Pflanzen gegen Zombies: Garden Warfare 2™ – Das Review

    
                                   Pflanzen gegen Zombies: Garden Warfare 2™
                                            Getestet und verfasst von General M

Die Zombies sind wieder los, die Pflanzen halten dagegen. Nachdem die untoten Invasoren dank überlegener Technologie und angeführt vom fiesen Dr. Zomboss große Teile der einst zauberhaften und idyllischen Pflanzenwelt erobert haben, geht das Grünzeug nun in die Offensive, um dem bösen Doktor den Garaus zu machen. Wir haben den neuesten Teil von Pflanzen gegen Zombies auf dem PC, der PlayStation 4 sowie der XBOX One ausführlich für euch getestet. 

Mit Solarkraft gegen Untote

Der Vorgänger zeichnete sich hauptsächlich durch die extrem spaßigen und abwechslungsreichen Online – Gefechte aus, ließ Solisten dabei aber beinahe gänzlich außen vor. Der Nachfolger bietet dagegen erstmals eine umfangreiche Einzelspielerkampagne. Dabei kann man sowohl in die Haut (?) der Pflanzen schlüpfen, aber sich auch auf die Seiten der Zombies begeben, welche den Ort Suburbia in eine düstere Zone mit Friedhofsatmosphäre verwandelt haben. Die Einzelspieler – Kampagne ist dabei außergewöhnlich gut gelungen und fügt sich sinnvoll in das Spielgeschehen ein, dessen Fokus nach wie vor auf den Multiplayer – Gefechten liegt. Sie bietet weit mehr als nur einen einfachen Tutorial – Charakter. So gilt es, auf beiden Seiten verschiedene Aufgaben zu erfüllen, eine Vielzahl spaßiger Minispiele zu absolvieren und dabei die zahlreichen Fähigkeiten der verschiedenen Charakterklassen der jeweiligen Fraktionen kennen zu lernen. Jede erfolgreich abgeschlossene Aufgabe belohnt den Spieler dabei mit zahlreichen Münzen, mit denen man sich im entsprechenden Ingame – Shop neue Fähigkeiten, Klassen und Verschönerungen zulegen kann. Wer gerade keine Münzen auf Lager hat, darf ganz EA – typisch auch Echtgeld auf den Tisch legen, um ein begehrtes Item zu erwerben.

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Natürlich sammelt man zwischendrin auch eine Menge Erfahrungspunkte, mit denen man die jeweilige Pflanze in recht hohe Sphären aufleveln kann. Dadurch wird der Charakter zwar nicht stärker, erhält aber in regelmäßigen Abständen wieder einen guten Haufen Spielwährung zum Ausgeben. Wer bereits einen hochstufigen Charakter aus dem Vorgänger besitzt, kann diesen importieren und wird auch hier je nach entsprechendem Level mit wertvollen Items belohnt. Nebenbei gibt es tonnenweise freischaltbares Zeug, darunter eine Vielzahl neuer Designs. Wer die seltensten Charaktere freischalten möchte, muss eine ganze Menge Zeit investieren, da das Aufleveln nur sehr langsam voranschreitet und zudem für jeden Charakter einzeln vorgenommen werden muss. Aber das war und ist seit jeher immer schon ein Ansporn der Reihe gewesen und sorgt definitiv für eine Menge Beschäftigung, wenngleich sich die entsprechenden Tätigkeiten dafür irgendwann auch wiederholen.

Innerhalb der Einzelspielerkampagne darf man sich jederzeit frei in der eigenen Basis bewegen. Auf die einfache Menü – Navigation aus dem Vorgänger hat man dieses Mal verzichtet. Stattdessen befinden sich alle wichtigen Anlaufpunkte in Form verschiedener Gebäude direkt in der Basis und können von dort bequem angesteuert werden. Dort finden sich unter anderem der bereits erwähnte Shop, eine Anschlagtafel für tägliche Herausforderungen, die den Spieler zusätzlich belohnen, aber auch die Umkleide und das Portal für Online – Spiele. Im Vergleich zum Vorgänger eine eindeutige Verbesserung, da sich das System ausgezeichnet in die Spielwelt einfügt. Darüber hinaus gibt es in der Spielwelt eine ganze Menge zu entdecken. Das muss man zum Glück aber nicht zwangsläufig alleine machen, denn auch der kooperative Modus hat wieder seinen Weg ins Spiel gefunden, auch alle anderen altbekannten Modi sind wieder enthalten. 

