
Paul „Triple H“ Levesque sprach deutlich aus, was viele junge WWE-Talente vielleicht nicht gerne hören: Wer in den Ring steigt, wird früher oder später verletzt – das ist kein Risiko, sondern eine Gewissheit.
Bei seinem jüngsten Auftritt im Format Sunday Brunch sprach der Chief Content Officer der WWE über die körperlichen Opfer, die das professionelle Wrestling unweigerlich mit sich bringt. Dabei verzichtete er auf jegliche Beschönigung und schilderte die Situation mit einer Direktheit, die sowohl erfahrene Superstars als auch Nachwuchstalente ins Grübeln bringen dürfte.
„Ich sage das immer wieder zu unseren Talenten. Niemand kommt ungeschoren davon, was wir tun. Du wirst verletzt werden. Du wirst verletzt werden. Das gehört einfach dazu, wie bei jedem anderen Sport auch“, so Triple H. Mit diesen eindringlichen Worten wollte er nicht abschrecken, sondern aufklären und das mit persönlicher Glaubwürdigkeit. Denn Levesque selbst hat in seiner aktiven Karriere mehrere schwerwiegende Verletzungen erlitten, unter anderem zwei Risse im Quadrizeps-Muskel, die ihn monatelang außer Gefecht setzten.
Ein Leben mit Schmerzen – die Realität hinter dem Glamour
Die erste dieser Verletzungen zog sich Triple H im Jahr 2001 während eines Tag Team Matches zu, bemerkenswerterweise beendete er das Match trotz des gerissenen Muskels. 2007 ereignete sich der nächste Rückschlag bei New Year’s Revolution. Die zweite schwere Quadrizepsverletzung zwang ihn, WrestleMania 23 zu verpassen – ein bitterer Einschnitt, denn es war das erste Mal seit seinem WWE-Einstand 1995, dass er bei der größten Wrestling-Show des Jahres nicht auftreten konnte.
Auch heute, Jahre nach dem Ende seiner aktiven Karriere, spürt Levesque die Nachwirkungen. Trotzdem ist er weiterhin eine treibende Kraft hinter den Kulissen und prägt gemeinsam mit Shawn Michaels die Zukunft der WWE, insbesondere durch die Förderung von Talenten bei NXT. Doch sosehr er und sein Team auch auf die körperliche und mentale Vorbereitung achten – das Risiko lässt sich nicht aus dem Sport entfernen. „Das ist einfach ein Teil dessen, was wir tun“, so seine unmissverständliche Wiederholung.
The Rock mit WWE noch lange nicht am Ende
Neben diesen ernsten Themen fand Triple H auch Zeit, um über die Zukunft einer der schillerndsten Figuren in der Geschichte der WWE zu sprechen: Dwayne „The Rock“ Johnson. Trotz seiner Erfolge in Hollywood, seiner Führungsposition bei TKO und seinem Status als globaler Superstar ist The Rock laut Triple H noch immer eng mit der Welt des Wrestlings verbunden und wird es auch künftig bleiben.
„The Rock kommt immer wieder auf das zurück, was wir tun, denn obwohl er Hollywood liebt, gibt es keinen Ort, an dem man diese Verbindung herstellen kann“, erklärte Levesque. „Wenn 80.000 Menschen durchdrehen und du in diesem Ring stehst und ihre Emotionen mit deiner Erzählung kontrollierst, ist das elektrisierend.“ Diese emotionale Bindung zum Publikum, so Triple H, ist durch keine Filmrolle zu ersetzen, sie ist einzigartig für das Wrestling.
Vom Hollywood-Star zum „Final Boss“: Die neue Rolle des Rock in der WWE
The Rock kehrte bereits 2011 bei WrestleMania 27 in den WWE-Kosmos zurück, damals als Gastgeber. Über ein Jahrzehnt später ist seine Präsenz stärker denn je. Seit 2024 ist er nicht nur Mitglied im TKO-Vorstand, sondern auch ein fester Bestandteil der WWE-TV-Shows. In seiner aktuellen Rolle als „Final Boss“ hat The Rock einen völlig neuen Charakter angenommen: einen machtbesessenen Strippenzieher, der seine geschäftlichen und politischen Verbindungen nutzt, um das WWE-Geschehen zu beeinflussen und zu dominieren.
Sein jüngster TV-Auftritt bei WWE Elimination Chamber: Toronto hatte es in sich. Gemeinsam mit dem zum Heel gewordenen John Cena attackierte er Cody Rhodes und sorgte dafür, dass die Road to WrestleMania 41 in eine völlig neue Richtung gelenkt wurde. Während Cena und Rhodes inzwischen im direkten Konflikt stehen, warten viele Fans bereits auf den nächsten Schachzug des „Final Boss“ und auf die Frage, ob The Rock vielleicht selbst wieder im Ring stehen wird.
Die Bühne bleibt offen für die Legenden – mit allen Risiken
Triple H erinnerte mit seinen Aussagen daran, dass jedes Match, jede Storyline und jedes Comeback nicht nur Spektakel, sondern immer auch mit körperlichem Einsatz und realen Gefahren verbunden ist und The Rock, der trotz seines Erfolges nicht ganz vom Wrestling lassen kann, verkörpert diese Spannung zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft – ein Zeichen dafür, dass WWE-Legenden auch in neuen Rollen nie wirklich verschwinden.