
Ronda Rousey hat in einem aktuellen Interview im UNTAPPED-Podcast deutlich gemacht, dass sie aktuell keine Pläne für eine Rückkehr in den Kampfsport hat, weder bei WWE noch in der UFC. Stattdessen widmet sich die ehemalige UFC-Championesse und WWE-Superstar ganz ihrer Rolle als Mutter und ihrer körperlichen sowie mentalen Regeneration nach der Geburt ihres zweiten Kindes.
Rousey brachte am 6. Januar 2025 ihr zweites Kind zur Welt. Die Geburt fiel mitten in einen Sturm, der in den Pacific Palisades mehrere Brände verursachte. Während sie aus dem Krankenhaus entlassen wurde, roch sie den Rauch in der Luft, und auf dem Heimweg wurde ihr Auto sogar von einem umstürzenden Baum getroffen. Obwohl die Entbindung selbst schnell und unkompliziert verlief, beschrieb Rousey die Zeit danach als körperlich und emotional extrem fordernd.
Klarer Rückzug vom Ring – Training nur zur Selbstheilung
In Bezug auf jüngste Trainingseinheiten betonte Rousey, dass es sich dabei nicht um eine Comeback-Vorbereitung handele. Sie trainiert ausschließlich in ihrer heimischen Garage und versuche, ihren Körper nach der Schwangerschaft wieder in den Griff zu bekommen. Der Begriff „Muttermodus“ beschreibt ihre derzeitige Lebenssituation am treffendsten.
„Ich trainiere nicht professionell im Studio, sondern einfach zu Hause in meiner Garage. Mein Ziel ist es, meinen Körper nach der Schwangerschaft langsam wieder in den Griff zu bekommen“, erklärte Rousey. Sie beschrieb, wie sehr sie die körperlichen und seelischen Veränderungen durch die Geburt geprägt haben. „Man fühlt sich wie eine Maschine, die nur noch dafür da ist, Leben zu erschaffen. Dabei verliert man völlig das Gefühl für sich selbst.“ Danach sei oft die Frage präsent: „Werde ich jemals wieder die Person sein, die ich vorher war?“ Ihre Antwort: „Nein. Aber vielleicht entsteht daraus eine neue Version von mir.“
Keine Gespräche mit WWE oder UFC – Fokus auf Gesundheit und Familie
Trotz der anhaltenden Gerüchte über ein mögliches WWE-Comeback oder eine Rückkehr ins Oktagon stellte Rousey klar, dass sie derzeit keinerlei Ambitionen hegt, wieder in den Ring oder Käfig zurückzukehren. Auch wenn WWE weiterhin an ihr interessiert sei und Shayna Baszler in künftige Pläne einbeziehen würde, sofern Rousey dies wünscht, bestehe von ihrer Seite aus aktuell kein Interesse.
Neurologische Probleme führten zum Kampfsport-Rückzug
Neben dem familiären Fokus sprach Ronda Rousey offen über gravierende gesundheitliche Gründe, die sie langfristig vom Profisport fernhalten. Erstmals offenbarte sie Details zu neurologischen Problemen, die sie schon während ihrer UFC-Karriere belasteten. Auf Empfehlung von UFC-Präsident Dana White nahm sie an einer Langzeitstudie für Kampfsportler teil. Die Diagnosen der beteiligten Neurologen gaben Rousey erstmals Klarheit über die Art ihrer Beschwerden.
Während ihrer aktiven Zeit litt sie unter Sehstörungen, Problemen mit der Tiefenwahrnehmung sowie kognitiven Einschränkungen. Sie schilderte, dass helle Lichter und Kopfstöße häufig Auslöser für neurologische Symptome waren, die bei Kämpfen zu gefährlichen Situationen führten. Die Symptome reichten bis hin zu teilweisen Erblindungen und verlangsamten Reaktionen, was für eine MMA-Kämpferin besonders gravierend war.
Mögliche Verbindung zu genetischer Veranlagung
Rousey berichtete, dass sie jahrelang befürchtet hatte, als schwach oder flüchtig wahrgenommen zu werden, wenn sie über diese Beschwerden sprach. Deshalb schwieg sie – bis jetzt. Ärzte gehen heute davon aus, dass ihre Symptome durch Kopftraumata ausgelöste Migräneattacken waren, die möglicherweise in Verbindung mit einer genetischen Disposition für Epilepsie stehen „Bei diesen Kämpfen sind zwei meiner Auslöser helle Lichter und Kopfstöße. Wenn ich getroffen werde, verliere ich große Teile meines Sehvermögens, meine Tiefenwahrnehmung und meine Fähigkeit, Bewegungen schnell zu verfolgen und schnelle Entscheidungen zu treffen“, erklärte sie.
Hoffnung auf Heilung – keine Schuldgefühle mehr
Rousey sagte, sie habe früher geglaubt, ihr Schicksal sei ein unausweichlicher kognitiver Verfall. Doch nun sieht sie mithilfe von Spezialisten neue Hoffnung. Sie arbeitet inzwischen mit Neurologen und Migränespezialisten zusammen und konnte mehrere Symptome besser verstehen und behandeln. „Es könnte ein Wendepunkt sein, weil es tatsächlich einige Lösungen dafür geben könnte. Vorher dachte ich, es geht nur unweigerlich bergab… bis ich mir in die Hose mache. Das ist jetzt mein Leben. Und ich dachte mir, ich muss damit aufhören, sonst beschleunige ich es nur“, sagte sie im Podcast.
Rousey betonte, dass sie heute keine Schuldgefühle mehr mit sich herumträgt. Das Gefühl, sich für vergangene Niederlagen rechtfertigen zu müssen, ist verschwunden. Stattdessen blickt sie mit mehr Optimismus in die Zukunft.