UHD: „The Greatest Showman“

                                                Getestet und verfasst von General M
 
      Quelle Bildmaterial: „The Greatest Showman, ©2017 20th Century Fox. All rights reserved.“

                                      Ab sofort erhältlich auf DVD, Blu-Ray und 4K UHD

81R5HM8TCxL. SL1500 Man nehme: Die Songschreiber von „La-La-Land“, den Setdesigner von Christopher Nolan, füge unter anderem den Hauptdarsteller von „Les Miserables“ hinzu und rühre einmal kräftig um. Das Ergebnis ist „The Greatest Showman“, das erste nicht auf einer bereits existierenden Vorlage basierende, sondern gänzlich für die Leinwand erschaffene Musical überhaupt. Die kunterbunte Geschichte um die Anfänge des berühmten Showpioniers Phineas T. Barnum erscheint zwar erst Mitte Mai auch in Deutschen Heimkinoregalen, wir haben aber bereits jetzt einen Blick auf die UHD – Veröffentlichung werfen dürfen. 

Der Film

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In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts verdient sich der junge Phineas T. Barnum (Hugh Jackman, „Logan“) als Gehilfe seines Vaters. Beide leben in ärmlichen Verhältnissen und als der Vater unerwartet stirbt, muss er sich fortan als Straßenkind durchschlagen. In Gedanken ist er dabei stets bei seiner Charity (Michelle Williams, „Alles Geld der Welt“), einem Mädchen aus gut situiertem Hause, die den Träumer sofort ins Herz geschlossen hat und die später seine Frau und Mutter zweier Töchter werden wird. Immer auf der Suche nach Anerkennung und getrieben von dem Wunsch, seiner Familie ein besseres Leben bieten zu können, erschleicht sich der einfallsreiche Barnum nach dem Verlust seiner Arbeit einen Kredit und gründet zuerst ein erfolgloses Wachsfigurenkabinett, ehe er unter anderem mit einer bärtigen Dame, einem kleinwüchsigen Napoleon und anderen kuriosen Menschen eine ganz neue Show präsentiert, welche die sensationslüsterne Menge nicht nur zu begeistern weiß, sondern  Barnum auch zu Reichtum verhilft. Angetrieben von immer neuen verrückten Ideen und mit Hilfe des in höheren Kreisen bestens bewanderten Philip Carlyle (Zac Efron, „Baywatch“) gelingt es ihm, die hochbegabte Sängerin Jenny Lind (Rebecca Ferguson, „Schneemann“) unter Vertrag zu nehmen, welche bald darauf mit ihm durch ganz Europa tourt.

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Doch eine ganze Reihe von Problemen drohen den kometenhaften Aufstieg des „Größten Showmans aller Zeiten“ rasant zu stoppen, als lokale Störenfriede daheim immer aggressiver gegen Barnum´s kuriose Menschen vorgehen, der weiße Carlyle sich in die schwarze Trapezkünstlerin Anne (Zendaya, „Spider-Man: Homecoming“) verliebt und auch die Sängerin Lind weitaus mehr als nur berufliches Interesse mit Barnum zu verbinden beginnt… 

Die Rezension

Selbst wenn man das Beste vom Besten nimmt, ist nie garantiert, dass das Ergebnis ebenfalls von entsprechender Qualität ist. Anders jedoch „The Greatest Showman“, welcher die erste Regiearbeit des bisher hauptsächlich als Effektkünstler tätig gewesenen Michael Gracey darstellt. Bei einem Budget von 85 Millionen Dollar spielte der Film beinahe eine halbe Milliarde ein, der Soundtrack wurde für zahlreiche Preise nominiert, darunter auch für einen Oscar. Über 104 Minuten Laufzeit bietet der Film dabei bestes Wohlfühlkino mit grandios aufgelegten Darstellern, fantastisch in Szene gesetzten Songs mit Ohrwurmcharakter und einem jederzeit angenehmen Tempo. Hauptdarsteller Hugh Jackman beweist nach seiner tollen Performance in „Les Miserables“, dass er das Singen nicht verlernt hat, Zac Efron mimt den sympathischen Carlyle besonders in den Gesangsszenen mit wunderbarer Intensität und auch die Darstellungen von Rebecca Ferguson, Zendaya sowie Michelle Williams begeistern.

