
– The Undertaker gehört zweifellos zu den größten Legenden in der Geschichte des professionellen Wrestlings. Über drei Jahrzehnte hinweg begeisterte er die Fans mit seiner einzigartigen Präsenz, unvergesslichen Matches und seinem kompromisslosen Einsatz für das Business. Doch wie viele Legenden vor ihm musste auch er erkennen, dass das Leben nach dem Wrestling eine ganz neue Herausforderung darstellt.
In einer Episode seines „Six Feet Under“-Podcasts sprach der „Deadman“ offen über die Schwierigkeiten, mit seinem Rücktritt umzugehen. Er gab zu, dass er nach seinem letzten Match lange Zeit nicht wusste, was er mit seinem Leben anfangen sollte: „Ich wusste nicht, dass ich Trainer werden wollte. Ich wusste nicht, was ich machen wollte. Das war alles, was ich seit 30 Jahren kannte.“
Seit den späten 1980er Jahren war der Undertaker eine zentrale Figur bei WWE, reiste ununterbrochen und trat stets auf höchstem Niveau an. Sein Körper zahlte den Preis für seine Karriere, doch emotional war es noch schwerer, sich von dem Geschäft zu lösen, das so lange sein Leben bestimmt hatte. Er sprach darüber, dass man das Wrestling zwar weiterhin lieben könne, aber die Branche einem irgendwann nicht mehr auf dieselbe Weise zurückliebe: „Man kann das Geschäft immer noch lieben, aber es liebt einen nicht mehr auf dieselbe Weise zurück, wenn man fertig ist.“
Ein neuer Lebensweg nach dem Wrestling
Die Transition vom aktiven Wrestler zum Ruhestand war für den Undertaker alles andere als einfach. Er betonte, dass ihn nichts wirklich darauf vorbereitet hatte, mit dieser neuen Realität umzugehen: „Es ist schwer, von etwas wegzugehen, das so lange dein Leben gewesen ist. Und niemand bereitet einen wirklich auf diesen Teil vor.“
Der WWE Hall of Famer bestritt sein letztes Match bei WrestleMania 36 im Jahr 2020, wo er in einem filmischen Boneyard Match gegen AJ Styles gewann. Offiziell verabschiedete er sich bei der Survivor Series 2020, exakt 30 Jahre nach seinem WWE-Debüt.
Seitdem hat sich der Undertaker zunehmend anderen Projekten gewidmet, darunter seiner Rolle als Trainer für die WWE-Show „WWE LFG“, in der er seine jahrzehntelange Erfahrung an die nächste Generation weitergibt. Auch wenn es ihm anfangs schwerfiel, hat er inzwischen eine neue Leidenschaft gefunden – die Ausbildung junger Talente.
The Undertaker enthüllt WWE’s geheime Strategie zur langfristigen Storytelling-Planung
Wenn es um den Aufbau langfristiger Wrestling-Storylines geht, gehört WWE zu den Meistern der Branche. Während manche Fehden schnell beendet werden, sind andere jahrelang geplant, mit emotionalen Höhepunkten und epischen Matches bei WrestleMania.
In diesem Zusammenhang gab der Undertaker einen interessanten Einblick in die einzigartige Art und Weise, wie die WWE ihre großen Storylines entwickelt. Er erklärte, dass das Unternehmen eine rückwärtsgerichtete Buchhaltungsstrategie anwendet, die sich zunächst auf das Endziel konzentriert: „Bei Promos, wenn man seine Programme ansetzt, macht man das so: Man geht rückwärts. Man überlegt: ‚Okay, wo will ich bei WrestleMania stehen? Gegen wen möchte ich antreten?‘ Dann setzt man rückwärts an, um herauszufinden, wie man zu diesen beiden Personen oder zu welchem Szenario auch immer bei WrestleMania kommt.“
Das Geheimnis hinter WWE’s langfristigem Storytelling
Diese Methode bedeutet, dass WWE nicht einfach von Woche zu Woche plant, sondern immer mit einem klaren Ziel vor Augen arbeitet. Sobald feststeht, welches Match oder welche große Storyline zu einem bestimmten Zeitpunkt stattfinden soll, wird der Weg dorthin in kleinen Schritten rückwärts geplant: „Man muss alles von Anfang bis Ende planen, und dazu gehört auch, dass man herausfindet, wie man zum Ende kommt – also zu WrestleMania. Ich bin die Promo und alles andere rückwärts durchgegangen.“
Der Undertaker erklärte zudem, dass auch Promos oft auf diese Weise entwickelt werden. Statt einfach nur ein Segment oder eine Promo für die jeweilige Woche zu schreiben, überlegt sich WWE im Vorfeld, was das große Ziel ist. Dabei geht es um Schlüsselmomente, einprägsame Slogans oder emotionale Wendepunkte, die das Publikum fesseln sollen: „Wenn man von Rückwärtsarbeit spricht, geht es darum, herauszufinden, was man erreichen möchte Was ist der Slogan? Was wird diese Promo auslösen? Danach sucht man.“
Durch diese Strategie bleibt das Interesse der Zuschauer konstant hoch, da sie sich bewusst oder unbewusst auf das große Finale einer Fehde zubewegen. WWE versucht durch geschicktes Storytelling dafür zu sorgen, dass die Spannung über Wochen oder sogar Monate hinweg aufrechterhalten wird.
Warum diese Strategie so erfolgreich ist
Der Undertaker betonte, dass WWE großen Wert darauf legt, dass jede Promo, jedes Segment und jedes Match zu einem übergeordneten Ziel beitragen. Der Fokus liegt darauf, die Zuschauer so lange wie möglich zu fesseln, sei es während einer Show oder über mehrere Wochen hinweg: „Das Hauptziel ist sicherzustellen, dass wir die Aufmerksamkeit der Leute haben, wenn wir auf Sendung gehen oder wenn wir in die Pause gehen. Wir wollen, dass sie bis zur nächsten Woche oder bis zum Ende der Werbung dranbleiben oder was auch immer.“
Diese Methode ist wohl einer der Hauptgründe dafür, warum WWE über Jahrzehnte hinweg erfolgreich geblieben ist. Während kurzfristige Storylines oft schnell verpuffen, haben die langfristigen Geschichten einen bleibenden Einfluss auf die Fan-Community.
Insbesondere WrestleMania-Matches wie The Rock vs. John Cena („Once in a Lifetime“) oder The Undertaker vs. Shawn Michaels sind Paradebeispiele dafür, wie auf diese Weise unvergessliche Wrestling-Momente geschaffen wurden.