Viel Neues! 

Die verschiedenen Charaktere sind erfreulich abwechslungsreich gestaltet. Ohnehin erinnert mich das Spiel in seinem Grundwesen an ein anderes Spiel, welches ich in meinen jungen Jahren sehr geschätzt habe und das einem recht ähnlichen Prinzip gefolgt ist, nämlich HEADZ. Auf Windows 98! Kennt das überhaupt jemand? Nein? Danke, dass ihr mir das Gefühl gebt, zum alten Eisen zu gehören. Dem Spiel gelingt es zudem, eine wunderbare Balance zwischen den einzelnen Klassen und deren Fähigkeiten zu schaffen. So wirkt das Gameplay stets ausgeglichen und fair, was natürlich gerade im Multiplayer wichtig ist, da keine Klasse übermächtig (oder aber zu schwach) gestaltet worden ist. Neben den altbekannten Recken aus dem Vorgänger haben es sechs neue Klassen ins Spiel geschafft, darunter zum Beispiel das Staudengewächs Kernel Corn auf Seite der Pflanzen, der mit Mais – Artillerie und Kolben – Raketen ins Feld zieht. Oder auf Seite der Zombies Super Brainz, ein Nahkämpfer, welcher später auch Elementarattacken lernen kann. Wie erwähnt, fügen sich auch die neuen Charakterklassen mitsamt ihren verschiedenen Fähigkeiten auf beiden Seiten prima in das Spielgeschehen ein und schaden der tollen Balance zu keinem Zeitpunkt.

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Dabei haben auch die wiederkehrenden Charaktere aus den Vorgängern teilweise neue Fähigkeiten spendiert bekommen, die sich ebenfalls gut ins Spielgeschehen einfügen. Eine so solide Balance zum Launch eines Titels gelang bisher oftmals nur den Spielen aus dem Hause Blizzard. Das ist definitiv ein Lob wert. 

Mehr für Solisten

Eine ganze Menge vertrauter Spielmodi lassen sich auch im neuesten Ableger wiederfinden, wobei vieles unter neuem Namen auch erstmals für Solisten zugänglich gemacht wird. Das bläht den Pool der Modi etwas künstlich auf, hat aber doch durchaus seine Vorteile. Im altbekannten Garden Ops – Modus verteidigt eine Fraktion ihre Basis gegen die Gegner, während der Welcome Mat – Modus unerfahrenen Spielern dank lockeren Regeln und Boosts einen guten Einstieg in das kompetive Gameplay bietet. Manches bleibt aber nach wie vor ausschließlich den Online – Gamern zugänglich, zumal das Spiel eine permanente Anbindung an das Internet ebenso erfordert, wie einen Origin – Account. Und zwar auf jeder Plattform! 

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Der wahre Kern der Spiels ist natürlich immer noch der Multiplayer – Modus. Und der macht eine ganze Menge Spaß! Auf zahlreichen Karten und Spielmodi geht es hart zur Sache. Dabei übernehmen eure Lieblingscharaktere natürlich nicht einfach die Erfahrung aus dem Einzelspielermodus, sondern müssen auch hier von Grund auf hochgelevelt werden, was zum Glück aufgrund der zahlreichen Multiplikatoren und Gelegenheit viel schneller passiert als im Solo – Modus. Allerdings bleibt das Spielgeschehen gewohnt chaotisch, was für den einen Tel der Serie sein mag, für den anderen aber etwas überfordernd und sogar frustrierend wirken kann. Fakt ist, Garden Warfare 2 ist kein Battlefield. Kein Call of Duty. Und das will es auch nicht sein. Stattdessen will es einfach Spaß bieten und das gelingt auch. Dafür sorgen unter anderem auch der einzigartige Humor und die vielen verrückten Charaktere.   

Es grün so grün! 

