Nach der Absage von WWE WrestleMania 42 für New Orleans – Chaos, Spekulationen und internationale Ambitionen – Steht der neue Veranstaltungsort schon fest?

Die WWE hat eine weitreichende und für viele überraschende Entscheidung getroffen. Wie bereits berichtet, wird WrestleMania 42 nicht, wie ursprünglich angekündigt, in New Orleans, Louisiana, stattfinden. Die Absage des geplanten Austragungsorts markiert eine bedeutende Wendung in der Road to WrestleMania für das Jahr 2026 und sorgt sowohl bei den Fans als auch bei Mitarbeitenden und externen Veranstaltern für große Verunsicherung. Ursprünglich wurde im Februar 2025 offiziell verkündet, dass das Premium-Live-Event im April 2026 in New Orleans stattfinden würde. Nun wurde dieser Plan jedoch kommentarlos zurückgezogen, ohne dass ein neuer Veranstaltungsort offiziell genannt wurde. Die Meldung wurde zuerst von WrestleNomics aufgegriffen und anschließend von PWInsider sowie Fightful Select unabhängig voneinander bestätigt.

Interne Reaktionen: Überraschung und Frust bei Talenten und Veranstaltern

Die kurzfristige Änderung des Austragungsorts hat offenbar auch innerhalb der WWE für Aufsehen gesorgt. Laut Fightful Select wurden viele Mitarbeitende und Talente nicht im Voraus über die Entscheidung informiert, sondern erfuhren davon nahezu zeitgleich mit der Öffentlichkeit. Ein WWE-Talent äußerte gegenüber dem Bericht, dass die diesjährige WrestleMania bereits ungewöhnlich spät im Mai angekündigt worden sei und sich nun ein ähnliches Muster abzeichnet. Die aktuelle Situation stellt laut Insiderstimmen eine der spätesten Planungen eines WrestleMania-Events in der jüngeren WWE-Geschichte dar.

Trotz der Unsicherheit zeigen sich viele Superstars jedoch relativ gelassen. Grund dafür ist vor allem die Tatsache, dass WWE traditionell sämtliche logistischen Aufgaben wie Flugbuchungen, Unterbringung und Transport während der WrestleMania-Woche selbst organisiert und finanziert. Mehrere Wrestler erklärten, dass sie sich bislang noch keinerlei Gedanken über das kommende Jahr gemacht hätten, da intern noch keine konkreten Informationen zum neuen Standort kommuniziert wurden.

Die Auswirkungen gehen jedoch über WWE-internes Personal hinaus. Die WrestleCon-Veranstalter hatten laut Fightful bereits einen verbindlichen Vertrag mit einem Veranstaltungsort in New Orleans abgeschlossen. Auch zahlreiche Independent-Promotions hatten mit der Planung für Veranstaltungen rund um das WrestleMania-Wochenende begonnen. Derartige Veranstaltungen erfordern aufgrund der Konkurrenzlage und der Verfügbarkeit von Veranstaltungsorten eine langfristige Organisation, die in der Regel zwölf Monate im Voraus beginnt. Mit dem Wegfall von New Orleans stehen nun viele kleinere Promotions vor einem organisatorischen Kraftakt, da sie alternative Städte finden und ihre Eventlogistik von Grund auf neu planen müssen.

Las Vegas als Favorit – oder doch eine internationale Sensation?

Parallel zur Bekanntgabe der Streichung von New Orleans verdichteten sich die Hinweise, dass WWE eine Rückkehr nach Las Vegas in Betracht zieht. Die diesjährige WrestleMania 41 fand mit großem Erfolg im Allegiant Stadium statt, und laut einem Bericht von NOLA.com plant die neue WWE-Führung, diesen Erfolg 2026 zu wiederholen. Ein anonymer Branchenvertreter sagte gegenüber der Plattform, dass WWE den positiven Zuschauerzuspruch in Las Vegas als Maßstab nehme und die Stadt erneut als Austragungsort testen wolle. Auch PWInsider und Fightful berichten, dass die Glücksspielmetropole aktuell als wahrscheinlichster Austragungsort gilt. Lokale Quellen gaben an, dass die WWE plant, WrestleMania 42 am Samstag, dem 18. und Sonntag, dem 19. April 2026 durchzuführen – eine Woche später als die ursprünglich für New Orleans vorgesehenen Termine.

Während Las Vegas als heißer Favorit gehandelt wird, bleibt auch die Möglichkeit einer historischen Premiere bestehen. Denn laut PWInsider wird innerhalb der WWE derzeit auch eine internationale Austragung diskutiert. Eine solche Entscheidung wäre ein Meilenstein für das Unternehmen, da WrestleMania bislang noch nie außerhalb Nordamerikas stattfand. Besonders im Gespräch sind London in England sowie Mexiko. Der Bürgermeister von London hatte bereits öffentlich bekundet, dass seine Stadt gerne Austragungsort eines künftigen WrestleMania-Events wäre. Mexiko wiederum ist ein wachstumsstarker Markt, den WWE mit größerer Präsenz erschließen möchte. Dass Saudi-Arabien ebenfalls Interesse bekundet haben soll, gilt hingegen als unwahrscheinlich, da der Royal Rumble 2026 bereits dort stattfinden wird und zwei derart große WWE-Events im selben Land innerhalb eines Kalenderjahres als eher unrealistisch gelten.

Ein WrestleMania außerhalb von Kanada oder den Vereinigten Staaten wäre eine echte Zäsur und würde symbolisch für den globalen Wachstumskurs stehen, den WWE insbesondere seit dem Zusammenschluss mit der TKO Group Holdings verfolgt.

Kommunikationsstrategie sorgt für Kritik – WWE verfolgt wirtschaftlich orientierten Planungsansatz

Die zögerliche Kommunikation und die fehlende Klarheit über den neuen Austragungsort haben zu wachsendem Unmut unter Mitarbeitenden, Partnern und Fans geführt. In Unternehmenskreisen wird jedoch betont, dass die aktuelle Vorgehensweise Teil einer neuen strategischen Ausrichtung sei.WWE wolle künftig mehr Flexibilität in der Planung behalten, um auf kurzfristige finanzielle Angebote und Veränderungen auf dem Live-Entertainment-Markt besser reagieren zu können.

Es sei nicht auszuschließen, dass sich die Company bewusst Zeit lässt, um mit potenziellen Austragungsorten lukrativere Konditionen auszuhandeln. Diese Vorgehensweise deckt sich mit der neuen Philosophie unter der Leitung von TKO und CEO Ari Emanuel, der WWE und UFC gemeinsam als globales Medienimperium aufstellen will.