Rhea Ripley: Verletzungen, Titelverlust und emotionale Kämpfe – Warum 2024 für „The Eradicator“ zur größten Herausforderung ihrer Karriere wurde, WWE x TNA-Partnerschaft: Mark Henry fordert mehr Vorteile für TNA Wrestling: „Es muss ausgeglichener werden“

– Rhea Ripley ist einer der dominantesten und kompromisslosesten WWE-Superstars der letzten Jahre, doch auch die furchtlose Wrestlerin muss manchmal zurückstecken. In einem sehr offenen Gespräch mit Wild World of Sports sprach die ehemalige Women’s World Champion über die massiven körperlichen und seelischen Herausforderungen, mit denen sie im Jahr 2024 konfrontiert war. Für Ripley war dieses Jahr kein Triumphmarsch, sondern ein „persönliches Kriegsgebiet“, das ihr alles abverlangte und letztlich auch neue Stärke offenbarte.

Der Anfang vom Schmerz: Liv Morgans Attacke und die AC-Verletzung

Die Leidenszeit begann kurz nach WrestleMania 40, als Rhea Ripley bei einer brutalen Backstage-Attacke von Liv Morgan schwer verletzt wurde. Die Folge: eine AC-Gelenkverstauchung dritten Grades – eine Verletzung an der Schulter, die nicht nur immense Schmerzen verursacht, sondern auch alltägliche Bewegungen zur Qual macht.

„Ich konnte nichts mehr machen, was ich liebe“, erklärte Ripley. „Nicht trainieren, nicht meine Hunde hochheben – es hat mich mental und körperlich zermürbt.“

Die Verletzung zwang Ripley dazu, ihren World Championship Titel niederzulegen, ein schwerer Schritt für eine Frau, die ihre Regentschaft mit Stolz und eiserner Entschlossenheit führte.

Der lange Weg zurück – und der nächste Rückschlag

Nach Wochen intensiver Reha schien es, als könnte Ripley endlich wieder durchstarten. Sie trainierte täglich, arbeitete sich schrittweise zurück und hatte das Ziel klar vor Augen: den Rückgewinn der Women’s World Championship.

Doch das Schicksal schlug erneut zu. Kaum zurück im Ring, erlitt Ripley im Womens WarGames Match bei der Survivor Series 2024 einen Bruch des Augenhöhlenknochens. Die Verletzung zwang sie, mit einer schützenden Gesichtsmaske anzutreten und erinnerte sie schmerzhaft daran, wie fragil auch ein scheinbar unaufhaltsamer Körper sein kann.

„Ich habe endlich meine Rückkehr geschafft… und dann passiert das. Die Verletzungen kamen aus allen Richtungen“, so Ripley rückblickend. „Ich habe jedoch gelernt, dass ich alles überwinden kann“.

Trotz all der Rückschläge und Schmerzen ließ sich Rhea Ripley nicht brechen. Stattdessen fand sie in der Krise eine neue innere Stärke – eine Erfahrung, die sie für den Rest ihres Lebens prägen dürfte: „Was ich gelernt habe, ist, dass ich alles durchstehen kann und das ist eine unglaublich kraftvolle Erkenntnis.“

Sie beschrieb, wie schwierig es war, sich während der Rehabilitation mit sich selbst und ihren Gefühlen auseinanderzusetzen. Das tägliche Beintraining bei gleichzeitiger Schonung des Oberkörpers wurde zur mentalen Zerreißprobe, doch sie gab nicht auf: „Ich habe mein Limit kennengelernt und bin darüber hinausgegangen“, so Ripley.

– Die historische Partnerschaft zwischen WWE und TNA Wrestling ist noch kein ganzes Jahr alt, hat aber bereits für zahlreiche Schlagzeilen gesorgt. Seit dem bahnbrechenden Auftritt von Jordynne Grace bei WWE NXT im Mai 2024 ist der Talentaustausch zwischen den beiden Ligen in vollem Gange. Doch nicht alle sind mit der bisherigen Umsetzung zufrieden, allen voran WWE Hall of Famer Mark Henry.

Mark Henry sieht Ungleichgewicht: „TNA muss mehr bekommen“

Bei Busted Open Radio sprach Mark Henry offen über seine Bedenken in Bezug auf das aktuelle Kräfteverhältnis zwischen WWE und TNA. Für ihn steht fest: Die bisherigen Matches im Rahmen der Kooperation seien zu stark zugunsten von WWE gebucht worden: „Ich denke, dass TNA mehr bekommen muss und ich denke, das kann passieren. Aber aktuell ist das noch nicht der Fall,“ so Henry.

Als Beispiel führte er das Aufeinandertreffen von TNA-Star Moose mit Oba Femi an – einem der dominanten neuen Gesichter bei NXT. Laut Henry sei schon im Vorfeld klar gewesen, wer das Match dominieren würde: „Wenn du Moose gegen Oba Femi ansetzt, dann ist es doch klar, wer gewinnen darf. Auch wenn Moose physisch beeindruckend ist, weiß jeder, dass WWE ihren Jungen schützt.“

Ein weiteres Beispiel sei der jüngste Auftritt von Joe Hendry, der in der April-Ausgabe von WWE NXT gegen Trick Williams antrat und dabei von der neuen düsteren Gruppierung „Darkstate“ angegriffen wurde. Auch hier, so Henry, sei Hendry letztlich nur Mittel zum Zweck gewesen, um die WWE-Stars in Szene zu setzen. Zur Erinnerung: Joe Hendry fungierte bereits als Jobber für Randy Orton bei der diesjährigen WrestleMania.

„Wenn du Joe Hendry einsetzt, ist er der Einzige, der vielleicht ein bisschen Fan-Reaktion bekommt,aber er wird sofort wieder neutralisiert. Das geht auf Dauer nicht gut,“ so Henry.

„Du gewinnst einen, ich gewinne einen“ – Henry plädiert für Fairness

Henry, der über Jahrzehnte hinweg sowohl im WWE-Ring als auch im Produktionsbereich aktiv war, betont, wie wichtig eine ausgeglichene Darstellung in solchen Kooperationen sei: „Es geht immer hin und her. Du gewinnst einen, ich gewinne einen. So baut man eine echte Rivalität auf.“

Nach Meinung des WWE-Veteranen müsse TNA künftig auch sichtbare Siege einfahren, damit die Partnerschaft als glaubwürdig und wertvoll wahrgenommen wird, sowohl von Fans als auch innerhalb der Branche.

Eine Zusammenarbeit mit Licht und Schatten

Trotz der Kritik hat die WWE x TNA-Partnerschaft auch positive Akzente gesetzt: Der emotionale Auftritt von Joe Hendry bei WrestleMania 41, wo er auf die offene Herausforderung von Randy Orton reagierte, wurde trotz seiner Niederlage als Überraschung gefeiert und auch die Präsenz von TNA-Stars bei NXT sorgt regelmäßig für frische Impulse.

Dennoch bleibt laut Henry ein strukturelles Problem bestehen: TNA dient aktuell mehr als Sprungbrett für WWE-Stars, statt als gleichwertiger Partner in einem kreativen Austausch wahrgenommen zu werden: „Für langfristigen Erfolg braucht es mehr als Cameos. TNA braucht Siege. TNA braucht Stars, die gewinnen und nicht nur erscheinen.“

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