Ric Flair über Hulk Hogan: „Er hat den Preis bezahlt“ – bewegende Aussagen und brisante Enthüllungen im Interview

In einem Interview mit Ariel Helwani sprach Ric Flair offen über die anhaltende Kritik an Hulk Hogan, die nach dessen Tod erneut aufflammte. Hintergrund ist eine rassistische Äußerung Hogans, die Jahre zurückliegt, aber nach wie vor für Kontroversen sorgt. Flair erklärte, dass er diese Frage erwartet habe, weil sie immer wieder gestellt werde, insbesondere in sozialen Netzwerken. Er machte jedoch deutlich, dass er Hogan anders erlebt habe.

Flair berichtete, dass ihm nach Hogans Tod 128 Menschen per Textnachricht geschrieben hätten und keine dieser Nachrichten habe etwas Negatives enthalten. Für ihn ist das ein klares Zeichen dafür, wie viele Menschen Hogan geschätzt haben.

„Ich hasse es, dass sie das immer erwähnen müssen, aber so funktionieren die sozialen Medien nun mal. Glauben Sie mir – er war alles andere als das, und er hat den Preis dafür bezahlt. Er zahlte schwer dafür“, sagte Flair. Er stellte klar, dass Hogan aus seiner Sicht nicht der Mensch war, den manche Medien aus ihm machen wollten, und er die Konsequenzen für seine damalige Aussage längst getragen habe.

Dubioses Geschäft in Hogans letzten Monaten – Flair warnte vergeblich

Im selben Interview offenbarte Ric Flair, dass er sich mehrfach mit Hulk Hogan in den Wochen vor dessen Tod in Verbindung gesetzt hatte. Der Grund dafür war eine geschäftliche Entscheidung Hogans, die Flair als äußerst riskant empfand. Ohne konkrete Namen zu nennen, berichtete Flair, dass er seinen Freund dreimal anrief, um ihn vor einer Zusammenarbeit mit einer bestimmten Person zu warnen, der er selbst nicht traute.

Hogan ignorierte Flairs Warnung offenbar. Kurz darauf sah er sich laut Flair mit einer Klage über zehn Millionen Dollar konfrontiert. Flair erklärte, dass Hogan normalerweise sehr vorsichtig sei und sich gut beraten lasse. Doch in diesem Fall habe seine Gutgläubigkeit ihm geschadet. „Hulk ist eigentlich immer clever und hat die besten Berater – das kann man nicht abstreiten. Aber diesmal wurde er hereingelegt. Hulk war ein großzügiger Mensch“, sagte Flair.

Flairs Warnung bezog sich auf eine Klage wegen Geheimnisverrats, in der auch Hulk Hogans Name eine Rolle spielte. Die Firma Carma warf zwei ehemaligen Managern vor, vertrauliche Geschäftsgeheimnisse gestohlen zu haben, um gemeinsam mit Hogan und der Marke „Real American Beer“ ein Konkurrenzprodukt zu entwickeln. Hogan hatte zunächst einen Deal mit Carma, zog sich jedoch plötzlich zurück – offenbar auf Druck seiner neuen Geschäftspartner.

Diese Einblicke werfen ein neues Licht auf die letzten Monate von Hulk Hogan. Sie zeigen, dass selbst jemand mit jahrzehntelanger Branchenerfahrung wie Hogan nicht vor persönlichen Rückschlägen gefeit ist – besonders dann, wenn Vertrauen missbraucht wird.

15.000 Dollar aus Freundschaft: Hulk Hogan half Ric Flairs Sohn

Abseits des Rampenlichts war Hulk Hogan nicht nur als Wrestling-Legende bekannt, sondern auch als jemand mit großem Herz – besonders gegenüber kranken oder benachteiligten Kindern. Wie Ric Flair schilderte, setzte sich Hogan schon für schwerkranke Kinder ein, lange bevor es offizielle Programme wie „Make-A-Wish“ gab. Zwei Jahre lang tourte Flair an Hogans Seite und erlebte mit, wie sich der Superstar jeden Abend Zeit für Kinder nahm – ganz selbstverständlich, ohne Show, ohne Kameras. Flair betonte: „Er war der Erste, der wollte, dass jedes Kind eine unvergessliche Begegnung bekommt – lange bevor John Cena damit bekannt wurde.“

Eine besonders persönliche Geschichte hob Hogans Großzügigkeit noch deutlicher hervor. Ric Flairs Sohn Reid, der inzwischen verstorben ist, befand sich damals in einem schwierigen Kampf gegen seine Drogensucht. Insgesamt sechs stationäre Reha-Aufenthalte waren nötig – jeder kostete rund 40.000 Dollar. Die Versicherung lehnte eine Kostenübernahme ab, sodass Flair die Summen aus eigener Tasche zahlen musste.

In einer Phase der Verzweiflung wandte sich Flair direkt an Hogan. Er schilderte, wie er ihn auf dem Flur zur Seite nahm und ehrlich sagte: „Ich brauche 15.000 Dollar.“ Hogans Antwort war kurz und bestimmt: „In zehn Minuten ist das Geld auf deinem Konto.“ Und genau so geschah es. Der Wrestling-Veteran verlangte das Geld nie zurück. Als Flair ihm später anbot, es zurückzuzahlen, lehnte Hogan mit den Worten ab: „Vergiss es.“

Ein Scherz mit bitterem Beigeschmack: „Vielleicht bin ich der Nächste“

Neben all den ernsten Tönen zeigte sich Ric Flair im Gespräch mit Ariel Helwani auch von seiner typischen, humorvollen Seite – allerdings mit einem düsteren Unterton. Der 76-jährige Wrestling-Veteran sprach über den Tod seines Freundes und sagte scherzhaft, dass er nun womöglich der Nächste sei.

„Ich bin fünf Jahre älter als Hulk und habe keinerlei Schmerzen“, sagte Flair. „Ich hatte zwar ernsthafte gesundheitliche Probleme, aber mein Körper tut mir kein bisschen weh. Und genau das beunruhigt mich – es macht mir Angst, dass ich vielleicht der Nächste bin.“ Dabei lachte er zwar, machte aber auch klar, dass die körperlichen Folgen des Wrestlings jeden irgendwann einholen können.

Flair erinnerte daran, dass Hogan zahlreiche Operationen über sich ergehen lassen musste – elf am Rücken, dazu Hüft- und Halsoperationen. Seiner Einschätzung nach war Hogan einfach „müde“ geworden. Er erwähnte auch, dass er noch kurz vor Hogans Tod mit Jimmy Hart gesprochen habe und nichts auf die Tragödie hingedeutet hätte.

Trotz des traurigen Themas wirkte Flair entschlossen, weiterhin aktiv zu bleiben. Er blickte stolz auf seine Karriere zurück und machte klar, dass er das Vermächtnis seines Freundes Hulk Hogan in Ehren halten werde.