The M-Factor™ – One Night Stand IV: „Backlash oder: Eine deutliche Warnung“

                                                             
 
                                                            Verfasst von General M


          Warnung
: Die folgende Nachbetrachtung enthält massive Spoiler zu Backlash 2018. 

                      Sämtliches Bildmaterial ist Eigentum von World Wrestling Entertainment

     Ihr wisst es, ich weiß es: General M wagt sich nur noch aus der kleinen, aber doch feinen Reviewecke heraus, wenn er sich über etwas beschweren möchte. So ist es auch dieses Mal. Aber ich glaube, wer sich die letzte Nacht um die Ohren gehauen hat und tatsächlich geschafft hat, Backlash ohne gelegentliche komatöse Zustände zu überstehen, wird den Grund dieser Kolumne bereits kennen, stellt die Verantstaltung doch den bisherigen Tiefpunkt in Sachen WWE PPV´s in diesem Jahr dar, was (bevor die Big Dog – Bluthunde wieder unmittelbar Witterung aufnehmen) nicht speziell am miserablen Main Event lag, sondern als Ganzes betrachtet einfach ein mehr als trauriger und vorläufiger Höhepunkt all dessen zu bewerten ist, was augenblicklich in der WWE unter Führung von Vince McMahon schief läuft. Und das ist hier derart offensichtlich geworden, dass selbst Enrico Ahlig von der BILD zum ersten Mal in seiner Karriere einen entsprechenden Artikel dazu verfasst hat, dem ich ohne Wenn und Aber zustimmen muss. Und das will WIRKLICH was bedeuten. 

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    Aber beginnen wir von vorne, nämlich beim qualitativ hochwertigsten Match der gesamten Veranstaltung, welches ironischerweise als Opener der Show herhalten musste. Mit Seth Rollins und The Miz hat die WWE momentan zwei absolute Ausnahmetalente im Roster, die sowohl im Ring als auch am Mikrofon hervorragend abliefern können und sich das Anrecht auf feste Spots im Main Event längst verdient haben, statt weiterhin in der oberen Mid Card zu versauern. Miz und Rollins sind in ihren jeweiligen Rollen als Heel und Face momentan absolut over beim Publikum, was man an den starken Reaktionen einer jeden Crowd stets deutlich spüren kann. Backlash fand in Newark, New Jersey statt. In dem Großraum findet sich zu solchen Shows ein besonders ehrliches, kaum manipulierbares Publikum ein, deren Stimmung über die gesamte Laufzeit der Veranstaltung eine deutliche Reflektion der aktuellen Zuschauermeinungen zum aktuellen Produkt darstellt, wenigstens aber die eines großen Teils davon. Warum das Intercontinental – Titelmatch dann als Opener herhalten musste, kann man von verschiedenen Seiten betrachten. Zum einen wissen die Verantwortlichen in der WWE sehr wohl um das Naturell der NY/NJ – Crowds und wollten gleich zu Beginn mit einem guten Opener erwartbare Spannungen abbauen. Oder aber man wusste mindestens ebenso genau um die miese allgemeine Qualität der Card und wollte das Beste direkt zu Beginn abhaken, damit die guten Leistungen der Beiden zum desaströs geratenen Main Event hin im besten Fall längst vergessen sein würden. Wer hinter diesen Vermutungen jetzt eine Verschwörung der Güteklasse A+ erwartet, sei darauf hingewiesen, dass der Aufbau einer Card nie ohne Hintergedanken stattfindet. Bei der Reihenfolge der jeweiligen Matches herrscht stets eine klare Struktur mit Hintergedanken. Es wäre also schlichtweg dumm anzunehmen, dass dem hier nicht so gewesen wäre. Im Idealfall beginnt eine Großveranstaltung mindestens annehmbar und steigert sich dann mehr und mehr bis zu ihrem großen Höhepunkt. Dass Backlash exakt gegenteilig ablief, stößt sauer auf. 

