Nach WWE Survivor Series „WarGames“ 2025 in San Diego geriet Paul Heyman ungewollt in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Als er mit den Mitgliedern von „The Vision” das Stadion verließ, näherte sich ihm ein junger Fan, der offenbar die Absperrung überwunden hatte. In ersten Onlinevideos schien es so, als habe Heyman das Kind abrupt weggestoßen. Diese Darstellung führte zu teils heftigen Reaktionen in den sozialen Netzwerken. Einige Nutzer warfen Heyman aggressives Verhalten vor und forderten Konsequenzen von der WWE.
Fightful Select meldete wenig später, wie die Situation intern bei WWE bewertet wurde. Paul Heyman habe wegen des Vorfalls keinen Ärger bekommen. Stattdessen habe es Kritik an den Sicherheitskräften vor Ort gegeben, weil sie nicht verhindert hatten, dass der Junge überhaupt so nah an die Talente herankam. WWE habe betont, dass in solchen Momenten jederzeit etwas Unvorhersehbares passieren kann und der Schutz der Performer immer an erster Stelle steht.
Neue Perspektive durch weiteres Videomaterial
Nur kurz nach der ersten Welle der Kritik änderte sich die Sichtweise. PWInsider veröffentlichte Informationen aus internen WWE-Quellen. Demnach zeigte ein zweiter Videowinkel, der hinter dem Kind aufgenommen wurde, eine andere Darstellung des Ablaufs. Die aufgetauchten Aufnahmen bestätigten mehreren Quellen zufolge, dass das Kind auf seinem Weg zu Heyman gleich mehrere Sicherheitskräfte sowie Polizeibeamte umgangen hatte.
PWInsider zitierte eine Quelle wie folgt: „Es gibt Aufnahmen, die hinter dem Kind gemacht wurden und zeigen, dass es tatsächlich mehrere Sicherheitsleute und Polizisten umgangen hat, die zwischen den Talenten und den WWE-Darstellern standen. Es drängte sich an ihnen vorbei, um in die Nähe von Heyman zu gelangen.“
Die alternative Perspektive zeigt zudem, dass Heyman zwar seinen Arm hebt, jedoch offenbar nur, um Abstand zu schaffen. Zeitgleich greift ein Sicherheitsmitarbeiter ein und zieht den Jungen deutlich sichtbar zurück. Diese Bewegung scheint den Impuls für die plötzliche Rückwärtsbewegung ausgelöst zu haben, die in den ursprünglichen Videos fälschlicherweise als Folge eines heftigen Stoßes von Heyman interpretiert wurde.
Ein weiterer Auszug von PWInsider verdeutlicht die interne Einschätzung: „Einer der Sicherheitsbeamten zog den Fan mit Gewalt nach hinten, und es war wahrscheinlich diese Person, die den Fan bewegte, nicht Heyman.“
Ein neues Video zeigt eine andere Perspektive auf den Fan, der auf Paul Heyman zuläuft pic.twitter.com/WLVTlSgqZR
— wrestling-point.de (@WrestlingPoint) December 1, 2025
Aus dem Umfeld der WWE wurde erneut Kritik an der örtlichen Sicherheit geäußert. Man sprach von einer vermeidbaren Situation, durch die die betroffenen Talente in eine schwierige Lage gebracht worden seien. Die Quellen machten deutlich, dass Heyman und die weiteren Performer innerhalb weniger Sekunden reagieren mussten, während sie sich auf dem Rückweg hinter die Bühne befanden.
Der Vorfall ereignete sich unmittelbar nach dem Sieg von Team Vision im Main Event der Veranstaltung. Obwohl der Erfolg des Teams eigentlich im Mittelpunkt stehen sollte, verschob sich der Fokus durch zunächst einseitig verbreitete Videos vollständig auf Heyman. Ein neuer Videowinkel führte jedoch zu einer spürbaren Entspannung der öffentlichen Diskussion.
Jey Uso appelliert an den Respekt der Fans
Parallel zu den Ereignissen rund um Heyman meldete sich auch „Main Event“ Jey Uso zu Wort. Über seine Instagram-Story richtete er sich direkt an die Fans und wies darauf hin, wie häufig seine persönlichen Grenzen im Alltag übertreten werden. Uso schilderte, dass er im öffentlichen Raum regelmäßig von fremden Personen berührt oder angestupst werde, was klar in seine Privatsphäre eingreift.
Uso formulierte seinen Appell deutlich: „Wenn ihr mich in der Öffentlichkeit seht, kommt bitte nicht auf mich zu und stupst mich nicht an. Oder berührt mich. Wie viele Fremde stupsen euch pro Tag an den Hintern? Bei mir sind es etwa 38.“
Seine Botschaft reiht sich in ähnliche Aussagen mehrerer Kollegen aus dem WWE-Roster ein. Bereits im Sommer 2025 hatte Rhea Ripley klargestellt, dass Wrestler trotz ihrer Rolle im Fernsehen ein Recht auf respektvollen Umgang haben und nicht ungefragt berührt werden möchten. CM Punk äußerte sich ebenfalls mehrfach kritisch zu übergriffigem Verhalten und forderte die Fans dazu auf, körperliche Distanz zu wahren. Der Fall von Liv Morgan, die von einem Stalker auf ihrem Privatgrundstück belästigt wurde, sowie die Veröffentlichung der privaten Adresse von Roxanne Perez zeigten im Laufe des Jahres auf erschreckende Weise, wie ernst die Problematik werden kann.
