Tony Khan über Taz, MJF, Bryan Danielson, Harley Cameron und das Rekordjahr 2025 von AEW

Tony Khan hält für seine Rede ein Mikrofon in der Hand

AEW-Präsident Tony Khan war kürzlich im Battleground-Podcast zu Gast und sprach ausführlich über die Entwicklung seines Unternehmens, wichtige Storylines und die aktuellen Erfolge. Besonders viel Aufmerksamkeit widmete er einer Entscheidung von Taz, die seiner Ansicht nach beispielhaft für dessen Charakter und Einstellung steht.

Taz, ehemaliger ECW World Champion und heute fester Bestandteil des AEW-Kommentatoren-Teams, wurde im Sommer 2025 in die Hardcore Hall of Fame aufgenommen. Die Ehrung fand in der traditionsreichen 2300 Arena in Philadelphia statt, die lange Zeit als Heimat von ECW galt. Obwohl eine Live-Übertragung in einer AEW-Show naheliegend gewesen wäre, verzichtete Taz bewusst darauf.

Khan berichtete, dass Taz ihn direkt darum bat, die Zeremonie abseits der regulären TV-Ausstrahlung stattfinden zu lassen. „Er schrieb mir, dass Dynamite den aktiven Wrestlern gehören solle. Er wollte keine TV-Zeit in Anspruch nehmen, die man besser den aktuellen Stars geben kann. Das war eine sehr selbstlose Bitte, die ich gerne respektiert habe“, so Khan. Für ihn sei Taz nicht nur eine Legende im Ring, sondern auch ein Beispiel für Demut und Professionalität. AEW produzierte ein begleitendes Video, das Taz’ Karriere würdigte, während die Live-Sendungen weiterhin auf die Gegenwart konzentriert blieben.

MJF sorgt für Schlagzeilen und Rivalitäten

Ein zentrales Thema des Gesprächs war MJF, einer der größten Stars der Company. Khan bezeichnete die jüngste Episode von AEW Collision als „eine der besten Shows des Jahres“. Besonders der Main Event zwischen Mark Briscoe und Konosuke Takeshita habe verdeutlicht, wie stark das Storytelling bei AEW aktuell sei.

Die überraschende Wendung kam am Ende des Matches, als MJF eingriff. Obwohl er gerade erst geheiratet hatte, verzichtete er auf seine Flitterwochen, um Briscoe dessen Titelchance zu zerstören. „Das zeigt, wie intensiv und persönlich diese Rivalität ist“, erklärte Khan. „Es gibt keinen Respekt zwischen Briscoe und MJF. Das ist echter Hass, und das Publikum spürt diese Authentizität.“

Khan hob auch hervor, dass viele AEW-Stars aus Respekt an der Hochzeit teilnahmen, Briscoe jedoch bewusst fernblieb. Für Khan unterstreicht das die Ernsthaftigkeit der Fehde, die weit über eine normale Wrestling-Geschichte hinausgeht.

Women’s Division erlebt ihr stärkstes Jahr

Tony Khan sprach im Podcast auch über die Entwicklung der Women’s Division, die seiner Ansicht nach so stark ist wie nie zuvor. Seit Beginn des Jahres 2025 habe man eine deutliche Qualitätssteigerung erlebt, sowohl bei den Matches als auch bei der Tiefe des Rosters.

Als Beispiel nannte er das bevorstehende TBS Championship Match bei All Out 2025, in dem Titelträgerin Mercedes Moné gegen Riho antreten wird. Riho war die erste AEW Women’s World Champion und gilt als eine der beliebtesten Wrestlerinnen bei den Fans. „Riho ist die perfekte Herausforderin für Mercedes. Sie bringt Erfahrung, Popularität und In-Ring-Qualitäten mit, die sie zu einer idealen Gegnerin machen“, so Khan.

Zudem verwies er auf das geplante Tag Team Match bei Dynamite, in dem Moné an der Seite von Emi Sakura gegen Riho und Alex Windsor antritt. Dieses Aufeinandertreffen solle zusätzliche Spannung für das Pay-per-View aufbauen. Khan betonte, dass die Womens Division auf einem „außergewöhnlich hohen Niveau“ sei und man 2025 als das bisher beste Jahr betrachten könne.

