
Ricochet gehörte jahrelang zum festen Bestandteil des WWE-Kaders, bevor er im Sommer 2024 den Schritt zu All Elite Wrestling wagte. Sein WWE-Vertrag lief im Juni 2024 aus, und bereits in der RAW-Ausgabe vom 10. Juni desselben Jahres wurde er aus den Shows geschrieben. Damit endete eine Phase, in der er zwar regelmäßig im Ring stand, aber aus seiner Sicht nie vollständig das Potenzial ausschöpfen konnte, das er sich selbst zutraute.
Nur wenige Wochen später wurde sein nächstes Kapitel offiziell. Im Juli 2024 unterschrieb Ricochet seinen Vertrag bei AEW. Zum ersten Mal trat er dann am 25. August 2024 bei AEW All In in London auf, wo er in der Casino Battle Royal debütierte. Dieses Event, das als eine der größten Shows in der Geschichte der Promotion gilt, markierte den Beginn seiner neuen Reise und setzte direkt ein starkes Ausrufezeichen.
In der „Ariel Helwani Show“ bestätigte Ricochet nun, dass von Beginn an eine klare Ausrichtung für seine AEW-Karriere vorgesehen war. Er schilderte, dass sein Debüt nicht als kurzfristiges Projekt gedacht war, sondern dass ein langfristiger Aufbau im Vordergrund stand. Ziel sei es gewesen, seine In-Ring-Qualitäten zu präsentieren und die Fans davon zu überzeugen, dass er weiterhin hochklassige Matches liefern könne, bevor eine tiefere Charakterentwicklung erfolgen sollte.
Ursprüngliche Pläne und der Weg zum Heelturn
Ricochet enthüllte, dass es vor seinem ersten AEW-Auftritt konkrete Pläne gab, ihn in eine Gruppierung einzubinden. Auch wenn er keine Namen nannte, machte er deutlich, dass ein anderer Weg bereits vorbereitet war. Aufgrund der positiven Resonanz auf seine ersten Auftritte entschied sich AEW jedoch, ihn zunächst als Singles Wrestler zu präsentieren. Seine Leistungen und die Reaktionen des Publikums sprachen für sich, weshalb der alternative Plan verworfen wurde.
Langfristig sei jedoch immer vorgesehen gewesen, Ricochet zum Heel zu turnen. Dieser Schritt wurde schließlich bei AEW Dynamite: Fight of the Fallen am 1. Januar 2025 umgesetzt, als er Swerve Strickland in einem schockierenden Moment mit einer Schere attackierte. Mit dieser Tat stellte er seine neue, dunklere Seite unter Beweis und setzte den Startpunkt für eine tiefere Charakterentwicklung. Seither arbeitet Ricochet eng mit Gates of Agony, bestehend aus Bishop Kaun und Toa Liona, zusammen. Gemeinsam bereiten sie sich aktuell auf ein Trios Match bei AEW All Out 2025 vor, in dem sie auf The Hurt Syndicate (MVP, Shelton Benjamin und Bobby Lashley) treffen werden.
Kritik am WWE-Umgang mit seinem Vertrag
Ein wesentlicher Teil des Interviews mit Ariel Helwani drehte sich um die Frage, wie intensiv WWE versucht hatte, Ricochet vor seinem Abgang zu halten. Seine Einschätzung war deutlich: Aus seiner Sicht habe es keinen ernsthaften Versuch gegeben, ihn langfristig an die Promotion zu binden. Zwar sei ein Angebot gemacht worden, doch habe es nie den Eindruck erweckt, dass die Verantwortlichen unbedingt auf seine weitere Präsenz gesetzt hätten.
Ricochet betonte, dass andere Wrestler möglicherweise andere Erfahrungen gemacht hätten, für ihn selbst habe es sich jedoch nicht so angefühlt, als sei WWE bereit gewesen, ihn mit Nachdruck zu halten. Er stellte zudem klar, dass selbst ein solches Gespräch seine Entscheidung womöglich nicht verändert hätte, doch habe er den Umgang als nüchtern und wenig verbindlich wahrgenommen. Triple H hatte zwar öffentlich erklärt, die Tür für eine Rückkehr sei nicht verschlossen, doch Ricochet machte deutlich, dass er momentan keinen Grund sehe, wieder zur WWE zurückzukehren.
AEW als Alternative für Fans und Talente
Ein weiteres Thema, das Ricochet im Interview ansprach, war die Rolle der AEW auf dem aktuellen Wrestling-Markt. Am Samstag, dem 20. September 2025, kommt es zu einer Situation, in der AEW All Out und WWE Wrestlepalooza am selben Tag stattfinden. Um den Fans die Möglichkeit zu geben, beide Shows live zu sehen, verlegte Tony Khan „All Out” auf den Nachmittag (bei uns abends), während „Wrestlepalooza” am Abend (bei uns nachts) stattfindet.
