The Rock zwischen Hollywood und Wrestling: Verletzungen, Rivalen und emotionale Erinnerungen

The Rock spricht Klartext

Dwayne „The Rock“ Johnson ist nicht nur einer der bekanntesten Wrestler aller Zeiten, sondern auch einer der erfolgreichsten Schauspieler in Hollywood. Seine Karriere im Filmgeschäft ist geprägt von Blockbustern, in denen er häufig selbst die riskantesten Stunts übernimmt. Besonders eindrucksvoll zeigte sich dieses Engagement bei den Dreharbeiten zu „The Smashing Machine“, einem biografischen Film über die MMA-Legende Mark Kerr.

Regisseur Benny Safdie, bekannt für seinen kompromisslosen Realismus, legte großen Wert darauf, dass die Darstellung von Kerrs Kämpfen so authentisch wie möglich wirkt. Auf Stunt-Doubles sollte bewusst verzichtet werden. Für Johnson bedeutete dies, dass er selbst die physischen Herausforderungen bewältigen musste – mit allen Konsequenzen.

Um sich auf die Rolle vorzubereiten, unterzog er sich einem dreimonatigen Trainingslager mit erfahrenen MMA-Kämpfern. Er baute 30 Pfund (ca. 14 kg) zusätzliche Muskelmasse auf, um Mark Kerr körperlich glaubwürdig verkörpern zu können. Die wohl härteste Szene war die Nachstellung von Kerrs Kampf gegen Kazuyuki Fujita in Japan. Dabei wurde Johnson aufgefordert, echte Schläge einzustecken, um die Intensität des Moments einzufangen.

Obwohl der japanische Kämpfer zunächst zögerte, überzeugte Safdie ihn schließlich, um die Echtheit der Szene zu wahren. Johnson erlitt während der Dreharbeiten eine Gehirnerschütterung, doch für ihn war klar, dass dieser Schritt notwendig war. „Wenn man einen MMA-Film dreht, muss man die Rolle bis zum Ende spielen“, erklärte er später in einem Interview. Für The Rock stand die Glaubwürdigkeit über seiner eigenen Sicherheit.

Der Film „The Smashing Machine“ wurde am 3. Oktober veröffentlicht und erhielt bereits im Vorfeld viel Lob von Kritikern. Johnson bewies damit, dass er nicht nur als Actionstar funktioniert, sondern auch bereit ist, persönliche Opfer zu bringen, um die Geschichte realistisch darzustellen.

Lieblingsgegner im WWE-Ring: The Rock über Kurt Angle, Brock Lesnar und Booker T

Abseits von Hollywood bleibt The Rock untrennbar mit der WWE verbunden. Seine Rivalitäten in den 1990er- und 2000er-Jahren gehören bis heute zu den größten Storylines in der Wrestling-Geschichte. In einem ausführlichen Interview mit Sports Illustrated blickte Johnson auf seine persönlichen Lieblingsgegner zurück.

Besonders hob er Kurt Angle, den olympischen Goldmedaillengewinner im Ringen hervor. Angle gewann 1996 bei den Olympischen Spielen in Atlanta mit gebrochenem Nacken die Goldmedaille – ein Umstand, der ihn für Johnson zu einem der härtesten und beeindruckendsten Gegner machte. Ihre Matches zeichneten sich durch technische Finesse und intensive Psychologie aus, die bis heute von Fans und Experten gelobt werden.

Ein weiterer Name, den Johnson als unvergesslich bezeichnete, ist Brock Lesnar. Lesnar trat 2002 erstmals bei WWE in Erscheinung und wurde schon wenige Monate später zum jüngsten WWE-Champion der Geschichte, nachdem er The Rock beim SummerSlam besiegte. Johnson erinnerte daran, dass Lesnar mit seiner physischen Dominanz und seiner sportlichen Herkunft aus dem College-Wrestling ein Gegner war, der jeden Kampf unberechenbar machte.

Nicht zuletzt erwähnte Johnson auch Booker T. Der mehrfache WCW-Champion, der nach der WCW-Übernahme zu WWE wechselte, wird oft unterschätzt, doch für The Rock war er ein außergewöhnlicher Athlet mit Charisma und In-Ring-Fähigkeiten, die ihre Begegnungen einzigartig machten.

Für Johnson war es nicht nur entscheidend, gegen große Stars anzutreten, sondern Gegner zu haben, die durch ihre sportliche Vergangenheit echte Glaubwürdigkeit mitbrachten. Diese Herausforderung, so betonte er, machte die Matches nicht nur körperlich anspruchsvoll, sondern auch psychologisch besonders intensiv.

Ein besonderer Moment mit Steve Austin bei WrestleMania XIX

Neben den Rivalitäten mit Angle, Lesnar und Booker T gibt es eine besondere Geschichte, die für The Rock einen emotionalen Höhepunkt seiner Karriere darstellt: sein Match gegen „Stone Cold“ Steve Austin bei WrestleMania XIX im Jahr 2003.

Austin befand sich gesundheitlich am Limit. Aufgrund schwerer Nackenprobleme und jahrelanger Belastung wusste er, dass es sein letzter regulärer Auftritt im Ring sein würde. Obwohl er nicht hätte verlieren müssen, entschied er sich, The Rock in diesem Abschiedsmatch den Sieg zu überlassen. Für Johnson war dies ein Ausdruck von Respekt und die Einhaltung einer Tradition: Wer das Geschäft verlässt, legt sich für den nächsten großen Star hin.

Während des Matches setzte The Rock gleich drei Rock Bottoms ein. Nach jedem Move beugte er sich zu Austin hinunter und flüsterte ihm persönliche Worte zu. „Ich habe ihm gesagt: Ich liebe dich, Mann. Und er sagte: Ich liebe dich auch“, erinnerte sich Johnson. Dieser intime Austausch zwischen den beiden Rivalen verdeutlicht, dass ihre Fehde nicht nur eine der erfolgreichsten in der WWE-Geschichte war, sondern auch auf echtem Respekt und persönlicher Verbundenheit basierte.

Johnson betonte außerdem, dass es Austin selbst war, der ihre legendäre Rivalität in den Vordergrund rückte. Anfang 1999 wandte sich Austin an Vince McMahon und schlug vor, dass er bei WrestleMania mit The Rock den Main Event bestreiten wolle. Damit legte er den Grundstein für eine Fehde, die bis heute als eine der prägendsten der „Attitude Era“ gilt.

Auch wenn Steve Austin fast zwei Jahrzehnte später bei WrestleMania 38 im Jahr 2022 noch einmal überraschend für ein Match gegen Kevin Owens zurückkehrte, bleibt das Aufeinandertreffen mit The Rock bei WrestleMania XIX das symbolträchtigste Kapitel seines Abschieds. Für viele Fans steht dieser Moment sinnbildlich für Loyalität, Tradition und den gegenseitigen Respekt zweier Wrestling-Legenden.

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