Harley Cameron beeindruckt AEW

Neben etablierten Stars ging Khan auch auf Talente ein, die in den vergangenen Monaten für Aufsehen gesorgt haben. Besonders Harley Cameron hob er hervor.

„Harley ist ein außergewöhnliches Talent. Sie ist noch nicht lange aktiv im Ring, hat aber enorme Fortschritte gemacht. Gleichzeitig bringt sie viele Fähigkeiten außerhalb des Rings mit. Sie ist vielseitig, charismatisch und passt perfekt in das heutige Wrestling-Umfeld. Wir können uns glücklich schätzen, sie bei AEW zu haben“, erklärte Khan.

Cameron war ursprünglich als Sängerin und Performerin bekannt, bevor sie ins Wrestling einstieg. Bei AEW konnte sie sich schnell durchsetzen und gilt mittlerweile als fester Bestandteil des Rosters.

Bryan Danielson als Kommentator

Ein weiterer Schwerpunkt des Podcasts war Bryan Danielson. Der mehrfache World Champion wurde in den vergangenen Monaten offiziell Teil des AEW Dynamite Kommentatoren-Teams. Laut Khan entstand die Idee im Rahmen der Planungen für die Großveranstaltung Forbidden Door, bei der Wrestler aus verschiedenen Ligen weltweit auftraten.

„Bryan hat ein enormes Wissen über internationales Wrestling. Er ist akribisch vorbereitet, analysiert Matches im Detail und kann diese Expertise am Mikrofon weitergeben. Er hat bei Forbidden Door einen fantastischen Job gemacht, und die Entscheidung, ihn dauerhaft als Kommentator einzusetzen, war nur logisch“, so Khan.

Danielsons Rolle sei nicht nur ein Bonus für die Fans, sondern ein strategischer Schritt. „Die Zuschauer wollen Bryan sehen und hören. Er bringt Glaubwürdigkeit, Tiefe und einen analytischen Blickwinkel, der unser Produkt bereichert.“

AEWs Residency-Strategie

Seit Sommer 2025 setzt AEW verstärkt auf sogenannte Residencies, bei denen mehrere Shows nacheinander in derselben Stadt stattfinden. Ein Beispiel dafür ist die aktuelle Serie von Dynamite- und Collision-Ausgaben aus der 2300 Arena in Philadelphia.

Khan zeigte sich überzeugt, dass dieses Konzept langfristig funktionieren kann. „Wir haben Märkte gewählt, in denen Wrestling tief verwurzelt ist. Chicago, Philadelphia oder Dallas-Fort Worth sind Städte mit leidenschaftlichen Fans. Dort müssen wir uns keine Sorgen machen, dass die Stimmung nachlässt“, erklärte er.

Für ihn sei die Atmosphäre der entscheidende Faktor. Ob in großen Hallen wie der Londoner O2 Arena oder in traditionsreichen Orten wie Philadelphia – die Energie der Fans übertrage sich auf die TV-Zuschauer und mache jede Show einzigartig. „Solange wir starke Shows liefern, wird dieses Modell erfolgreich bleiben“, betonte er.

2025 als erfolgreichstes Jahr von AEW

Zum Abschluss ging Khan auf die Gesamtlage des Unternehmens ein und bezeichnete 2025 als das bisher erfolgreichste Jahr der Firmengeschichte. Er verwies auf historische Zuschauerrekorde, darunter „All In: Texas“ mit der größten Zuschauerzahl für eine Wrestling-Show in Nordamerika, sowie Forbidden Door in London, das einen neuen Rekord in der O2 Arena aufstellte.

Darüber hinaus hob er die neue Partnerschaft mit HBO Max hervor. Erstmals werden AEW-Pay-per-Views über den Streamingdienst verfügbar sein, beginnend mit All Out 2025. Für Khan ist dies ein weiterer Schritt, AEW international noch sichtbarer zu machen.

„Wir haben seit Januar das beste Wrestling-Jahr unserer Geschichte. Neue Meilensteine, Rekordzahlen und starke TV-Shows bestätigen das. Ich bin überzeugt, dass AEW noch lange auf diesem Niveau bleiben kann“, sagte Khan.