
Wrestling-Legende Ric Flair hat sich in einem ausführlichen Interview mit dem Escapist Magazine zu einem der bedeutendsten Themen im aktuellen WWE-Kalender geäußert: dem bevorstehenden Karriereende von John Cena. Flair, selbst 16-facher World Champion und über Jahrzehnte hinweg prägend für das Wrestling-Business, machte dabei deutlich, dass Cena nach seinem offiziell angekündigten letzten Match am 13. Dezember 2025 endgültig aufhören sollte.
Flair erklärte, dass Cena durch seine erfolgreiche Hollywood-Karriere längst ein neues Standbein habe, das ihn finanziell und beruflich mehr als absichere. „John verdient im Moment so verdammt viel Geld mit Filmen. Er hat es nicht nötig, etwas anderes zu tun. Ich hoffe, dass er weggehen und wegbleiben wird“, so der „Nature Boy“. Gleichzeitig warnte Flair vor der Gefahr, die Wrestling für viele Stars mit sich bringe: Die Rückkehr in den Ring könne schnell zur Sucht werden, besonders nach mehr als zwanzig Jahren voller Leidenschaft und Hingabe.
Cena vor dem letzten Kapitel einer historischen Karriere
John Cenas WWE-Karriere zählt zu den längsten und erfolgreichsten in der modernen Ära des Wrestling. Seit seinem Debüt im Jahr 2002 prägte er fast zwei Jahrzehnte lang das WWE-Programm und avancierte zum 17-fachen World Champion. Seine Rolle als Aushängeschild der Company machte ihn zu einer der bekanntesten Persönlichkeiten im Sport-Entertainment weltweit.
Mittlerweile bestätigte WWE offiziell, dass Cena sein Abschiedsmatch beim Saturday Night’s Main Event am 13. Dezember in Washington, D.C. bestreiten wird – wir berichteten. Damit endet eine Karriere, die ihn vom „Doctor of Thuganomics“ über den Rekord-Champion bis hin zum gefragten Hollywood-Schauspieler führte.
Persönliche Wertschätzung von Flair an Cena
Neben seinen klaren Ratschlägen sprach Ric Flair auch sehr persönlich über John Cena. Er lobte ihn als außergewöhnlichen Menschen, der sich trotz seines Erfolges immer nahbar gezeigt habe. „Ich sehe John regelmäßig, aber ich kann gar nicht genug Gutes über John Cena sagen. Er ist ein wunderbarer Mensch. Und er ist sehr glücklich verheiratet, seine Frau ist reizend. Sie bauen gerade ein neues Haus hier in Tampa“, berichtete Flair.
Kritik an modernen WWE-Promos
Im zweiten Teil des Interviews wandte sich Ric Flair einem weiteren Thema zu, das ihm am Herzen liegt: der Rolle der Promos im Wrestling. Flair gilt als einer der besten Redner in der Geschichte des Sports und prägte mit seinen emotionalen und improvisierten Auftritten ganze Generationen.
Seiner Meinung nach fehlt es den heutigen WWE-Superstars an Authentizität und Leidenschaft, da die meisten Promos inzwischen vorgegeben und geskriptet seien. „Heutzutage werden Promos für sie aufgeschrieben. Wenn man etwas lesen muss, das jemand anderes geschrieben hat, ist es nicht so gut. Man muss sagen können, was man denkt und fühlt, ohne dabei etwas Unangemessenes zu äußern“, kritisierte Flair.
Er erinnerte sich an seine legendären Konfrontationen mit Dusty Rhodes, die durch Spontanität und echte Emotionen unvergessen wurden. „Ich konnte es einfach nicht erwarten, da herauszugehen, vor allem mit Dusty“, erklärte er. Für Flair bestand die Stärke einer guten Promo darin, dass sie nicht auswendig gelernt wirkte, sondern aus dem Herzen kam.
Bedeutung für die heutige WWE und Relevanz der Kritik
Flairs Kritik verdeutlicht eine grundlegende Veränderung in der Präsentation des modernen WWE-Produkts. Während frühere Stars wie Flair, Rhodes oder auch The Rock ihre größten Momente am Mikrofon durch Improvisation und persönlichen Ausdruck schufen, setzen heutige Produktionen verstärkt auf einheitliche Vorgaben und Skripte. Für viele Fans ist dies ein Grund, warum Promos nicht mehr denselben Kultstatus erreichen wie in früheren Jahrzehnten.
Doch dank der dokumentierten Ausnahmen für ganz bestimmte Superstars zeigt sich, dass WWE bewusst Spielraum lässt, wenn das Vertrauen in einen Performer groß genug ist. Diese Praxis unterstreicht einerseits, wie sehr die Company Kontrolle über ihr Produkt behalten möchte, andererseits aber auch, dass sie das Potenzial zur Rückkehr zu freieren Ausdrucksformen sieht – vorausgesetzt, das Vertrauen und der Status des Talents sind entsprechend.
Ah, also so wegbleiben wie Ric es selber getan hat damals? 🤣