Ric Flair enthüllt seinen stillen Kampf mit Agoraphobie und benennt seinen Wrestling Mount Rushmore

Ric Flair, der „Nature Boy“, gilt als eine der schillerndsten und prägendsten Persönlichkeiten in der Geschichte des professionellen Wrestlings. Sein Charisma, seine unnachahmliche Energie und sein scheinbar unerschütterliches Selbstvertrauen prägten Jahrzehnte von Wrestling-Fans und machten ihn zu einer lebenden Legende. Doch hinter dem Rampenlicht und abseits der jubelnden Arenen verbarg sich ein innerer Kampf, den kaum jemand kannte. Flair offenbarte nun, dass er während seiner aktiven Zeit unter Agoraphobie litt, einer schweren Angststörung, die ihn teilweise völlig lähmte.

In einer emotionalen Ansprache während der Busted Open Master’s Class sprach Flair über die enormen psychischen Belastungen, die ihn begleiteten. „Ich hatte Agoraphobie. Das ist, wenn man Angst hat, den Raum zu verlassen“, erklärte Flair offen.

Er beschrieb, wie schwer es ihm fiel, einfache Aufgaben wie das Verlassen seines Hotelzimmers oder die Fahrt zum Flughafen zu bewältigen. Die Symptome äußerten sich auf dramatische Weise: „Ich musste immer zum Flughafen fahren und ich habe mich selbst gebissen, weil ich meine Finger nicht spüren konnte. Ich stand im Ring und konnte meine Hände nicht mehr spüren. Die Angst ist brutal.“

Agoraphobie ist eine ernste Form der Angststörung, bei der Betroffene intensive Furcht vor Situationen empfinden, in denen eine Flucht schwierig erscheint oder in denen bei Panikattacken keine Hilfe verfügbar wäre. Für Flair bedeutete dies, dass sowohl alltägliche Herausforderungen als auch der Gang in die Wrestling-Arenen zu einer enormen mentalen Belastung wurden. Seine Offenheit verdeutlicht, wie tief diese Ängste reichten und wie sehr sie auch seine körperliche Präsenz im Ring beeinflussten.

Dass Ric Flair es trotz dieser Kämpfe schaffte, eine Karriere zu führen, die ihn zu einem der größten Wrestler aller Zeiten machte, ist eine beeindruckende Leistung. Sein Kampf gegen die Agoraphobie bleibt ein stiller, aber bedeutender Teil seiner Lebensgeschichte und bietet Fans heute einen noch tieferen Respekt für seine Erfolge.

Ric Flair über wahre Größe: Seine Auswahl der größten Wrestling-Legenden

Neben diesen bewegenden persönlichen Einblicken nutzte Ric Flair seine Teilnahme an der Busted Open Master’s Class auch, um seine Sicht auf die Wrestling-Geschichte zu teilen. In einer klaren und direkten Antwort benannte er die vier Legenden, die für ihn den Wrestling-Mount Rushmore bilden würden. Bemerkenswerterweise verzichtete Flair dabei darauf, sich selbst auf diese Liste zu setzen – ein Zeichen tiefer Bescheidenheit und großer Anerkennung für seine Kollegen.

„Ich denke, Shawn Michaels ist der größte Worker in der Geschichte des Business. Ich würde mit Sicherheit Shawn, Undertaker, Steve Austin und Hulk wählen“, erklärte Flair entschlossen. Seine Auswahl liest sich wie eine Ehrung der vielseitigsten und einflussreichsten Akteure, die je einen Wrestling-Ring betreten haben.

Shawn Michaels steht für Flair sinnbildlich für technisches Können, emotionale In-Ring-Geschichten und die Fähigkeit, bei jedem Auftritt Magie zu erzeugen.

The Undertaker symbolisiert für ihn die Verkörperung von Loyalität, Langlebigkeit und der Fähigkeit, einen Charakter über Jahrzehnte hinweg relevant zu halten.

„Stone Cold“ Steve Austin, der Inbegriff der Attitude Era, veränderte durch seine rohe Ausstrahlung und seine Rebellion das öffentliche Bild des Wrestlings und katapultierte WWE in neue Höhen der Popkultur.

Hulk Hogan wiederum brachte Wrestling erstmals auf ein globales Niveau, das es bis dahin nie erreicht hatte, und ebnete damit den Weg für Generationen von Stars nach ihm.