UHD: „The Equalizer“

                                               Getestet und verfasst von General M

       Quelle Bildmaterial: „The Equalizer, © 2014 Columbia Pictures Industries, Inc., LSC Film Corporation and Village             
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                                                                 Ab sofort erhältlich

918UwbFzCNL. SL1500 Mit der 96 Hours – Reihe bewies Liam Neeson eindrucksvoll, dass auch die etwas gereifte Generation erfolgreich den Actionhelden mimen kann. Der 2014 unter der Regie von Training Day – Regisseur Antoine Fuqua entstandene The Equalizer mit Oscar© – Preisträger Denzel Washington in der Hauptrolle schlägt dabei in ähnliche Kerben, kommt aber nochmal ein ganzes Stück dreckiger und finsterer daher und setzt sich so angenehem vom der Massentauglichkeit ab. Pünktlich zum Kinostart der Fortsetzung veröffentlicht SONY das Original neu auf UHD. Ob sich das Upgrade auf 4K lohnt haben wir wie immer im Rahmen unserer Rezension für euch geklärt.

Der Film

Jahrelang als CIA – Agent tätig, arbeitet Robert McCall (Denzel Washington, Roman J. Israel, Esq.) mittlerweile als einfacher Angestellter in einem Baumarkt. Seiner kürzlich verstorbenen Frau hatte er versprochen, sein altes Leben hinter sich zu lassen. Bei seinen Mitarbeitern beliebt, sonst aber eher als Einzelgänger unterwegs, verbringt er die Nächte in einem kleinen Diner in unmittelbarer Nachbarschaft, wo er sich über die Zeit ein freundschaftliches Verhältnis zu der jungen Prostituierten Alina (Chloe Grace Moretz, Bad Neighbors 2) aufgebaut hat, die für den brutalen russischen Zuhälter Slavi anschaffen gehen muss. Als dieser das Mädchen brutal ins Krankenhaus prügelt, versucht McCall sie bei Slavi freizukaufen. Doch der Angehörige der Russenmafia denkt überhaupt nicht daran, sein Mädchen freizugeben. In der Hitze des Gefechts gelingt es McCall, sowohl den Zuhälter als auch vier seiner Männer mit bloßen Händen zu töten. 

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Während McCall dabei auf den Geschmack gekommen ist und fortan in aller Stille als Retter in der Not agiert, darunter auch für den von korrupten Cops geplagten Arbeitskollegen Ralph, fürchtet die Russenmafia angesichts der fünf Toten einen Bandenkrieg in ihrem Revier und heuert den eiskalten Problemlöser Teddy Rensen (Marton Csoka, XXX – Triple X) zur Aufklärung an. Der gelangt dank einer käuflichen Quelle im örtlichen Polizeirevier schnell auf McCall´s Spuren und bringt damit nicht nur den wackeren Rächer in tödliche Gefahr, sondern auch dessen unmittelbares Umfeld…

Die Rezension

Wenn Antoine Fuqua sich mit seinem Lieblingsdarsteller Denzel Washington zusammentut, kommt dabei meist etwas ziemlich Gutes heraus. Ganze vier Filme haben die beiden mittlerweile abgedreht, wobei die Rolle des Robert McCall eigentlich ursprünglich für Russell Crowe vorgesehen war und erst in letzter Minute mit Washington besetzt wurde. Keine schlechte Entscheidung, füllt dieser die Rolle doch mit  gewohntem Charisma und Coolness bestens aus. Dass sich The Equalizer dabei eher an ein erwachsenes Publikum richtet, zeigt sich nicht nur am düsteren Setting, sondern auch am Gewaltgrad. Nachdem ja besonders 96 Hours nach dem großen Erfolg an den Kinokassen zugunsten eines noch größeren Einspielergebnisses in den Fortsetzungen zunehmend zahmer daher kam, bleibt The Equalizer grundsätzlich kompromisslos und knallhart in seiner Darstellung, vergisst dank seines sympathischen Hauptdarstellers aber auch nie die menschliche Note. 

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Das Ergebnis ist ein sehr sehenswerter, kurzweiliger Actionthriller, der neben seinen Actionszenen auch sehr von seinen Darstellern lebt. Marton Csokas ist einfach nur grandios als Bösewicht, der mit seiner eiskalten Art und Mimik stellenweise wie der leibhaftige Tod wirkt und als solcher stets eine angsteinflößende Präsenz an den Tag legt. Dass all das durchaus Lust auf eine Fortsetzung macht, wussten zum Glück auch die Verantwortlichen bei SONY, denn seit 16. August darf man das Gespann Washington/Fuqua erneut in The Equalizer 2 bewundern. Mit gutem Ergebnis übrigens, denn wir haben den Film bereits gesehen und können auch die Fortsetzung guten Gewissens empfehlen. 

