Seth Rollins spricht offen über Vertragslaufzeit, körperliche Belastung und bizarre Fanwünsche: „Manche wollen gestomped werden“

Seth Rollins ist seit über einem Jahrzehnt einer der wichtigsten Eckpfeiler der WWE und hat als mehrfacher World Champion und Top-Performer nahezu alles erreicht, was es zu erreichen gibt. In einem ausführlichen Interview im Podcast der Chicago Bears gewährte der „Visionary“ nun tiefe Einblicke in seinen derzeitigen Gesundheitszustand, die Veränderungen im WWE-Zeitplan seit der Pandemie und die Zukunft seiner eigenen Karriere.

Besonders aufschlussreich war Rollins’ Einschätzung zum heutigen WWE-Zeitplan. Er erklärte, dass sich der Kalender seit der COVID-19-Pandemie deutlich verändert habe. Früher habe WWE nahezu jedes Wochenende House Shows veranstaltet, also Events, die nicht im Fernsehen übertragen wurden. Diese wurden mit dem Wechsel zu TKO und der Fusion mit der UFC deutlich reduziert. Rollins beschreibt diese Entwicklung als eine erhebliche Entlastung für die Talente. „Ich fühle mich wirklich gut“, erklärte er. „Unser Zeitplan hat sich seit dem Jahr 2020 drastisch verkürzt. Offensichtlich wurde durch die Pandemie alles stillgelegt. Danach haben wir mit den House Shows wieder angefangen, aber TKO hat diesen Bereich erheblich heruntergefahren.“

Seth Rollins über seine Entwicklung: Vom Traum zu 200 Matches pro Jahr zur Wertschätzung moderner Strukturen

Seth Rollins sieht den Wandel im Wrestling-Alltag heute viel realistischer – vor allem, weil er früher selbst davon träumte, über 200 Matches im Jahr zu bestreiten. Rückblickend gibt er zu, dass solche Belastungen nur in jungen Jahren zu bewältigen sind. „Ich habe manchmal 200 Matches pro Jahr gewrestlet – total verrückt. Das würde ich heute niemandem empfehlen. In den Zwanzigern kann man fast alles wegstecken. Aber je älter man wird, desto anfälliger ist man für Verletzungen. Manchmal reicht es schon, auf dem falschen Kissen zu schlafen, und man hat drei Tage lang Schmerzen.“

Heute weiß Rollins die neue Struktur und die bessere medizinische Betreuung im Wrestling zu schätzen. „Ich bin überzeugt, dass viele aus früheren Generationen länger aktiv geblieben wären, wenn sie denselben Zugang zu medizinischem Wissen und Unterstützung gehabt hätten wie wir heute.“

Wie lange bleibt Seth Rollins noch aktiv? Der Kingslayer über seinen Vertrag

Besonders spannend war die Aussage des früheren Shield-Mitglieds über die Dauer seines aktuellen WWE-Vertrags. „Ich habe das Gefühl, dass ich noch vier oder fünf Jahre in meinem aktuellen WWE-Vertrag habe“, verriet Rollins und fügte hinzu, dass er sich durchaus vorstellen könne, bis Mitte 40 weiterzuwrestlen , solange der Körper mitspiele. Der 38-Jährige gab sich optimistisch: „Ich fühle mich [aktuell] sehr gut.“

Dabei vergleicht er sich mit Sportlern wie Tom Brady, die durch gezielte Datenanalyse und Körperpflege ihre Karrieren enorm verlängert haben. Rollins zieht Parallelen zur heutigen Wrestling-Generation, die ebenfalls von besseren Trainings- und Gesundheitsprogrammen profitiert. Es scheint, als sei Rollins entschlossen, noch viele Jahre im Ring zu stehen , sofern keine gravierenden Verletzungen dazwischenkommen.

Skurrile Fanwünsche in der Öffentlichkeit – „Wollen wissen, wie sich der Finisher anfühlt“

Neben den Einblicken in sein berufliches Leben gewährte Seth Rollins auch einige unterhaltsame Anekdoten über seine Erfahrungen mit Fans. Besonders ungewöhnlich: Immer wieder begegnen ihm Menschen, die bizarre Wünsche äußern. „Die Leute wollen Schwitzkästen, Armdrücken oder wollen wissen, wie sich mein Finisher anfühlt“, verriet Rollins. Gemeint ist der „Stomp“, sein charakteristischer Tritt auf den Hinterkopf, den Fans offenbar gerne einmal selbst erleben würden – aus reiner Neugier.

Rollins betonte, dass er zwar nicht oft belächelt werde, aber immer wieder auf Menschen treffe, die von seiner Anwesenheit so begeistert seien, dass sie unbedingt ein Stück Wrestling erleben wollten – notfalls am eigenen Leib. „Das würde ich nicht empfehlen“, sagt er schmunzelnd,“ aber Wrestling-Fans sind eben ein wilder Haufen.

Trotz der schrägen Wünsche bleibt Rollins bodenständig. Er erklärte, dass er sich seines Platzes in der Popkultur bewusst sei, sich aber nicht mit Superstars wie The Rock oder John Cena vergleiche. Sein Alltag verlaufe weitgehend normal, auch wenn er regelmäßig für Fotos angehalten werde. Die Dankbarkeit, die ihm dabei entgegenschlägt, ist für ihn jedoch nicht selbstverständlich. „Ich glaube, die Leute sind einfach nur aufgeregt, einen kurzen Moment mit jemandem zu teilen, den sie aus dem Fernsehen kennen. Und das ist in Ordnung.“

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