Auch technisch kann sich das Spiel auf allen drei Plattformen sehen lassen. Angetrieben von der Frostbite Engine 3, die unter anderem auch Need for Speed und Battlefield antreibt, zaubert das Spiel zu jederzeit eine stimmige und comichafte Grafik auf die Bildschirme. Die Charaktere sind detailliert, bunt und überaus liebevoll designt. Dabei gelingt es dem Spiel, auch auf den Konsolen für zumeist flüssige 60 Bilder in der Sekunde zu sorgen, was gerade dem Online – Gameplay extrem gut tut. Obwohl der PC dank modernem Anti – Aliasing und höheren Auflösungen wie gewohnt die Nase im Gesamtbild vorne hat, ist die Technik der Konsolen ein zweischneidiges Schwert.  Während die PlayStation 4 – Version in nativem 1080p dargestellt wird, rechnet die XBOX One lediglich von 900p hoch. Ferner sind sowohl die Schatten als auch ein paar Texturen auf der Konsole von Sony etwas höher aufgelöst, dafür muss man auf der PlayStation mit etwas mehr Pop – Ins leben als auf der XBOX One. Wie erwähnt ist die Grundperformance aber meist stabil und leistet sich kaum Einbrüche, dafür aber ab und an spürbar lange Ladezeiten. Die PC – Version hat zu keiner Zeit mit diesen Problemen zu kämpfen und bietet technisch das beste und kompromislose Erlebnis, entsprechende Hardware vorausgesetzt. 

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Die Vertonung ist ebenfalls gelungen. Der Soundtrack passt gut zum Spielgeschehen und sorgt jederzeit für eine angenehme Untermalung. Auch die charmante Ausdrucksweise der Charaktere gefällt, wenngleich die Konversationen an sich hauptsächlich in Textform dargestellt werden.

Licht und Schatten  

Das Spiel macht also zusammengefasst eine ganze Menge richtig und leistet sich dabei kaum grobe Schnitzer. Die meisten Aspekte des Vorgängers wurden sinnvoll verbessert nd erweitert. Für einen Verkaufspreis von 55 – 65€ ist das aber trotzdem zu wenig, obwohl im Laufe der Zeit sowohl kostenlose sowie auch kostenpflichtige Inhalte nachgereicht werden. Und da die meisten neuen Modi lediglich Einzelspielervarianten bereits bekannter Modi sind, wirkt die Luftblase größer, als sie eigentlich ist. Lediglich die üblichen Mikrotransaktionen hätte man sich sparen können, aber es bleibt zum Glück ja jedem Spieler selbst überlassen, ob er dieses Angebot nutzen möchte oder eben nicht. Es ist und bleibt optional, dem Spieler wird kein bedeutsamer Inhalt vorenthalten. So stellt der aktuelle Teil der Reihe einen würdigen Nachfolger dar, der aber noch Luft nach oben hat. 

Fazit und Wertung

ava „Der erfolgreiche und gelungene Erstling wurde von Entwickler Pop Cap in nahezu jeder Hinsicht sinnvoll erweitert und verbessert, bietet darüber hinaus auch Solisten dank der gelungenen Einzelspielerkampagne viele neue Möglichkeiten. Online bleibt das Spiel eine grundsolide, abwechslungsreiche und amüsante Erfahrung, auch Komplettisten kommen voll auf Ihre Kosten. Grafisch wird ebenfalls einiges geboten, wobei die Konsolen beide ihre Vor- und Nachteile bieten. Für den verlangten Preis wird dennoch zu wenig Neues geboten.“

PRO:

+ Gelungener Einzelspielermodus
+ Online immer noch ein famoser Spaß
+ Läuft jederzeit flüssig bei 60 Frames (PC)
+ Tolles Balancing zwischen den einzelnen Klassen
+ 6 neue Charakterklassen, die sich sinnvoll ins Spiel einfügen
+ Stimmige Grafik
+ Liebevoll designte Charaktere
+ Extrem viel Freischaltbares
+ Intuitive, einfache Bedienung
+ Gelungener Soundtrack

CONTRA: 

– Permanenter Onlinezwang inklusive Origin – Account
– Mikrotransaktionen
– Für den Preis zu inhaltlich zu wenig Neues
– Pop – Ins und ab und an leichte Ruckler (PS4 und X1)
– Hin und wieder kleinere Einbrüche der Bildrate (PS4 und X1)
– Teilweise lange Ladezeiten (PS4 und X1)

             GESAMTWERTUNG:         80% (PC)
                                                         78% (XBOX One und PlayStation 4)

Die hier veröffentlichte Meinung stellt lediglich die Meinung des Autors dar und muss nicht zwangsläufig auch die von Wrestling-Point.de, M-Reviews und allen unterstehenden Mitarbeitern sein.
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