Es ist und bleibt ein kleiner Junge, kein Terrorist. War vielleicht seine erste Live Show. Was hat Heyman gedacht? Hat er um sein Leben gefürchtet? Heel schön und gut, aber diese Reaktion ist unterste Schublade.
Nein, das ist genau die richtige Reaktion… da sonst Tür und Tor für solche „Ausfälle“ geöffnet werden! Die Eltern sollten wegen Unterlassung der Aufsichtspflicht angezeigt werden..
Auch Kinder können Schaden anrichten. Ganz aktuell haben 13 jährige in Dortmund einen Erwachsenen mit einer Machete die Finger abgehackt.
Man sollte schon vorsichtig sein und berühmte Menschen können immer wieder angegriffen werden.
Gibt ja auch genug Beispiele hier,wo einige Talente von Stalkern belästigt werden.
Vollkommen richtige Reaktion von Heyman! Die heutige Jugend hat eh keinen Respekt mehr. Und auch Teile der erwachsenen Gesellschaft! Als meine Generation so jung war, haben wir uns respektvoll verhalten. Wir haben den nötigen Abstand und Anstand bewahrt! Und wie man sieht, hat Paul gar nichts gemacht. Wenn das schon zu viel ist für die Kinder, dann sollen sie zuhause bleiben! Und die Eltern sollten mal besser ihre Kinder erziehen! and that`s the buttom Line cause Stone Cold sad so!
Sehe ich genauso, das war doch nur ein ganz leichter Schubser und der Junge ist ja auch nicht hingefallen, also wo ist denn jetzt das Drama? Die Menschheit verweichlicht immer mehr. Traurig, aber so ist es leider🤦♂️🤦♂️
Komplett richtige Reaktion von Heymann. Eltern und Sicherheitskräfte sind da eher in der Pflicht, zu verhindern, dass es überhaupt zu so einer Situation kommt.
Der Junge hatte da nix verloren, wurde auch von der Security schon ein wenig zur Seite geschoben, meinte aber trotzdem Heyman drangsalieren zu können.
Man hat grundsätzlich kein Recht andere zu drangsalieren, auch als kleiner junger Fan nicht. Wenn Heyman für Fans „zugänglich“ ist, signalisiert er das entsprechend. Tut er das nicht, hat man ihn in Ruhe zu lassen… ist er umgeben von zig Security Leuten die keinen an ihn ranlassen, hat das einen Grund, den auch ein kleiner Junge zu respektieren hat… und selbst kleine Kinder sollten sowas eigentlich kapieren. Tun sie das nicht, hat das Elternhaus komplett versagt. Ganz einfache Rechnung.
Traurig das wir mittlerweile in einer Gesellschaft leben in der jeder glaubt tun und lassen zu können was er will und jemand wie Heyman der hier einfach nur ein nerviges Kind bei Seite schiebt ist plötzlich der kaputte.
Kumpel von mir ist Sanitäter… hatte neulich einen Einsatz, kommt so ein wiederlicher Gaffer an und geht total auf Tuchfühlung, mit Handy in der Hand am Filmen… mein Kumpel schnappt ihn sich und schubbst ihn deutlich weg weil er ja auf entsprechende Zurufe nicht reagiert… und wer ist jetzt der gearschte? Genau, mein Kumpel hat ein Disziplinarverfahren am Hals. Unfassbar wie verdreht die Welt geworden ist, oder vielleicht auch immer schon war.
Wie gut, dass ich ein Kind der 80er bin. Damals durften wir die Wrestler noch nach Fotos oder Autogrammen fragen. Heute wollen sie alle Geld dafür und geben nichts. Aber Fanartikel soll man sich schon kaufen. Sorry, aber meiner Meinung nach leiden die WWE-Stars an Realitätsverlust.
Und ganz nebenbei macht auch der Ton die Musik… man kann ja auch höflich fragen, anstatt so auf einen zuzuspringen wie es der Junge tat. Aber Respektvoller und Höflicher Umgang wird halt nicht in jeder Kinderstube gelehrt… offenkundig Generationsunabhängig.
Heyman ist kein Vorwurf zu machen – er hat vollkommen richtig reagiert. Er kennt den Typ nicht und muss in Bruchteilen von Sekunden eine Entscheidung treffen. Zum einen war und ist es nicht seine Aufgabe für Sicherheit zu sorgen und zum zweiten musste er sicherheitshalber vom Schlimmsten ausgehen – etwa daß der Typ einen Bombengürtel oder eine Waffe hat oder so etwas wie eine hoch ansteckende Krankheit.
Die „richtige“ Sicherheit hat – mal wieder – vollkommen versagt!
Ich habe Erfahrung mit Sicherheitsthemen – sei es für Popstars, wichtige Politiker oder einfach nur die Gäste der laufenden Veranstaltung. Und ich habe mehrfach Securities bei Versagen direkt gekündigt – als Produktionsleiter oder Stellvertreter vom Chef darf ich das auch. Und in diesem Fall wären die *alle* gegangen worden.