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     Es folgt der Showdown zwischen den ehemals besten Freundinnen Nia Jax und Alexa Bliss. Der Aufbau der Fehde war extrem kurz und wenig intensiv, immerhin hat Bliss sich kurz nach WrestleMania neue Brustimplanate einsetzen lassen und konnte so physisch kaum Präsenz im Ring zeigen. Entsprechend lief ein Großteil des Aufbaus über Videoeinspieler ab. Doch selbst, wenn dem nicht so gewesen wäre, das hätte das Match auch nicht besser gemacht. Das große Problem ist einfach, dass zwischen Bliss und Jax aufgrund der völlig unterschiedlichen Wrestlingstile kaum eine passende Ringchemie zustande kommt. Was bei NXT zwischen Bayley und Nia Jax noch gut funktioniert hat, scheitert hier auch besonders an Alexa Bliss´ mangelnden Offensivfertigkeiten, ohne die in einer solchen Auseinandersetzung zwischen Klein und Groß, Schnell und Langsam etc. kein Blumentopf zu gewinnen ist. Entsprechend offensichtlich wurde das Match hauptsächlich durch Jax getragen, blieb aber aufgrund mangelnder Spannung und einem entsprechend packenden Fehdenaufbau unterer qualitativer Durchschnitt. Und das ist ja auch nicht wirklich das, was mich an der Sache so sehr gestört hat. Nicht nur mir, sondern auch der Crowd sauer aufgestoßen ist viel mehr die Anti – Bully – Rede von Jax nach ihrem Sieg. Wer sich nämlich gewundert hat, warum das Publikum während dieser Rede trotz im Kern natürlich gutem und wichtigen Inhalt gebuht hat, muss das große Ganze betrachten. Denn zum einen agierte Jax selbst seit ihrer NXT – Zeit überwiegend als Bully – Charakter, zum anderen klang die Rede so offensichtlich aufgesetzt nach aufgesagten WWE – Idealen, dass die ausgesprochene Botschaft von niemandem ernst genommen werden kann. Und das wird sich auch nicht ändern, solange die WWE Mobbing, Ausgrenzung und Co. selbst trotz aller hauseigenen Aufklärungsprogramme weiterhin und sei es nur im Rahmen von Heel – Charakteren weiterhin im TV praktiziert. Angefangen damit, dass man das gesamte weibliche Roster und einen Mann mit syrischen Wurzeln bei einer Großveranstaltung genau deswegen außen vor lässt, weil jemandem mit einem Arsch voll Ölgeld genau das nicht passt, was Jax in ihrer Promo ausgesprochen hat: Sie sind, wer sie sind. Mit sowas verliert die WWE einfach jedwede Form von Glaubwürdigkeit. 

