
Shotzi Blackheart ist nach der jüngsten Entlassungswelle nicht mehr Teil der WWE, doch die energiegeladene Wrestlerin denkt nicht daran, sich zurückzulehnen. Im Gegenteil: Nach der überraschenden Entscheidung des Unternehmens, ihren Vertrag nicht zu verlängern, nutzt Shotzi die neue Freiheit, um sich neu zu orientieren, ihre Leidenschaft wiederzuentdecken und ihre Wrestling-Karriere unter neuen Vorzeichen fortzusetzen. In mehreren Gesprächen, unter anderem bei Busted Open Radio, sprach sie offen über ihre Gefühle, verpasste Chancen, interne Frustrationen und ihren klaren Blick auf die Zukunft.
Vision gescheitert: Shotzi wollte das Aushängeschild aller WWE-Marken werden
Rückblickend hatte Shotzi große Ambitionen bei WWE. Ihr Ziel war es, zu einem der wenigen Talente zu gehören, die regelmäßig bei RAW, SmackDown und NXT auftreten – als sogenanntes Arbeitstier, das sich nicht nur durch Präsenz, sondern auch durch Einsatzbereitschaft und Vielseitigkeit auszeichnet. In ihren eigenen Worten erklärte sie: „Ich habe mich an Korbin gewandt und gesagt: ‚Yo, ich will auch zu NXT‘, weil ich schon immer dieser Superstar sein wollte, der bei Raw und SmackDown, bei allen Live-Events und bei NXT dabei ist und der Generation dabei hilft, aufzusteigen.“ Sie war überzeugt, dass sie kurz davor stand, diese wichtige Rolle einzunehmen, insbesondere nachdem sie bei Live-Events regelmäßig mit Stars wie Charlotte Flair, Asuka und Bayley im Ring stand und beim WarGames-Event einen bleibenden Eindruck hinterließ.
Doch eine Verletzung stoppte ihren Aufstieg abrupt. Während sie weiterhin versuchte, über kleinere Auftritte und NXT-Engagements wie mit Gigi Dolin und Tatum Paxley aktiv zu bleiben, wurde ihr Comeback nie so realisiert, wie sie es sich erhofft hatte. Kreative Versprechen verliefen im Sande, geplante Storylines wurden kurzfristig gestrichen, darunter auch ein potenzielles Programm mit Chelsea Green bei SmackDown. Shotzi erinnerte sich an eine Situation, in der sie sogar einen Auftritt auf dem Tron probte, der dann ohne jede Erklärung aus der Show entfernt wurde. „Sie haben meinen Auftritt auf dem Tron geprobt und dann haben sie ihn hinausgeschnitten. Und dann war es wie Woche für Woche nichts und nichts.“
Enttäuschung über Kommunikation: „Ich war einfach in der Schwebe“
Ein weiterer Punkt, der Shotzi frustrierte, war die mangelnde Kommunikation seitens der WWE-Verantwortlichen. Nachdem sie sich zunächst selbst darum bemüht hatte, bei NXT wieder Ringpraxis zu sammeln, wurde sie ohne Vorwarnung zu SmackDown gebracht. Dort blieben jedoch sowohl Matches als auch Storylines aus. Die Folge war ein Gefühl der Orientierungslosigkeit und ein wachsendes Unverständnis gegenüber den kreativen Entscheidungen der Company. „Es war eine verwirrende Zeit. Ich fühlte mich im Dunkeln gelassen“, sagte sie rückblickend. Diese Phase trug maßgeblich dazu bei, dass sie sich emotional immer stärker vom WWE-Umfeld distanzierte.
Freiheit statt Frustration: Nach dem Aus bei WWE folgt die Selbstbestimmung
Trotz der Enttäuschung über das plötzliche Ende ihrer WWE-Zeit empfindet Shotzi nach eigenen Angaben vor allem eines: Erleichterung. „Ehrlich gesagt habe ich das nicht erwartet, aber ich fühle mich einfach so frei und als wäre diese Last von mir abgefallen. Ich fühle mich klar und extrem motiviert und freue mich auf die Zukunft.“ Die letzten Jahre seien nicht einfach gewesen. Nach ihrer Verletzung habe sie sich phasenweise so gefühlt, als würde sie nur noch zu Hause sitzen und auf Einsätze warten, die nicht kamen. Nun blickt sie nach vorn, und zwar mit klarem Kopf und einem Hunger, den man ihr anmerkt.
Ein sofortiger Beweis dafür ist ihre Rückkehr ins Training. Nur wenige Tage nach ihrer offiziellen Entlassung veröffentlichte Natalya Bilder in ihren Instagram-Stories, die Shotzi beim intensiven Training in ihrem bekannten Wrestling-Dungeon zeigten. Dieser Ort hat in der Vergangenheit bereits zahlreiche WWE-Talente hervorgebracht. Ob Shotzi dort gezielt auf ein Comeback vorbereitet wird oder sich allgemein für die Independent-Szene fit macht, bleibt abzuwarten. Sicher ist nur: Sie verschwendet keine Zeit.
Zukunft im Independent-Bereich: Wiederkämpfen, durchstarten, beweisen
Shotzi selbst hat bereits angedeutet, dass sie sich darauf freut, wieder Matches zu bestreiten, die länger als drei Minuten dauern. In den letzten Jahren fühlte sie sich häufig kreativ limitiert und unterfordert. Der Independent-Bereich ermöglicht ihr nun, sich neu zu beweisen und dies vielleicht sogar mit dem Ziel, sich irgendwann bei einer anderen großen Promotion wie AEW, TNA oder NJPW zu etablieren. Was auch immer folgt, Shotzis Geschichte bei WWE mag zu Ende sein, aber ihre Reise im Wrestling ist längst nicht vorbei.
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