Tony Khan über MVP, MJF, die Gründung von AEW und den Konkurrenzkampf mit WWE

Tony Khan blickt sympathisch

Vor einem Jahr feierte MVP bei AEW Grand Slam sein Debüt. Er stellte sich Prince Nana entgegen und formte in den darauffolgenden Monaten gemeinsam mit Bobby Lashley und Shelton Benjamin das Hurt Syndicate, eine moderne Weiterführung des früheren Hurt Business aus WWE-Zeiten.

In einem Interview mit Jim Varsallone betonte Tony Khan den Wert von MVP für die Promotion. Der AEW-Boss bezeichnete ihn als einen Mann mit außergewöhnlichem Wrestling-Verstand und hob hervor, dass MVP zu einer der wichtigsten Stimmen innerhalb der Company geworden sei. Auch Lashley und Benjamin erhielten großes Lob. Lashley sei ungeschlagen und einer der größten Stars im Wrestling, während Benjamin trotz seiner langen Karriere immer noch zu den besten In-Ring-Performern zähle.

Khan unterstrich zudem die Bedeutung des gesamten Trios. Mit Lashley und Benjamin hat MVP zwei der besten Athleten überhaupt an seiner Seite, beide hätten sich sowohl im Tag Team als auch im Singles-Bereich bewiesen. Gleichzeitig sei MVP nicht nur ein erfahrener Wrestler, sondern auch ein kluger Manager und Coach, dessen inspirierende Lebensgeschichte ihn zu einer Schlüsselfigur bei AEW mache. Zuletzt trat das Hurt Syndicate bei AEW All Out auf, wo es allerdings eine Niederlage gegen Ricochet und Gates of Agony einstecken musste.

MJF: Hollywood-Star und umstritten in der Umkleide

Auch über MJF sprach Tony Khan offen. Der aktuelle AEW-Star sorgt nicht nur im Ring, sondern inzwischen auch in Hollywood für Schlagzeilen. Mit seiner Rolle als Sohn von Happy Gilmore in „Happy Gilmore 2“, dem erfolgreichsten Film des Jahres in den USA, hat er den Sprung auf die Kinoleinwand geschafft.

Khan lobte MJFs Talent als Wrestler und Schauspieler gleichermaßen, räumte jedoch ein, dass er im Backstagebereich nicht besonders beliebt ist. Viele seiner Kollegen würden ihn meiden, während sich eher Wrestler wie Don Callis oder Kazuchika Okada über seinen Erfolg freuen würden. Anmerkungen: Diese Aussagen von Tony Khan dürften sich auf die On-Air-Rolle von MVF beziehen. Trotz dieser Spannungen betonte Khan, dass MJF ein außergewöhnlicher Wrestler sei, der sich intensiv mit der Geschichte und Technik seines Sports auseinandersetzt.

Auch während seiner Filmprojekte habe MJF in den letzten Wochen starke Leistungen gezeigt, darunter ein Match gegen Mistico bei der CMLL-Jubiläumsshow in Mexiko-Stadt sowie ein hart geführtes Tables and Tacks Match gegen Mark Briscoe bei AEW All Out in Toronto.

Die Anfänge von AEW

Ein weiterer Einblick Khans betraf die Gründungsgeschichte von AEW. Wie er verriet, nahm alles mit einem Gespräch auf einer Cocktailparty in Los Angeles seinen Anfang. Dort sprach er den damaligen Präsidenten von TBS und TNT an und schlug vor, wieder Wrestling auf den Turner-Sendern zu etablieren.

Zu diesem Zeitpunkt gab es seit fast zwei Jahrzehnten kein Wrestling mehr auf TBS oder TNT, obwohl diese Sender in der Vergangenheit über Jahre hinweg WCW-Events ausgestrahlt hatten. Khan überzeugte den Senderchef davon, sich mit dem Thema zu befassen. Nach zahlreichen Meetings über mehr als ein Jahr hinweg begann er, Wrestler unter Vertrag zu nehmen – noch bevor ein TV-Deal unterschrieben war.

Am 8. Januar 2019 fand schließlich die erste Pressekonferenz von AEW in Jacksonville statt. Dort präsentierte Khan die ersten Top-Stars, zündete Pyrotechnik vor seinem Büro und markierte so offiziell den Start von All Elite Wrestling. Bereits im Mai 2019 folgte das Debüt-Event Double or Nothing, ehe im Oktober die erste Episode von Dynamite auf Sendung ging. Seitdem hat sich AEW als feste Größe im Wrestling etabliert und feiert in dieser Woche das sechsjährige Jubiläum von Dynamite.

Konkurrenz mit WWE und der Blick auf 2025

Tony Khan äußerte sich außerdem zu den wiederholten Versuchen von WWE, eigene Shows parallel zu AEW auszustrahlen. Mit dem NXT Invasion-Special, das zeitgleich mit AEWs Title Tuesday am 7. Oktober läuft, steht erneut ein direkter Quoten-Wettbewerb bevor.

Khan zeigte sich unbeeindruckt und erklärte, dass AEW in diesem Jahr die besten Ergebnisse seit Bestehen der Promotion verzeichne. Sowohl im Kabelfernsehen als auch im Streaming auf HBO Max seien die Zuschauerzahlen gestiegen, entgegen den Prognosen vieler Kritiker. Besonders stolz sei er auf die Pay-per-Views des Jahres 2025, von denen er mindestens fünf bis sechs in die Top Ten der bisherigen AEW-Events einordnen würde.

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