Ricochet unterstrich, dass AEW für viele Fans eine wichtige Alternative darstellt – gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten. Er erinnerte daran, dass er selbst in seiner Jugend oft Schwierigkeiten hatte, sich Live-Events leisten zu können. Heute gebe es viele Familien, die sich WWE-Tickets nicht mehr leisten können, während AEW ihnen eine preiswertere Möglichkeit biete, hochklassiges Wrestling zu erleben. Damit schafft AEW einen Zugang für eine Fanbasis, die sonst möglicherweise außen vor bliebe.
Zudem betonte er, dass Wettbewerb im Wrestling schon immer eine zentrale Rolle gespielt habe. Historisch habe es Rivalitäten zwischen den Territorien, später zwischen WWF und WCW gegeben. Diese Konkurrenzsituationen hätten das Geschäft belebt und Innovation gefördert. Ricochet sprach sich klar dafür aus, dass mehrere starke Promotions nebeneinander existieren sollten, da dies nicht nur den Fans zugutekomme, sondern auch den Talenten mehr Möglichkeiten biete.
Die Bedeutung von AEW für Ricochets Karriere
Heute blickt Ricochet positiv auf seine Entscheidung zurück, zu AEW gewechselt zu sein. Er sieht die Promotion in einer Phase stetigen Wachstums und hebt hervor, dass jedes Pay-per-View-Event für ihn wie ein Sieg wirke. Besonders wichtig sei ihm, dass AEW kontinuierlich versuche, Geschichten und Dramatik mit sportlicher Höchstleistung zu verbinden. Für ihn sei dies ein entscheidender Faktor, der AEW von anderen Angeboten unterscheide.
Darüber hinaus hob er hervor, dass Wrestling aktuell weltweit so stark besetzt sei wie lange nicht mehr. Ob in Japan, Mexiko, Europa oder den USA – überall gebe es Roster mit großem Potenzial und herausragenden Talenten. Ricochet sieht AEW in dieser globalen Entwicklung als wichtigen Bestandteil, der dazu beiträgt, dass die Fans eine Vielfalt an Stilen, Charakteren und Storylines erleben können. Für ihn sei es ein Privileg, Teil dieser Ära zu sein und seinen eigenen Beitrag zu leisten.
Meckern können wir alle, aber so wirklich ändern wollen wir nichts.
Die Ticketpreise explodieren, darüber müssen wir nicht diskutieren. Ist leider allgemein in der Unterhaltungsbranche so, deswegen überlege ich mir 3×, wohin ich gehe. Gibt bedauerlicherweise immer noch viel zu viele Menschen, die diese Preise bezahlen und dann müssen wir es leider so hinnehmen.
WWE-Tickets nicht mehr leisten können, während AEW ihnen eine preiswertere Möglichkeit biete, hochklassiges Wrestling zu erleben. Damit schafft AEW einen Zugang für eine Fanbasis, die sonst möglicherweise außen vor bliebe
Die Betonung liegt auf NOCH…….
Wenn sie richtig erfolgreich sind, dann wird es sich auch hier leider ändern. Was auch ganz normal ist. Die Firmen wollen alle nun mal Geld verdienen.
Ich finde es immer amüsant, wenn jemand mit dem Argument um die Ecke kommt, dass es Alternativen gebe und das Publikum an ein neues Produkt heranführen möchte. Schon einmal daran gedacht, dass ein Fan mit dem anderen Produkt nichts anfangen kann? Und nein, das beziehe ich nicht nur auf AEW, sondern allgemein. Besonders nach der Übernahme der WCW durch die WWE gab es zahlreiche Fans, die sich eben nicht für WWE-Shows begeistern konnten. Ich habe AEW schon mehrmals eine Chance gegeben, allerdings gibt es für mich zu wenig Anreiz, um das Produkt längerfristig zu verfolgen. Erstklassiges Wrestling bekomme ich auch in Europa geboten. Und was die WWE anbelangt. Wenn mir die Tickets zu teuer sind, werden die Shows halt nur noch vor der Kiste angeschaut. Und sollten alle Stricke reißen, gibt es noch andere Hobbies, denen ich nachgehen kann.
Dann schaue dir doch mal TNA an. Bin mir sicher, dass dir das Programm gefallen könnte. 🙂
Habe ich bereits und mir gefällt TNA. 😎 Wobei ich sagen muss, dass ich das Booking unter Scott D’Amore noch besser fand. 😉