Die UHD

Wenn ein Film zu großen Teilen im Dunkeln spielt, sorgt das besonders bei 4K – Veröffentlichungen immer schnell für Misstrauen. Wer meine Reviews aufmerksam verfolgt, weiß sicher um die Tatsache, dass sich besonders diese Veröffentlichungen grundsätzlich dunkler geben als beispielsweise eine normale Blu-Ray, was ohnehin schon dunkle Filme im schlimmsten Fall zu dunkel erscheinen lässt. Bei der UHD zu The Equalizer kann hier zum Glück Entwarnung gegeben werden. Der auf Arri ALEXA – Kamerasystemen gedrehte Film nutzt die Qualitäten seines 2K – Ausgangsmasters auch in hochskalierter Form wunderbar aus und präsentiert so trotz des düsteren Geschehens ein eindrucksvolles Maß an Details und Schärfe. Im direkten Vergleich fällt die UHD dann wie zu erwarten tatsächlich dunkler als die Blu-Ray aus und verschluckt so aufgrund der kräftigeren Schwarzwerte auch mal das ein oder andere dort noch sichtbare Detail. Der Mehrwert in Sachen Bildqualität gleicht dieses Manko aber sehr gut aus, zumal hier die wesentlich besseren Kontraste geboten werden. Auch die kräftigere Farbgebung wertet das Geschehen am heimischen Bildschirm auf und setzt so angenehme Nuancen im sonst so finsteren Setting.  Dafür fallen gelegentlich etwas unscharfe Bildränder auf, auch wirken die Gesichter in den Nahaufnahmen gelegentlich verdächtig durch den Filter gejagt. Das Bild der UHD ist somit nicht perfekt und definitiv mit kleinen Makeln belastet, stellt aber dennoch ein sehenswertes Upgrade zur bisherigen Blu-Ray dar. Diese liegt angesichts der Tatsache, dass es sich hier um einen Katalogtitel handelt, übrigens nicht als Bonusbeigabe bei. 

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Und weil das so ist, ändert sich auch beim Deutschen Ton nichts. Hier ist der gleiche, verlustfreie DTS-HD MA 5.1 – Ton gegeben, der auch auf der Blu-Ray vorhanden ist und bereits dort wunderbar abgeliefert hat. Der Sound wird hier wirklich gut auf sämtliche Lautsprecher im Raum verteilt, agiert aber überwiegend frontlastig bei vorbildlicher Effektverteilung und hervorragender Stimmverständlichkeit. Auch abseits der eigentlich Action darf man sich über viele gute Raumklangmomente freuen, ein gewisses Mittendringefühl ist stets gegeben. Wer die Englische Sprache bevorzugt, darf sich hier sogar über eine neue Dolby Atmos – Spur freuen. Die macht ihre Sache dann sogar noch ein bisschen besser, da sie nochmals eine Spur mehr Dynamik bietet und zudem auch kräftig Gebrauch von den Deckenlautsprechern macht. Wenn der Regen dann über einem plätschert, trägt das schon verdammt gut zur Immersion bei. Darauf muss man bei der Deutschen Tonspur dann leider verzichten. Bei den Extras überrascht SONY dann aber doch noch positiv: Neben allen von der Blu-Ray bekannten Extras, die hier wie bereits erwähnt direkt auf der UHD untergebracht sind, werden exklusiv auf der UHD fünf nie zuvor gesehene Deleted Scenes geboten. Das ist auf der einen Seite zwar löblich, stellt aber aufgrund der sehr kurzen Gesamtlaufzeit von gerade mal 6 Minuten nur einen sehr geringen Mehrwert dar. Die Gesamtlaufdauer aller Extras beläuft sich damit auf gute 23 Minuten.

Fazit

ava4„Mut zur Härte – genau den beweist The Equalizer und hebt den Film damit eindrucksvoll von den zahlreichen Versuchen ab, harte und kompromisslose Action krampfhaft einem jüngeren Publikum schmackhaft machen zu wollen. Was sich viele vom dritten 96 Hours erwartet hatten, wird letztendlich genau hier geboten. Dank hervorragender Darsteller und toll in Szene gesetzter Action eignet sich der Film perfekt für den kurzweiligen Kinoabend in testosterongetränkter Runde. Die neue UHD stellt dabei durchaus ein Upgrade zur Blu-Ray dar, leidet aber auch unter kleineren Mankos. Wer auf der Suche nach guter Action ist, sollte sich den Streifen aber in jedem Fall gönnen. Und dann gleich ein Kinoticket für die Fortsetzung lösen.“

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