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     Beim nachfolgenden Match zwischen Jeff Hardy und Randy Orton, die bereits vor 10 Jahren ein Programm absolviert haben, war dann spätestens beim Publikum die Luft raus. Klar, man hat hier zwei in die Jahre gekommende, aber immer noch absolut fähige Performer im Ring stehen, die aber ebenfalls ohne große erzählerische Grundlage im Ring stehen und zudem ebenfalls nicht miteinander harmonieren. Orton ist einfach widerwärtig faul geworden mit den Jahren und spult immer wieder das gleiche, vorhersehbare Programm ab. Aber wenn man dafür trotzdem Millionen im Jahr verdient, warum auch groß forciert anstrengen? Und Jeff Hardy hat zwar nichts von seinen Fähigkeiten eingebüßt, deren spezielle Natur erfordert aber auch einen Gegner, der mit diesen Fähigkeiten harmonieren kann. Und ein solcher ist Randy Orton als extrem matten- und grifflastiger Wrestler einfach nicht. Erwartungsgemäß blieb die Crowd hier auch über weite Strecken tot, frei nach dem Motto: „Es ist ein Match. Joa.“ Und das ist einfach zuwenig. Gleiches galt für das Follow Up, nämlich die lang erwartete erste Singles Performance von Daniel Bryan seit dessen medizinischer Freigabe. Mit dem ebenfalls frisch aus der Verletzungspause zurückgekehrten Big Cass, der abseits seines Big Boot´s aus unerfindlichen Gründen massive Schwierigkeiten dabei hat, trotz seiner Körpergröße irgendein Gefühl von Impact in seine Moves zu stecken, hat man Bryan in Sachen Gegnerwahl keinen Gefallen getan. Bryan, der immer noch abartig over bei den Fans ist (was einen gewissen Fan von möglichst großen, muskelbepackten Athleten wahrscheinlich stets zur Weißglut treibt), kann vor allem dann glänzen, wenn er als Underdog in ein Match mit unvorhersehbarem Ausgang geht. Das große Problem: Eben dieser Faktor war zu keiner Zeit wirklich zu spüren. Ein Sieg von Bryan galt zu jeder Zeit als sicher. Das Big Cass dann auch so überraschend schnell im Yes – Lock aufgegeben hat, schadet dem „Seven Feet Tall“ – Rückkehrer trotz anschließender Abfertigung von Bryan im Ring. Auch hier wollten die Dinge einfach nicht so recht zusammenpassen. Beiden, besonders aber Daniel Bryan, hätte ich für die Singles – Rückkehr in den Ring einen passenderen Gegner gewünscht. So hat an dem Abend jeder verloren. Big Cass, Daniel Bryan und auch das Publikum. Sehr schade. Und das wirklich Schlimme ist, alles bis zu diesem Moment gehörte noch zum Besseren des Abends. 

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     Denn mit Charlotte gegen die amtierende Woman´s Championesse Carmella ging es anschließend richtig bergab auf der Qualitätsskala. Entgegen aller Erwartungen gelang es Charlotte noch bei WrestleMania, die bis dahin mit solcher Akribie aufgebaute Streak von Asuka zu brechen, nur um dann bei Backlash gegen Carmella zu verlieren? Was für ein Schlag in die Fresse des Zuschauers. Asuka vs. Charlotte II wäre wesentlich wünschenswerter gewesen, wäre da nicht die leidige Tatsache, dass man Carmella letztes Jahr den MITB – Koffer zuschieben musste und dieser früher oder später eingelöst werden musste. Aber das muss ja nicht immer zwingend auch erfolgreich geschehen. Ist es aber. Eine Entscheidung, für die der Verantwortliche bis heute getreten gehört! Und zwar mit einem Klingonenstiefel. Der Aufbau des zu erwartenden Rückmatches war dann auch durchaus akzeptabel, spätestens im Ring mussten sich die Verantwortlichen aber dann folgender Frage stellen: „Wie kaschieren wir die mangelnden wrestlerischen Fähigkeiten von Carmella?“ Und ich würde zu gerne wissen, wer dann mit der Antwort um die Ecke kam, Carmella einfach über den gesamten Matchverlauf schreien zu lassen, während Charlotte sie nach besten Kräften durch die Auseinandersetzung trägt. Und aúch denjenigen, der diese Idee so toll fand, dass sie genau so umgesetzt wurde. Dass Charlotte trotz all ihrer Fähigkeiten aber eine Carmella ebenso wenig gut aussehen lassen kann wie Enissa Amani ihre Witze als Humor verkaufen kann, muss dabei klar sein. Dass das Finish letztlich nicht ganz sauber war, zeigt, dass die WWE Charlotte definitiv zu schützen versucht, eine unglaubwürdige Landung gefolgt von einem schlichten Tritt gegen die Knie. Wer glaubt, dass ein Finish an diesem Abend nicht mehr schlimmer ausfallen kann, muss danach ins Bett gegangen sein.   

