TKO zwischen Politik und Profit: Donald Trumps neues Einreiseverbot trifft WWE und UFC – Jeff Jarrett warnt vor wirtschaftlichem Kurswechsel

– Ein internes Memo von TKO Holdings hat Anfang Juni 2025 erhebliche Besorgnis innerhalb der Organisation ausgelöst. Hintergrund ist eine neue Einwanderungspolitik unter US-Präsident Donald Trump, die eine Wiedereinführung eines weitreichenden Einreiseverbots für ausländische Staatsangehörige vorsieht. Die seit Montag, dem 9. Juni 2025, in Kraft tretende Verordnung betrifft eine Vielzahl von Ländern, darunter Afghanistan, Haiti, den Iran, Libyen, den Jemen und Somalia.

Das Memo wurde von UFC-Mitarbeitern an die gesamte TKO-Organisation weitergeleitet. In der Mitteilung heißt es, man habe eine umfassende Überprüfung der von TKO gesponserten Visa vorgenommen und rechne aktuell nur mit einer begrenzten Zahl direkt betroffener Personen. Gleichzeitig wird jedoch betont, dass sich die Situation kurzfristig ändern könne, da noch keine endgültige rechtliche Klärung erfolgt ist. Das Unternehmen stehe in engem Austausch mit allen betroffenen Talenten und Mitarbeitern.

Globale Talentbasis unter Druck: TKO befürchtet Auswirkungen auf den Showbetrieb

TKO betreibt eine stark international ausgerichtete Personalstruktur. Laut aktuellem Jahresbericht beschäftigt das Unternehmen über 1.300 Mitarbeiter in zwölf Ländern. Die UFC führt mehr als 650 aktive Kämpfer aus über 70 Nationen, während die WWE über 230 Superstars aus mehr als 20 Ländern unter Vertrag hat. Zu den am stärksten betroffenen Nationalitäten zählen unter anderem Talente aus Ländern wie Libyen, dem Iran oder Somalia, die künftig entweder vollständig oder nur eingeschränkt in die USA einreisen dürfen.

Dem Memo zufolge sind insbesondere Personen betroffen, die sich derzeit außerhalb der USA aufhalten und kein gültiges Visum besitzen. Für sie bedeutet die Wiedereinführung des Einreiseverbots, dass sie ihre Arbeit für die WWE oder die UFC in den Vereinigten Staaten vorerst nicht aufnehmen können. Darüber hinaus können auch bestehende Visa-Inhaber mit Problemen bei der Einreise konfrontiert werden, etwa durch strengere Sicherheitskontrollen, umfangreiche Befragungen an den Grenzen oder verlängerte Wartezeiten bei der Bearbeitung durch die Behörden.

Rechtliche Ausnahmen und behördliche Hürden für Talente aus Risikogebieten

Das Memo hebt hervor, dass es einige Ausnahmen von der neuen Regelung gibt. Inhaber einer gültigen Green Card, Doppelbürger mit einem nicht betroffenen Reisepass sowie Personen, die nachweislich im nationalen Interesse der USA reisen, sollen von dem Einreiseverbot ausgenommen bleiben. Auch Athleten, die an internationalen Sportveranstaltungen wie Weltmeisterschaften oder Olympischen Spielen teilnehmen, können durch eine Sondergenehmigung des US-Außenministeriums Einreiseerleichterungen erhalten.

Für viele WWE- und UFC-Stars, die regelmäßig für Shows oder Trainingszwecke zwischen verschiedenen Kontinenten pendeln, bedeutet diese Regelung jedoch einen enormen bürokratischen und logistischen Aufwand. TKO untersucht aktuell interne Reisestrukturen und Buchungspläne, um kurzfristige Ausfälle durch Reisebeschränkungen möglichst abzufangen. Noch ist unklar, wie stark die Restriktionen den täglichen Ablauf betreffen werden, doch in den kommenden Wochen könnte sich die Lage deutlich verschärfen – insbesondere, wenn es zu gerichtlichen Auseinandersetzungen oder weiterführenden Erlassen kommt.

Wirtschaftliche Realität bei TKO: Jeff Jarrett über Loyalität, Verluste und die Zukunft der WWE

Während TKO mit den Auswirkungen der Einreisebeschränkungen kämpft, sorgt Wrestling-Veteran Jeff Jarrett mit düsteren Prognosen für die Zukunft der WWE für zusätzliche Unruhe. In seinem Podcast „My World“ unterstützte er die Behauptung der Good Brothers (Karl Anderson und Luke Gallows), dass die WWE mittlerweile vollständig als Unternehmensmaschine agiere.

Er erklärte, dass Vince McMahon, als Promoter der dritten Generation, einst Entscheidungen getroffen habe, die auf den Wünschen und Bedürfnissen der Wrestling-Fans basierten. Diese Ära sei jedoch vorbei. Jarrett sagte wörtlich: „Die Regeln wurden neu geschrieben, und diese Regeln gelten heute nicht mehr.“

Seiner Einschätzung nach steht die Kapitalrendite im Zentrum sämtlicher Entscheidungen bei TKO. Die strategische Ausrichtung sei klar auf wirtschaftlichen Ertrag fokussiert, nicht auf kreative oder emotionale Bindung. Jarrett betonte: „TKO tut das, was am besten ist, um eine Kapitalrendite zu erzielen. Ihr einziger Herr ist Private Equity.“

Prognose von Jeff Jarrett: WWE könnte bei sinkenden Profiten verkauft werden

Besonders deutlich wurde Jeff Jarrett, als er über die Konsequenzen eines möglichen wirtschaftlichen Abschwungs sprach. Sollte TKO nicht mehr die gewünschten Profite erwirtschaften, werde das Unternehmen seiner Einschätzung nach nicht zögern, die WWE zu veräußern. Jarrett äußerte sich dazu wie folgt: „Wenn sie nicht mehr die höchstmöglichen Gewinne erzielen, werden sie die Vermögenswerte verkaufen. Ich denke, so einfach ist das.“

Der Wrestling-Veteran zog dabei einen Vergleich zu einer Lektion seiner Großmutter, die ihm einst beibrachte, dass Veranstalter stets auf schlechte Zeiten vorbereitet sein müssten. Bei TKO hingegen würden in Krisen nicht Strategien zur Stabilisierung entwickelt, sondern Assets verkauft oder in andere Märkte verschoben.

Diese Aussagen tätigte Jarrett vor dem Hintergrund, dass Vince McMahon kürzlich TKO-Aktien im Wert von rund 250 Millionen US-Dollar an Endeavor verkauft hatte. Diese Transaktion verstärkte die Bedenken vieler Branchenkenner hinsichtlich einer möglichen weiteren Entfremdung von Vince McMahon und seiner Einflussnahme auf die WWE. „Das ist nicht mehr Vince McMahons WWE, sondern Business in seiner reinsten Form”, stellt Jarrett fest. „Das ist keine Kritik, sondern eine Feststellung. Sie tun genau das, was ihre Investoren erwarten. Es ist ein anderes Spielfeld.“

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