UHD/BD: „Batman“

                                                 Getestet und verfasst von General M 
 

                Quelle Bildmaterial: „Batman, ©1989 Warner Bros. Pictures. All rights reserved.“

                                             Voraussichtlich erhältlich ab August 2019
  
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Heute haben wir mal etwas ganz Besonderes für euch im Angebot. Taufrisch aus den USA erreichten uns nämlich kürzlich die remasterten Batman-Kinofilme von 1989 – 1997, die Warner dort nicht nur als UHD vertreibt, sondern auch in aufbereiteter Form auf Blu-Ray anbietet. Hiesige Fans des Dark Knight müssen sich offiziell noch bis August gedulden, ehe die vier mal mehr, mal weniger gut bewerteten Abenteuer auch in Deutschland aufschlagen. Da die Importfassungen aber jeweils deutschen Ton an Bord haben, der mit großer Wahrscheinlichkeit identisch zur kommenden Veröffentlichung sein wird, möchten wir euch in dieser Woche jeweils ganz exklusiv zu allen vier Filmen umfangreiche Testberichte anbieten. Den Anfang macht natürlich Tim Burton´s Adaption von 1989. 

Der Film

Im von Verbrechen geplagten Gotham City geht ein Phantom um. Ein geflügelter Rächer mischt nachts immer mehr Gauner auf und sorgt für Angst und Schrecken in der Unterwelt. Während die Polizei unter Commisioner Gordon fest entschlossen ist, den sogenannten Batman festzusetzen, wittert Reporterin Vicky Vale (Kim Basinger, L.A. Confidential) die Story ihres Lebens. Was werder sie noch irgendwer sonst ahnt: Hinter der Maske des Verbrechensbekämpfers steckt niemand geringeres als der stadtbekannte Milliardär und Playboy Bruce Wayne (Michael Keaton, Spider-Man: Homecoming). Der musste als Kind mitansehen, wie seine Eltern von einem kleinen Gauner ermordet wurden und sinnt seitdem schwer traumatisiert von diesem Erlebnis darauf, Gotham ein für allemal vom kriminellen Schmutz zu befreien. 

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Der lauert aber nicht nur in dunklen Gassen und dreckigen Hinterhöfen, sondern auch in den obersten Stockwerken von Gotham´s Luxusimmobilien. Der alternde Gangsterboss Carl Grissom ahnt längst, dass sein treuer Handlanger Jack Napier (Jack Nicholson, About Schmidt) nicht nur scharf auf dessen Nachfolge ist, sondern auch eine Affäre mit seiner jungen Gespielin hat – und entschließt sich kurzerhand, den Nebenbuhler in eine tödliche Falle zu locken. Bei einem fingierten Deal in einer Chemiefabrik soll Jack in einen Hinterhalt der Polizei gelockt und dann von den korrupten Cops erschossen werden. 

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Der Plan scheint zu gelingen, bis Batman in der Fabrik auftaucht und die Aktion eine unerwartete Wendung nimmt. Jack, der den Sturz in einen Chemikalienbottich überlebt, verfällt über den Anblick der verheerenden Folgen von Giften und Säuren dem Wahnsinn und verwandelt sich in den mordlustigen Joker. Als Clownprinz des Verbrechens übernimmt er nun nicht nur endgültig die Kontrolle über Grissom´s Gangsterimperium, sondern schaltet mit perfiden Tricks und Gimmicks nach und nach sowohl die Konkurreten in den eigenen Reihen, als auch jene im Staatsapparat aus. Während Batman alles daran setzt, den Joker aufzuhalten, entdeckt Bruce Wayne sein Herz für Vicky Vale. Und auch der Joker findet bei ihrem Anblick, es wäre „Zeit, mal wieder ein bisschen zu bumsen“…

Die Rezension

Tim Burton´s Vision des von Bob Kane erschaffenen Helden kann heute wohl ohne Zweifel als Maßstab der weiteren Entwicklung Batman´s betrachtet werden. Anders als die kunterbunte Interpretation der Sechziger (damals noch mit Adam West in der Hauptrolle) erschuf Burton 1989 eine düstere, deutlich erwachsenere Version des Dark Knight, an der sich seitdem alle Nachfolger orientieren und die bis heute in ihrer grundlegendenen Form wahrscheinlich nur von Christopher Nolan qualitativ übertroffen werden konnte.

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Alleine bei der Besetzung gelang Burton der ganz große Coup. Mit Michael Keaton bekommt man einen der besten Batman – Darsteller auf dem Silbertablett gereicht, während Jack Nicholson mit diabolischem Spaß einen kongenial verrückten Joker darbietet. Der kann sich zwar in Sachen Charaktertiefe im Nachhinein betrachtet nicht mit der Darstellung von Heath Ledger messen, zählt aber dennoch zu den denkwürdigsten Auslegungen des ikonischen Schurken und brilliert im Zusammenspiel mit dem eher bodenständig agierenden Keaton einfach nur hervorragend. Mit Billy Dee Williams und Kim Basinger wurden auch die Nebenrollen optimal besetzt. Doch es gibt noch mehr, was Batman so zeitlos macht. Nehmen wir nur den Score von Danny Elfman als Beispiel, dessen Titelthema bis in die späten Neunziger essentiell mit dem Dark Knight verknüpft worden ist. Auch nicht zu vergessen natürlich die musikalischen Beiträge von Prince, die gleichermaßen passend wie unpassend wirken. Die tollen Kulissen. Die handgemachten Tricks. Ausstattung und Kostüme.