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     Nach dem absolut dämlichen Finish zwischen Shinsuke Nakamura und AJ Styles bei der teuersten Houseshow aller Zeiten, nämlich dem Greatest Royal Rumble dachte man, es könnte nicht noch bescheuerter enden. Denkste, sagten sich die WWE – Writer und sorgten bei diesem No DQ – Match durch einen lächerlich forcierten No Contest nach einem doppelten Eierbrecher dafür, dass die gesamte Stipulation völlig ad absurdum geführt wurde. Bei so vielen Schlägen in die Genusswurzel muss man damit rechnen, dass diese Fehde wohl erst bei einer Wiederauflage von „Great Balls of Fire“ ihren Abschluss finden wird. Dass die WWE in letzter Zeit nicht müde wird, altgediente Stipulationen, die ja doch traditionellen und verbindlichen Regeln folgen, einfach so hinzubiegen, wie sie es gerade brauchen, während die Stipulation selbst nur noch als Augenfang ohne tatsächliche Ausnutzung dient, ist ja nichts Neues (s. Reigns vs. Lesnar im Steel Cage). Dass man aber ein durchaus solides Match ABERMALS so dämlich mit der Intention beendet, beide Wrestler in ihrer Rollenglaubwürdigkeit zu schützen, ist ebenso blanker Hohn wie die Tatsache, dass man beide zugunsten eines abermaligen Main Event – Spots für Roman Reigns so dreckig des eigentlich verdienten Spots beraubt hat, was vor allem dem Wert des WWE Championships, der ja nun der höchstwertige Titel der WWE ist, deutlich schmälert und somit nur noch mehr unter Beweis stellt, was Vince alles gewillt ist dafür zu opfern, dass Reigns endlich von allen als DAS Gesicht der WWE akzeptiert wird. Überraschung: Das hat auch mit Backlash wieder nicht geklappt. Im Gegenteil. Aber dazu gleich mehr. Denn vor dem erzwungenden Main Event durften sich erstmal Samy Zayn und Kevin Owens für Strowman und Lashley hinlegen. Es ist eine verdammte Affenschande, dass man aus dem Zerstörer himself mehr und mehr eine Comedy – Lachnummer macht, anstatt ihm endlich einen passenden Fehdengegner zu suchen. Der Mann ist momentan over wie sonst was, erleidet aber letztendlich gerade das gleiche Schicksal wie viele Talente im Roster. Sie werden entweder versehentlich falsch eingesetzt, weil man bei den Kreativen einfach keine Ideen hat, oder hält sie bewusst unten, um dem Big Dog nicht das Scheinwerferlicht zu stehlen. Wer mir vor 2 Jahren gesagt hätte, dass ich während eines Matches, an welchem Zayn und Owens teilnehmen, tatsächlich guten Gewissens pullern gehen kann, ich hätte diese Person ausgelacht. Nun weiß ich es besser. Und es tut mir in der Seele weh, wie die beiden im Ring verheizt werden. Und dann noch ausgerechnet auch gegen einen Bobby Lashley, der heute genauso facettenlos und blass wirkt, wie bei seinem damaligen WWE – Run. Aber die Tatsache, dass Größe nicht alles ist, kommt abseits von NXT wohl nicht oben an. Man muss bedenken, dass ein Kevin Owens mal Universal Champion war. Bedenkt man, dass diesem offenbar nun ein Vertical Suplex genügt, um bis 3 durchgezählt zu werden, muss zumindest die WWE diese Tatsache vergessen oder bewusst unter den Tisch gekehrt haben. Ich tippe mal stark auf die zweite Option.

