chaotischer Abend – viele erhielten neue Anweisungen erst Minuten vor ihren Auftritten.
Diese Vorkommnisse nährten einmal mehr die Spekulationen, dass Vince McMahon trotz seines offiziellen Rückzugs im Jahr 2022 weiterhin massiven Einfluss auf das WWE-Produkt nahm und mit seiner Präsenz auch die altbekannten kreativen Turbulenzen zurückgekehrt waren.
Vince McMahon verhinderte Finn Bálors Sieg bei WrestleMania 39
Neben dem kreativen Durcheinander bei RAW wurde nun auch bekannt, dass Vince McMahon im Vorfeld von WrestleMania 39 eine wesentliche Entscheidung gegen die ursprünglichen Pläne von Triple H durchgesetzt hat und damit den Push eines beliebten Superstars stoppte: Finn Bálor.
Laut Fightful Select sollte der „Demon“ Finn Bálor ursprünglich das Hell in a Cell Match gegen Edge (Cope) bei WrestleMania 39 gewinnen. Dies war auch der favorisierte Ausgang des kreativen Teams rund um Triple H, das dem irischen Superstar damit neuen Schwung verleihen wollte. Doch McMahon soll persönlich eingegriffen und entschieden haben, dass Edge den Sieg erringen müsse, angeblich mit dem Ziel, das „Demon“-Gimmick endgültig zu beenden.
„Kreativquellen der WWE haben bestätigt, dass Finn Bálor als Sieger vorgesehen war. Doch Vince McMahon setzte sich durch und änderte den Ausgang des Matches“, heißt es im Bericht. „Sogar Edge selbst soll sich backstage für einen Sieg von Bálor starkgemacht haben.“
Ob die Talente selbst über diese kurzfristige Änderung informiert wurden, ist nicht bekannt – in der WWE ist es üblich, dass viele Matchausgänge erst am Tag der Show final kommuniziert werden.
Auch Cody Rhodes’ Niederlage gegen Roman Reigns war Teil des ursprünglichen Plans
Im Zuge der Berichterstattung kamen zudem erneut Gerüchte auf, dass auch Cody Rhodes’ viel diskutierte Niederlage gegen Roman Reigns im Main Event von WrestleMania 39 eine Folge von McMahons Einfluss gewesen sei. Zwar bestätigte Fightful Select, dass McMahon die Entscheidung unterstützte, doch im Gegensatz zum Fall Finn Bálor war Codys Niederlage offenbar tatsächlich langfristig geplant. Triple H und sein Team hatten demnach von Anfang an vorgesehen, Reigns’ historische Regentschaft fortzusetzen, unabhängig von McMahons Meinung.
Ein Rückfall in alte Muster: Die Wrestling-Welt reagierte mit Entsetzen
Die RAW-Ausgabe nach WrestleMania 39 gilt seither als Paradebeispiel für die Rückkehr alter booking-technischer Instabilität – etwas, das viele Fans und Talente nach der Übernahme der kreativen Leitung durch Triple H eigentlich als überwunden betrachteten.
Vince McMahon, der im Jahr 2022 ursprünglich aus dem WWE-Geschäft zurückgetreten war, kehrte bereits vor WrestleMania 39 wieder sichtbar hinter den Kulissen zurück. Seine offizielle Rückkehr erfolgte im Zuge der Unternehmensfusion zwischen WWE und Endeavor, wodurch er formell zwar keine kreative Führungsrolle mehr innehatte, jedoch zunehmend wieder Einfluss auf kreative Entscheidungen nahm.
Trotz der klaren Führungsstruktur mit Paul „Triple H“ Levesque als Chief Content Officer berichteten mehrere Insider übereinstimmend, dass McMahon insbesondere in den Wochen vor und nach WrestleMania 39 regelmäßig aktiv in das Storytelling eingriff. Seine Beteiligung reichte von kurzfristigen Änderungen an Match-Finishes über das Umschreiben von Segmenten bis hin zum kompletten Umbau ganzer Shows, oftmals in letzter Minute.
Diese Eingriffe führten nicht nur zu Unruhe im kreativen Team, sondern sorgten auch bei den Talenten für Frustration und Unsicherheit, da ursprünglich geplante Entwicklungen ohne Vorwarnung verworfen oder umgestaltet wurden. Seine Rückkehr zur kreativen Machtfülle erfolgte damit zwar nicht offiziell, war aber dennoch in vielen Entscheidungen spürbar.