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Sucht man nach den bisher besten Batman – Verfilmungen, sollte man definitiv bei Nolan beginnen. Wer aber die Anfänge dieser Ära wirklich verstehen will und ebenso auch den Impact, den diese auf die Umsetzung zukünftiger Heldenverfilmungen hatten, muss zuerst bei Burton suchen. Dessen kreativer Ansatz sollte nämlich maßgeblich alles prägen, was in den Folgejahren veröffentlicht wurde. Batman wurde durch diesen Film auch außerhalb der Comicwelt zu einer Ikone. Es folgten Trickserien, ein gewaltiges Merchandisinggeschäft mit Actionfiguren, Videospielen und mehr, schließlich auch waschechte Fortsetzungen für die große Leinwand. Und all das begann im Jahre 1989. Batman ist ein Film, den man gesehen haben muss. Vor allem, weil er trotz noch (manch) besserer Nachfolger überraschend gut gealtert ist. 

UHD und Blu-Ray: Das Bild

Für die HD-Neuauflage, primär aber für die UHD-Premiere anlässlich des 30. Jubiläums ließ Warner den auf 35mm – Analogmaterial gedrehten Film neu vom Originalnegativ abtasten. Das Ergebnis ist ein fantastischer 4K – Transfer geworden, der in nativer Form vorallem auf der UHD alle bisherigen Veröffentlichungen weit in den Schatten stellt. Bereits die Remastered Blu-Ray hebt sich in vielen Aspekten deutlich von der alten Blu-Ray aus dem Jahr 2009 ab. Schon hier gibt es einen spürbaren Zugewinn bei der Detailwiedergabe, die Farben wirken in allen Bereichen natürlicher und die Kontraste um ein vielfaches kräftiger. Das Color Grading ist in jeder Hinsicht fast komplett anders als beim alten Master und nähert sich im Ergebnis deutlich an Burton´s ursprüngliche Vision an.

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Der omnipräsente Graustich und das insgesamt viel zu weiche Bild weicht damit schon in regulären Full HD einer ganz neuen, augenöffnenden Erfahrung, die für Vielseher der alten Blu-Ray wie ein Hammerschlag wirken mag. Hier bemerkt man Texturen und Details, die vorher so gar nicht zu sehen waren. Dafür bietet die Blu-Ray aber auch deutlich mehr Körnung, die besonders in den vielen dunklen Szenen stets präsent ist. Eine gute Durchzeichnung ist aber bereits hier gegeben, Banding und Co. muss man dagegen nicht befürchten. Kurzum, bereits in dieser Form bekommt man ein ABSOLUTES Upgrade geboten, welches die alte HD-Scheibe um Welten überragt. Die UHD, die mit erweitertem Farbraum und Support für HDR10 ausgestattet ist, macht es sogar noch besser. In nativem 4K erstrahlt der Klassiker endgültig als wahre Augenweide. Das Bild ist messerscharf und offenbart sowohl in Nahaufnahmen als auch in Panoramaeinstellungen eine bisher ungekannte Schönheit. Zwar gibt es auch hier weiterhin den ein oder anderen weichen Shot, alles in allem ist es aber sensationell, was man aus dem 30 Jahre alten Quellmaterial herausholen konnte. An den Anzügen sind selbst feinste Nähte wahrnehmbar, Hautporen und Haare lassen sich quasi einzeln abzählen. Wirklich glänzen kann die UHD dann aber bei den Kontrasten.

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Schwarz- und Weißanteile sind nahezu perfekt ausgewogen, selbst in den vielen dunklen Momenten entsteht ein derart ausgewogenes, nuanciertes Bild, wie es selbst manch aktuelle Filme nicht zu zeigen vermögen. Gleichzeitig bekommen die Farben nochmals mehr Punch, bleiben aber weiterhin in natürlichen Bereichen. Wenn der Joker erstmals ins Licht tritt, wird es natürlich auch etwas bunter. Dann erstrahlen Grün, Lila und Rot in kristallklarer Pracht. Gemessen am Alter des Materials und dem, was die UHD letztendlich daraus macht, kann man hier nur von einer absoluten Referenzleistung sprechen, die den Maßstab für die zukünftige Aufbereitung von Klassikern auf ein neues Level hebt. Schöner kann man Batman wohl nicht erleben. 