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     Zu diesem Zeitpunkt hat man gemerkt, dass die Crowd auch einfach die Schnauze vollgehabt hat. Den von der WWE vorgesehenen Main Event wollte keiner mehr sehen, zumal der Sieger ohnehin bereits jedem klar war. Wer während Nakamura vs. Styles genau hingehört hat, wird neben den „Bullshit“ – Rufen nach dem Finish gemerkt haben, dass das Publikum diese Auseinandersetzung als eigentlichen Main Event betrachtet hat. Die Konsequenzen waren entsprechend deutlich zu spüren. In zutreffender Erwartung des üblichen Matchablaufs (Reigns wird dominiert und über Minuten in irgendwelchen Griffen gehalten, um stark auszusehen, ehe er dann mit zwei Moves das Match gewinnt) hat ein nicht unbedeutender Teil einfach vor oder kurz nach Matchbeginn die Halle verlassen. Und das ist ein deutliches Signal, welches die WWE einfach auf Dauer nicht mehr ignorieren kann, ein Signal, welchem auch das übliche „Jede Reaktion ist eine gute Reaktion“ – Gesabbel nicht mehr entgegengesetzt werden kann. Denn eine solche Reaktion ist absolut verheerend und kann als solche nicht schöngeredet werden, selbst von den härtesten Fanatikern. Klar war, dass Reigns nach der Niederlage gegen Lesnar wieder einen Sieg einfahren musste. Genau das ist natürlich auch geschehen, aber eben auf eine gewohnt repetive, unglaubwürdige Art. Zudem hat Reigns hier eines seiner schlechtesten PPV – Matches überhaupt abgeliefert. Ich glaube, dass die WWE nach der überwiegend desaströsen Reaktion auf Backlash im allgemeinen an einem Punkt angelegt ist, wo die aktuellen Schwierigkeiten der Promotion auch den blindesten Zuschauern demonstriert worden sind, welche den Wert und Status eines Main Eventers ausschließlich durch dessen Merchandising – Verkäufe definieren. Es mangelt an Ideen, Innovation und Mut. Stattdessen hält man mittlerweile an den gleichen, veralteten und engstirnigen Konventionen fest, welche dereinst die WCW ruiniert haben. Gleichzeitig ist zu spüren, dass Namen wie Kenny Omega, Kazuchika Okada und Co. ebenso wenig wie deren Promotion New Japan Pro Wrestling längst kein Geheimtipp in Insiderkreisen mehr sind, sondern sich allmählich auch unter den Mainstream – Zuschauern der WWE verbreiten. Ein Marktführer definiert sich nicht nur durch Größe, sondern muss auch mit Qualität überzeugen. Und eben das gelingt der WWE augenblicklich überhaupt nicht, da sie sich unter Vince McMahon strikt weigert, nötige Schritte in die richtige Richtung zu unternehmen (Schritte, die weit über Roman Reigns Ausrichtung hinausgehen), was über kurz oder lang erhebliche Probleme mit sich bringen wird, die mit der Zeit besonders ans Allerheiligste gehen werden, nämlich das liebe Geld.

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     Denn jeder hat gesehen, was bei Backlash passiert ist. Mehr und mehr Leute wissen um die qualitativ wesentlich besseren Alternativen, die auch ein Marktführer ideologisch nicht ignorieren kann, sie aber auch nicht mit einer entsprechenden Neuausrichtung zu bekämpfen gedenkt. Viele werden sich daher in Zukunft zweimal überleben, ob sie weiterhin WWE schauen oder gar Geld für ein Ticket oder das Network bezahlen, wenn das, was sie dort zu sehen bekommen, doch wieder nur die übliche Schale Gehacktes darstellt. Mit der bisher schlechtesten WWE – Großveranstaltung des Jahres hat man nun seitens vieler Kritiker und Zuschauer einen ungewohnt drastischen Denkzettel erhalten, der nur einen Vorgeschmack auf das bietet, was dem Unternehmen aus Stanford im schlimmsten Fall wiederfahren kann, wenn man nicht endlich auf die Reaktionen eingeht: Leere Hallen, leeren Kassen und schlechte Publicity. Und nichts davon lässt sich auf Dauer vor Presse, Zuschauern und Aktionären verheimlichen. Wer auf all das mit „Schalt doch einfach ab!“ reagiert, gibt exakt den richtigen Denkanstoß weiter, sollte sich aber dabei dringend auch selbst die Frage stellen, inwieweit das Weiterschauen der WWE den eigenen Anspruch ans Wrestling als Unterhaltungsform bereits zerstört hat. Oder noch zerstören wird.
                                         
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