
Wie inzwischen bekannt wurde, war Adam Coles kurzfristiger Rückzug vom „AEW All In: Texas Event” keine geplante Storyline, sondern ein echter Schockmoment für alle Beteiligten. In einem Interview mit „Good Karma Wrestling” sprach AEW-Präsident Tony Khan über die chaotischen Umstände hinter den Kulissen, die nur wenige Stunden vor der Show seinen Ablaufplan durcheinanderbrachten. Ursprünglich sollte Cole die TNT Championship verteidigen. Am Samstagmorgen meldete er sich jedoch bei Khan und schilderte gesundheitliche Beschwerden. Er fühlte sich nicht gut, konnte nicht schlafen und war sich sicher, dass ein Auftritt im Ring an diesem Tag keine gute Idee sei.
Khan betonte, dass es keine Diskussion über ein mögliches Antreten gegeben habe. Die Entscheidung fiel einvernehmlich, das Wohl von Cole hatte oberste Priorität. Statt hinter verschlossenen Türen eine Lösung zu finden, durfte Adam Cole selbst vor das Publikum treten und seine Situation offen erklären. Khan lobte Coles Aufrichtigkeit und entschied, dass dieser Moment den Respekt verdiene, den ein Topstar wie Cole benötige.
Die emotionale Promo war für Cole selbst schwierig, zumal er sich vor den Fans entschuldigte und sich die Schuld für die kurzfristige Absage gab. Tony Khan widersprach öffentlich dieser Einschätzung und stellte klar, dass Cole niemanden enttäuscht habe. Infolge der Ereignisse wurde Dustin Rhodes als Ersatz eingesetzt, der den vakanten TNT Title gewinnen durfte. Für Adam Cole ist derzeit keine Rückkehr in den Ring terminiert, da sein Gesundheitszustand weiterhin beobachtet werden muss.
MJF als „White-Collar“-Stone Cold: Tony Khan erklärt die Parallelen
Tony Khan verglich im Gespräch mit dem Radiosender 103.5 KISSFM AEW-Star MJF mit keinem Geringeren als WWE-Legende „Stone Cold“ Steve Austin. Laut Khan sei MJF eine Art „White-Collar“-Version von Austin, da beide Charaktere authentisch blieben, ganz gleich, ob sie gefeiert oder ausgebuht würden. Während Austin als klassischer „Working-Class“-Held auftrat, verkörpert MJF den polarisierenden, eleganten „Angestellten“-Typen mit Business-Anzug – aber mit der gleichen kompromisslosen Haltung im Ring und am Mikrofon.
MJF habe laut Khan die Fähigkeit, das Publikum zu fesseln, selbst wenn er absichtlich provoziere. Khan lobte seine Präsenz als Heel und bezeichnete ihn als „den Teufel“ – einen unveränderlich bösen Charakter, dessen Stärke in seiner Unnachgiebigkeit liegt. Auch MJFs Engagement außerhalb des Rings wurde hervorgehoben. Seine Rolle in der am 25. Juli erscheinenden Netflix-Komödie Happy Gilmore 2 sei ein Beleg für seine wachsende Bedeutung in der Popkultur.
MJF kehrte kürzlich bei AEW All In: Texas eindrucksvoll zurück und gewann den Casino Gauntlet. Dieser Sieg markierte nicht nur ein Wrestling-Comeback, sondern untermauerte auch seine Position als einer der Topstars von AEW.
Jon Moxley als moderner Ric Flair: Der Work-Champion der Gegenwart
Auch über Jon Moxley fand Tony Khan lobende Worte. Im weiteren Gespräch auf 103.5 KISSFM bezeichnete er Moxley als die AEW-Version von Ric Flair. Moxley sei ein Wrestler, der sowohl als Fan-Liebling als auch als gefährlicher Heel funktioniere. Khan hob hervor, dass Moxley wie Flair durch seine physische Präsenz, seine Ausdauer und seine Blutopfer im Ring auffalle.
Während Flair für den typischen White-Collar-Wrestler stehe, sei Moxley das Paradebeispiel eines Blue-Collar-Athleten – kompromisslos, hart arbeitend, authentisch. Moxley sei laut Khan der letzte World Champion gewesen, der noch im klassischen Touring-Stil bis zu 250 Tage im Jahr aktiv war. Diese Art von Verpflichtung sehe man heute kaum noch. Khan unterstrich Moxleys Einzigartigkeit auch anhand seiner Titelerfolge: Er ist der einzige Wrestler, der sowohl die AEW World Championship als auch die WWE World Championship und die IWGP World Heavyweight Championship gehalten hat.
Darüber hinaus ist Moxley der einzige vierfache AEW World Champion. Diese Errungenschaften vergleicht Khan mit der imposanten Titelsammlung von Ric Flair, auch wenn deren Persönlichkeiten und Präsentationen sich deutlich unterscheiden. Während Flair oft als stilbewusster Anzugträger auftrat, verkörpert Moxley den zerschundenen Street Fighter mit direkter Ansprache und schonungslosen Matches.
Jon Moxley unterschrieb bereits im Jahr 2022 einen mehrjährigen Vertrag mit AEW, der ihn mindestens bis 2027 an das Unternehmen bindet. Für Tony Khan bleibt er ein Grundpfeiler des AEW-Rosters und eine lebende Legende, die sowohl das alte als auch das moderne Wrestling repräsentiert.