UHD und Blu-Ray: Der Ton

Bei allem Lob ist natürlich abzusehen, dass sich irgendwo ein gewaltiger Haken befinden muss, denn der deutsche Ton bleibt identisch zu den Vorgängern und ist dementsprechend nur als magere Dolby Stereo – Spur verfügbar, sowohl auf der neuen Blu-Ray als auch der UHD. Dass der natürlich nicht mehr ansatzweise zeitgemäß klingt, muss kaum noch erwähnt werden. Der komplett frontlastige Ton wirkt kraftlos, stellenweise dumpf und knarzig.

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Nicht ungewöhnlich für sein Alter zwar, aber gemessen an dem, was man im Originalton geboten kommt, trotzdem ein Schlag ins Gesicht. Dort hat Warner nämlich weder Kosten und Mühen gescheut und beiden Formaten eine Dolby Atmos – Abmischung spendiert. Die packt nicht nur auf der regulären Ebene schon einen mit toller Dynamik und Kraft ausgestatteten Raumklang aus, sondern öffnet via Deckenebene auch noch die Pforten nach oben. Als Kern fungiert übrigens die englische TrueHD – Spur, die bereits seit der HD – Erstauflage angeboten wird, auf der regulären Ebene also BEINAHE identisch klingt, hier aber eben jeweils noch einen Hauch wuchtiger wirkt. Kräftige Bässe, eine tolle Einbindung von Score und Soundtrack, beste Dialogverständlichkeit und eine toll strukturierte Effektplatzierung bleiben die Stärken dieser sonst ebenfalls recht frontlastigen Tonspur, bei der deutschsprachige Konsumenten unweigerlich Trauertränen in die Augen schießen. Denn von all dem bekommt man im Stereoton natürlich nicht viel mit. 

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Die 3D – Ebene fügt dem nochmals einige interessante Momente aus den Hights hinzu. Auch hier zeigt sich primär Danny Elfman´s Score präsent, gleichzeitig bekommt man vor allem bei den Schusswechseln in der Chemiefabrik einen deutlichen Mehrwert geboten. Schüsse und Dampf kommen nun zusätzlich von oben, die jeweiligen Effekte sind nachvollziehbar platziert und sorgen für noch mehr Immersion. Hier wird zwar keine Offenbarung geboten, aber immerhin durchaus die ein oder andere sinnvolle Bereicherung. Viel mehr kann man aus dem 30 Jahre alten Ton aber alleine produktionstechnisch kaum herausholen. 

UHD und Blu-Ray: Die Extras

Vorneweg, neues Material findet man beim Remaster nicht. Sämtliche Extras sind identisch zur bisher existierenden Blu-Ray/DVD und sind als solche auch hier ausschließlich auf dem regulären HD-Silberling zu finden, natürlich jeweils in Standardauflösung. Der UHD liegt die Remastered Blu-Ray übrigens bei, weshalb man auch dort nicht auf die Beigaben verzichten muss. Lediglich der Audiokommentar von Regisseur Tim Burton ist auch auf der 4K – Disc zu finden. Es gibt Einblicke in die Helden und Schurken des Films, Trailer, Musikvideos und einen kurzen Rundgang durch´s Set mit dem mittlerweile verstorbenen Batman-Schöpfer Bob Kane. Die Geschichte von Batman wird ebenfalls nochmal durchleuchtet, während „Beyond Batman“ mit knapp 51 Minuten Spielzeit die Wirkung des Films bis in die heutige Zeit analysiert. Weitere 72 Minuten bietet „Shadows of the Bat: The Cinematic Saga of the Dark Knight“, die vorallem die bis Dato erschienen Filme in den Mittelpunkt rückt. Alles begleitet von zahlreichen Interviews und auch heute noch absolut sehenswert. Insgesamt werden hier über 2 Stunden spannende Extras geboten. 

Fazit

ava7„Ich war, bin und werde immer großer Fan des Dark Knight sein. Ob in Form von Comics, Filmen, Serien oder Videospielen, Batman hat mich stets in irgendeiner Form begleitet. Die Entwicklung der ikonischen Comicfigur zu einem weltweit bekannten Symbol der Popkultur wäre ohne Tim Burton´s Batman aber sicher nie auf gleiche Weise verlaufen, wie es letztendlich geschehen ist. Auch heute noch ist der Film einer DER definitiven Comicverfilmungen, dessen Einflüsse bis heute spürbar sind. Fantastisch gefilmt, vertont und besetzt, gehört Batman in jede gut sortierte Filmsammlung. Die neu gemasterte Blu-Ray bietet bereits ein um Welten besseres Bild, die UHD lebt aber noch ein paar Schippen drauf und kann als definitive Erfahrung bezeichnet werden. Dem tollen englischen Atmos – Track steht aber leider nur deutscher Stereoton aus der Recyclingtonne gegenüber und auch bei den Extras, so informativ sie auch sind, findet sich nichts neues. Trotzdem, alleine wegen des gewaltigen Upgrades beim Bild kommt man als Cineast um die Anschaffung kaum herum.“ 

Die hier veröffentlichte Meinung stellt lediglich die Meinung des Autors dar und muss nicht zwangsläufig auch die von Wrestling-Point.de, M-Reviews und allen unterstehenden Mitarbeitern sein.

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