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Zwischen den vielen bunten Momenten verweilt der Film dabei nie zu lange in den wenigen tragischen Momenten, sondern versteht sich als fast durchgängig buntes Spektakel, welches nicht nur eine auf wahren Tatsachen basierende Geschichte erzählen will, sondern dem Zuschauer durch seine stets präsente Leichtigkeit dabei auch stets gute Laune bereiten will. Und genau das ist in meinen Augen überaus gelungen. „The Greatest Showman“ ist eine Geschichte über die Magie der Unterhaltung. Und eben diese überträgt sich auch unweigerlich auf den Zuschauer. 

Die UHD

Wie gemacht für das neue 4K – Format scheint der Film zu sein, präsentiert er sich doch als UHD dank HDR – Unterstützung als referenzverdächtige Veröffentlichung im Bereich der Farbgebung. Das knallbunte Spektakel sieht einfach nur umwerfend gut im Heimkino aus und überzeugt zudem durch hervorragende Schwarzwerte und eine exzellente Bildschärfe, welche viele Details offenbart, die man selbst auf der bereits sehr guten Blu-Ray übersieht. 

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Bei einem Musical aber fast wichtiger ist natürlich der Ton. Hier macht sich etwas Enttäuschung breit, ist die Deutsche Tonspur doch lediglich im DTS-HD 5.1 – Format verfügbar, während lediglich die Englische Originalspur im aktuellen Dolby Atmos – Format daherkommt. Die sorgt zwar dank einer tollen Abmischung ebenfalls für einen kraftvollen Raumklang, welcher den vorgetragenen Stücken durchaus gerecht wird, die grandiose Dynamik der Atmos – Spur erreicht sie jedoch nicht. Wer wenigstens über grundlegende Englischkenntnisse (und ein entsprechendes Heimkinosystem) verfügt, sollte den Film auf Englisch schauen. Die Songs machen ohnehin einen Großteil des Films aus und werden auch im Deutschen ausschließlich in Englischer Sprache performt. Entsprechende Untertitel lassen sich jederzeit zuschalten, das zwischendrin gesprochene Wort ist zu vernachlässigen. Dementsprechend unverständlich ist mir, warum man dann nicht auch die Deutsche Tonspur im aktuellen Format die Scheibe gepresst hat. Überaus üppig fällt dafür das Bonusmaterial aus. Neben einem ausführlichen Blick hinter die Kulissen und vielen Informationen zur Entstehung des Films widmet sich die Extras auch im Detail den einzelnen Songs. Ebenso kann man den gesamten Film auch als Sing Along genießen und so entweder mit entsprechend eingefärbten Untertiteln beim Zuschauen mitsingen oder lediglich einzelne Songs separat auswählen. Auch der Audiokommentar des Regisseurs darf natürlich nicht fehlen. Alles in allem also eine umfangreiche, interessante Zusatzausstattung! 

Fazit
 
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„Mit ´The Greatest Showman´ ist Regieneuling Michael Gracey ein wunderbares Original Musical gelungen, dessen Zauber sich unweigerlich auf den Zuschauer überträgt. Fantastische Songs, bis in die Nebenrollen toll besetzte Darsteller und eine bildgewaltige Inszenierung sorgen dafür, dass die Füße auch nach dem Abspann noch freudig hin- und hertanzen. Die UHD präsentiert das Spektakel auf Referenzniveau, lediglich eine Deutsche Atmos – Spur wäre wünschenswert gewesen. Umfangreiches, sehenswertes Bonusmaterial rundet eine insgesamt tolle Veröffentlichung ab. Wer den Film letztes Jahr im Kino verpasst hat, hat hier eine fantastische Alternative für´s Heimkino. Unbedingt ansehen!“ 

Die hier veröffentlichte Meinung stellt lediglich die Meinung des Autors dar und muss nicht zwangsläufig auch die von Wrestling-Point.de, M-Reviews und allen unterstehenden Mitarbeitern sein.
 

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